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Den Vorrang abonniert

Wird eine gute, alte Idee neu interpretiert, kann dabei was Tolles herauskommen. So geschehen beim Eurapid Service von DHL Freight, dem neuen Premium-Service für Stückgutsendungen.  Redaktion: Angelika Thaler

Bei ihrem ersten offiziellen Auftritt als neuer Managing Director Austria & Slovenia der DHL Freight präsentierte Heike Sommer – die übrigens ursprünglich dank eines Ferialjobs bei dem Unternehmen landete – ihr neuestes „Baby“. „Unsere Kundenumfrage letztes Jahr hat eindeutig gezeigt, dass es hier eine Lücke gab – und die haben wir hiermit geschlossen“, begründet sie die Markteinführung des premium LTL-Services, die zunächst in 14 Ländern (Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Finnland, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Spanien, Schweden, Schweiz und der Tschechischen Republik) erfolgt ist. Wien fungiert dabei als Hauptgate, spätestens Anfang des nächsten Jahres folgen Wels und Graz.

Erste Priorität
Eurapid stellt die Krone auf dem bestehenden Euroconnect-Netzwerk für Exporte dar: „Die Sendungen werden vorrangig behandelt und abgewickelt. Durch die zentrale Steuerung der Direktverbindungen finden wir immer den schnellsten Weg und bieten schon in der Basisversion taggenaue Zustellung an“, zählt Sommer ein paar Vorteile auf. Ein eigener Kundenservice nur für die Eurapid-Sendungen unterstreicht die Serviceorientierung, proaktive telefonische Informationen sind Teil des umfassenden Monitorings. Verfügbar ist die Premiumleistung für alle LTL-Sendungen bis zu einem Gewicht von 2,5 Tonnen (maximal 1,5 Tonnen pro Gegenstand) und 2,4 Metern Länge, auch Gefahrgut ist möglich. Durch die Ausrichtung auf Abendabfahrten ist die Abholung am selben Tag noch möglich. Bei Bedarf können zudem sämtliche Zusatzleistungen von Zollabwicklung bis Zustellung bis 12 Uhr usw. zugebucht werden. Sommer geht davon aus, dass rund 10 Prozent der Stückgut-Kunden dieses Zuckerl in Anspruch nehmen werden.

Neue Struktur
Um besser auf die Kundenbedürfnisse eingehen zu können, wurden die internen Strukturen verändert. So gibt es nun jeweils eigene Abteilungen für Stückgut, Komplettladung und Kundenservice sowie eine ganze Reihe von Spezialabteilungen, wie beispielsweise das 2-Mann-Handling, die Messespedition, Schwertransporte, Cold Chain oder die High-Value-Abteilung in Wien. „Unser Kundenservice ist dezentral organisiert. Lokale Ansprechpartner, die mit den Kunden vertraut sind und alle Fakten kennen, können wesentlich rascher und effizienter agieren“, ist Sommer überzeugt. Neu ist auch, dass das 2-Mann-Handling (Privatkundenlogistik), für das es ebenfalls ein eigenes Netzwerk gibt, nun für ganz Österreich ausgerollt wird, denn bisher war dies eher nur in der Steiermark verfügbar.

Mehr Platz
Bei rund 7 – 8.000 Sendungen pro Woche, kann es passieren, dass die Umschlags- oder Lagerfläche knapper wird. Zwar gibt es österreichweit rund 12.000 m2 Umschlagsfläche und etwa 5.000 m2 klassische Lagerfläche, dennoch kommen bei Bedarf neue Außenläger, wie etwa in Wels, hinzu. Denn DHL Freight bietet auch Lagerdienstleistungen an, allerdings „nur in Kombination mit Transportdienstleistungen“, ergänzt Sommer. Um den steigenden Mengen Herr zu werden und gleichzeitig schnelle Drehung zu gewährleisten, wird vermehrt auf Nachtarbeit zurückgegriffen.

Schweres Erbe
Der Sprung an die Spitze erfolgte nicht gerade in einer Hochkonjunkturphase, die Herausforderung ist nicht einfach. Dennoch siegt bei der neuen Geschäftsführerin der Optimismus: „Natürlich ist extremer Margendruck vorhanden. 2009 haben noch alle von der Krise gesprochen. Heute sind die Klagen verstummt, aber die Auswirkungen noch da. Besonders für Rollfuhrfrächter ist es schwierig, aber durch unsere partnerschaftlichen Verhältnisse – wir unterstützen beispielsweise durch Tankkarten – kommen wir gemeinsam durch die schwere Zeit.“ Sie ist auch dagegen, jede Preisschlacht mitzuspielen, die langfristig eher schadet als nutzt. „Die Erfahrungswerte der letzten Jahre sind nutzlos. Jede Prognose ein Blick in die Glaskugel. Aber ich bin guter Dinge, dass wir – auch mit unserem neuen Service – eine positive Zukunft vor uns haben.“ (AT)

Quelle: LOGISTIK express Fachzeitschrift 3/2013

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