Deutsche Bahn erprobt erstmals 1.000-Meter-Güterzug

 
Zur Demonstration der technischen Machbarkeit hat die Deutsche Bahn gemeinsam mit dem niederländischen Infrastrukturbetreiber KeyRail am Wochenende zwischen Oberhausen und Rotterdam erstmals Güterzüge von 1.000 Metern Länge über die Betuweroute erprobt. 

Das Projekt GZ1000 wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Im Bundesinteresse steht dabei die Erhöhung der Kapazitäten im verfügbaren Netz, um beispielsweise Engpässe in den Seehafenhinterlandanbindungen abzufedern.

Im Rahmen des Projekts soll die technische, betriebliche und wirtschaftliche Machbarkeit von rund 1.000 Meter langen Güterzügen untersucht werden. Ziel der Erprobungen ist es, praktische Erkenntnisse aus dem Betrieb von langen Güterzügen zu gewinnen. Der Betrieb der DB ist derzeit auf eine maximale Zuglänge von 750 Metern ausgelegt.

Bereits im Frühjahr hatte eine erfolgreiche Betriebserprobung zwischen Hamburg und Dänemark mit Zügen bis 835 Metern Länge stattgefunden. „Schienengüterverkehr hat Zukunft, weil er klimaverträglich ist. Jetzt gilt es, Kapazitäten sinnvoll auszuweiten, dadurch Strecken leistungsfähiger zu machen und das grenzüberschreitend, also international“, erläutert Dr. Lutz Bücken, Generalbevollmächtigter Systemverbund Bahn, das Engagement des Projekts GZ 1000. „Wir steuern im DB Konzern das Forschungsprojekt, denn es betrifft Infrastruktur und Betrieb gleichermaßen.“ Die Betuweroute ist die erste Eisenbahnlinie der Niederlande, die ausschließlich für den Güterverkehr bestimmt ist. Sie bietet als Hinterlandanbindung der niederländischen Seehäfen optimale Voraussetzungen für die langen Güterzüge.

„Längere Güterzüge stärken nicht nur die Produktivität auf der Schiene, sie schaffen auch Platz für zusätzliche Züge. Dieser Wettbewerbsvorteil wird helfen, den prognostizierten Anstieg bei den Transportleistungen zu bewältigen und mehr Verkehr auf die umweltfreundliche Schiene bringen“, so Dr. Christian Kuhn, Vorstand Produktion Ganzzugverkehr der Railion Deutschland AG. „Durch längere Züge können die an neuralgischen Punkten begrenzten Netz-Kapazitäten effizienter genutzt werden. Hierzu muss die Infrastruktur baulich entsprechend angepasst werden. Dazu gehören unter anderem die Verlängerung von Überholgleisen sowie die Anpassung der Leit- und Sicherungstechnik“, so Oliver Kraft, Vorstand Produktion DB Netz AG. 

Quelle: MyLogistics

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