Deutsche Post DHL Group setzt starke Ergebnisentwicklung auch im zweiten Quartal fort
Deutsche Post DHL Group hat im zweiten Quartal 2016 das operative Ergebnis deutlich gesteigert. Das Konzern-EBIT lag mit 752 Millionen Euro um 40,0 Prozent über dem Vorjahreszeitraum (2015: 537 Millionen Euro). Damit verzeichnete das Unternehmen sein bisher bestes zweites Quartal und setzte zugleich die starke Ergebnisdynamik der vorangegangenen beiden Quartale unvermindert fort. Der Umsatz des Konzerns ging in den Monaten April bis Juni um 3,5 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro zurück (2015: 14,7 Milliarden Euro). Diese Entwicklung reflektiert neben negativen Währungseffekten und niedrigeren Treibstoffzuschlägen vor allem den seit dem vierten Quartal 2015 geänderten Ausweis von Umsätzen in einem großen Kundenvertrag der Division Supply Chain. Um diese Effekte bereinigt lagen die Konzernerlöse um 4,1 Prozent über dem Vorjahreswert.
„Der erfolgreiche Geschäftsverlauf und der starke Anstieg des operativen Ergebnisses im zweiten Quartal zeigen, dass wir im Übergangsjahr 2015 die notwendigen Entscheidungen getroffen und die richtigen Investitionen getätigt haben, um in diesem und in den kommenden Jahren unsere Profitabilität wieder deutlich zu steigern. Nach dem stärksten zweiten Quartal unserer Geschichte sind wir nach wie vor auf dem besten Weg, unsere Ziele zu erreichen. Zu dieser positiven Entwicklung hat insbesondere unser Unternehmensbereich Post – eCommerce – Parcel beigetragen. Durch zukunftsträchtige Investitionen und wegweisende Innovationen baut das PeP-Management die marktführende Stellung der Division kontinuierlich weiter aus“, sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Post DHL Group.
Ausblick: Ergebnisprognose für 2016 sowie langfristige Ziele bestätigt
Auch im Gesamtjahr 2016 sollen die in allen vier Unternehmensbereichen umgesetzten strategischen Initiativen – trotz eines weiterhin nur moderaten Wachstums der Weltwirtschaft – zu einem signifikanten EBIT-Anstieg führen. Deutsche Post DHL Group prognostiziert unverändert eine Verbesserung des Konzern-EBIT 2016 auf 3,4 bis 3,7 Milliarden Euro. Das Unternehmen hält auch an seinen Zielen über das Jahr 2016 hinaus fest: Deutsche Post DHL Group geht weiterhin davon aus, den operativen Gewinn im Zeitraum 2013 bis 2020 um durchschnittlich mehr als 8 Prozent jährlich zu steigern (CAGR).
Zweites Quartal 2016: Profitabilität deutlich gesteigert
Zu dem bei verhaltener Umsatzentwicklung sehr deutlichen Anstieg des Konzern-EBIT im zweiten Quartal um 40,0 Prozent auf 752 Millionen Euro (2015: 537 Millionen Euro) haben sowohl der Bereich Post – eCommerce – Parcel (PeP) als auch die DHL-Divisionen beigetragen. PeP verbesserte sein operatives Ergebnis auf 247 Millionen Euro (2015: 75 Millionen Euro). Die DHL-Divisionen verzeichneten insgesamt eine Steigerung des EBIT um 10,5 Prozent auf 591 Millionen Euro (2015: 535 Millionen Euro). Dazu hat Express mit einer weiteren deutlichen Verbesserung um 11,7 Prozent auf 420 Millionen Euro beigetragen. Bei Global Forwarding, Freight setzte sich der positive Trend der Vorquartale mit einem EBIT-Anstieg um fast 75 Prozent von 40 auf 69 Millionen Euro fort. Bei Supply Chain sank das operative Ergebnis aufgrund von Restrukturierungskosten von 119 auf 102 Millionen Euro.
Der Konzerngewinn legte im zweiten Quartal dank der gestiegenen operativen Ertragskraft und geringerer Finanzierungskosten um 66,0 Prozent auf 541 Millionen Euro zu (2015: 326 Millionen Euro). Analog dazu erhöhte sich das unverwässerte Ergebnis je Aktie von 27 Euro-Cent im vergangenen Jahr auf 45 Euro-Cent in 2016.
Investitionen: Wachstumsbasis gestärkt
Die Investitionen des Konzerns sind im zweiten Quartal 2016 um 8,3 Prozent auf 456 Millionen Euro gestiegen (2015: 421 Millionen Euro). Der Schwerpunkt lag dabei weiterhin auf der Positionierung der Gruppe für zukünftiges profitables Wachstum in allen vier Unternehmensbereichen. So hat Deutsche Post DHL Group unter anderem den Ausbau seiner nationalen und internationalen Paket-Infrastruktur weiter vorangetrieben, in die Produktion der Elektrofahrzeuge StreetScooter investiert und in der Express-Division die globalen und regionalen Drehkreuze erweitert sowie die Flugzeugflotte modernisiert und vergrößert.
Cashflow: Starke Entwicklung durch Pensionsrückstellungen beeinflusst
Sowohl die Veränderung des operativen als auch des Free Cash Flow im zweiten Quartal reflektieren die weitere Ausfinanzierung der Pensionsverpflichtungen mit einem Mittelabfluss in Höhe von einer Milliarde Euro im April 2016. Der Mittelzufluss durch die Platzierung zweier Anleihen spiegelt sich hingegen lediglich im Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit wider.
Der Mittelabfluss aufgrund der Ausfinanzierung der Pensionsverpflichtungen führte zu einem Rückgang des operativen Cash Flow im zweiten Quartal auf minus 161 Millionen Euro (2015: plus 266 Millionen Euro), der Free Cash Flow des Konzerns sank auf minus 600 Millionen (2015: plus 67 Millionen Euro). Ohne Berücksichtigung dieses Effekts haben sich beide Cash Flow-Größen im zweiten Quartal sehr stark entwickelt: Der operative Cash Flow liegt auf bereinigter Basis mit 839 Millionen Euro um 573 Millionen Euro über dem Vorjahreszeitraum, der bereinigte Free Cash Flow stieg um 333 Millionen Euro auf 400 Millionen Euro. Diese Verbesserung reflektiert neben dem deutlich gestiegenen operativen Konzernergebnis die gute Entwicklung beim Working Capital Management.
Post – eCommerce – Parcel: Weiterhin starkes Wachstum im Paketgeschäft
Der Umsatz im Bereich Post – eCommerce – Parcel ist im zweiten Quartal um 7,8 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro gestiegen (2015: 3,7 Milliarden Euro). Neben der zu Jahresbeginn erfolgten Portoerhöhung trugen vor allem Mengen- und Erlössteigerungen im Geschäftsfeld eCommerce – Parcel zu dieser positiven Entwicklung bei. Darüber hinaus umfasste das zweite Quartal 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, der durch die Auswirkungen des Post-Streiks in Deutschland beeinträchtigt wurde, drei zusätzliche Arbeitstage.
Der Umsatz im Geschäftsfeld eCommerce – Parcel erhöhte sich um 14,2 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Diese Verbesserung setzt sich aus einem Umsatzplus von 15,3 Prozent bei Parcel Germany, 18,1 Prozent bei Parcel Europe und 8,5 Prozent bei eCommerce zusammen. Die positive Entwicklung zeigt, dass Deutsche Post DHL Group weiterhin von der erfolgreichen Positionierung als Markt- und Innovationsführer im wachstumsstarken E-Commerce profitiert. Mit Angeboten wie der inzwischen bundesweit verfügbaren Zeitfensterzustellung baut der Konzern diese Stellung weiter aus.
Im Geschäftsfeld Post stiegen die Erlöse um 3,6 Prozent auf 2,33 Milliarden Euro (2015: 2,25 Milliarden Euro). Diese Entwicklung reflektiert den positiven Effekt der zusätzlichen Arbeitstage sowie die Erhöhung des Briefportos zum Jahresanfang, die den strukturell bedingten Volumenrückgang in den Bereichen Brief Kommunikation und Dialog Marketing mehr als ausgleichen konnten.
Im Hinblick auf das operative Ergebnis verzeichnete der Unternehmensbereich PeP sein bestes zweites Quartal seit 2008. Das EBIT stieg im Zeitraum von April bis Juni auf 247 Millionen Euro (2015: 75 Millionen Euro), wobei das operative Ergebnis des Vorjahreszeitraums Belastungen in Höhe von rund 100 Millionen Euro aufgrund des Post-Streiks in Deutschland enthielt. Um diesen Effekt bereinigt stieg das EBIT um 41 Prozent. Darin spiegeln sich neben dem Arbeitstageffekt vor allem die positiven Effekte des Umsatzanstiegs wider, der auf die Portoerhöhung sowie anhaltendes Wachstum bei eCommerce – Parcel zurückgeht.
Der PeP-Division ist es nach dem Eintritt in den liberalisierten Fernbusmarkt im Oktober 2013 innerhalb kurzer Zeit gelungen, mit dem Postbus anerkannter Qualitätsführer im Markt zu werden. Allerdings haben sich die finanziellen Erwartungen an diese Dienstleistung nicht ausreichend erfüllt. Deshalb hat das Unternehmen entschieden, sich aus diesem Bereich zurückziehen und dazu das Fernbusgeschäft an die FlixMobility GmbH zu veräußern.
Aufgrund der positiven Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuG) zum Beihilfe-Beschluss der Europäischen Kommission im Jahr 2012 hat das Unternehmen die an einen Treuhänder gezahlten Beträge in Höhe von insgesamt 378 Millionen Euro zum Ende des zweiten Quartals als kurzfristiger finanzieller Vermögenswert umklassifiziert. Dies hat zur Reduzierung der Netto-Finanzverschuldung auf nun 3,5 Milliarden Euro beigetragen. Die inzwischen erfolgte Rückzahlung hat keinen Einfluss auf das Ergebnis des Unternehmens.
Express: Erfolgsgeschichte mit neuer Rekordmarge fortgeschrieben
Der Unternehmensbereich Express hat auch im zweiten Quartal seine seit Jahren anhaltende positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung fortgesetzt. Die Erlöse lagen mit 3,52 Milliarden Euro um 2,0 Prozent über dem Vorjahreswert (2015: 3,46 Milliarden Euro); um negative Währungseffekte und niedrigere Treibstoffzuschläge bereinigt lag der Anstieg bei 7,2 Prozent. Einmal mehr war das Wachstum im Geschäft mit zeitgenauen internationalen Sendungen (TDI) hauptverantwortlich für diese starke Entwicklung: Hier stieg das Volumen pro Tag im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,2 Prozent bei gleichzeitig diszipliniertem Ertragsmanagement.
Das EBIT des Unternehmensbereichs legte von April bis Juni um 11,7 Prozent auf 420 Millionen Euro zu (2015: 376 Millionen Euro), wobei negative Währungseffekte einen noch stärkeren Anstieg verhinderten. Die operative Marge verbesserte sich weiter auf das Rekordniveau von 11,9 Prozent (2015: 10,9 Prozent). Diese exzellente Margen-Performance wurde durch das niedrige berichtete Umsatzwachstum begünstigt.
Global Forwarding, Freight: Operatives Ergebnis weiter verbessert
Die Erlöse im Unternehmensbereich Global Forwarding, Freight sanken im zweiten Quartal 2016 um 9,3 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro (2015: 3,8 Milliarden Euro); um negative Währungseffekte und niedrigere Treibstoffzuschläge bereinigt lag der Umsatz um 3,1 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Neben dem anhaltend schwachen Marktumfeld war vor allem die selektive Marktstrategie der Division für den Umsatzrückgang verantwortlich.
Das operative Ergebnis hat sich von April bis Juni um 72,5 Prozent auf 69 Millionen Euro erhöht. Damit steht im dritten Quartal in Folge ein deutlicher EBIT-Anstieg zu Buche. Ohne Berücksichtigung von im Vorjahresergebnis enthaltenen Einmaleffekten, zu denen Erlöse in Höhe von 99 Millionen Euro aus dem Verkauf von Unternehmensanteilen an der Logistikfirma Sinotrans gehören, wäre der Anstieg noch stärker ausgefallen. Der Ergebnistrend zeigt, dass die im vergangenen Jahr eingeleiteten Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Profitabilität bei Global Forwarding, Freight greifen.
Supply Chain: Neugeschäft entwickelt sich weiterhin positiv
Der Umsatz im Unternehmensbereich Supply Chain sank im zweiten Quartal um 12,5 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro (2015: 4,0 Milliarden Euro); um negative Währungseffekte bereinigt lagen die Erlöse um 8,1 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Berücksichtigt man darüber hinaus noch niedrigere Treibstoffzuschläge sowie den Effekt der im vergangenen Jahr kommunizierten Änderung eines Umsatzausweises infolge geänderter Vertragsbedingungen mit dem National Health Service (NHS) in Großbritannien, lag der Umsatz um 4,4 Prozent über dem Vorjahr. Das Neugeschäft von Supply Chain entwickelte sich weiterhin positiv: Der Unternehmensbereich hat im zweiten Quartal zusätzliche Verträge mit Neu- und Bestandskunden in Höhe von rund 296 Millionen Euro abgeschlossen.
Das EBIT des Bereichs lag im Zeitraum von April bis Juni mit 102 Millionen Euro um 14,3 Prozent unter Vorjahr (2015: 119 Millionen Euro). Ursächlich für diesen Rückgang waren planmäßig angefallene Restrukturierungskosten in Höhe von 16 Millionen Euro im Rahmen des Optimierungsprogramms der Division. Ziel dessen ist es, durch Standardisierung, höhere Effizienz und die bessere Nutzung von Skaleneffekten im globalen Geschäft die Marge im Unternehmensbereich Supply Chain bis 2020 auf 4 bis 5 Prozent zu steigern.
Erstes Halbjahr: Deutlicher Anstieg beim operativen Ergebnis
Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres sank der Konzernumsatz um 4,8 Prozent auf 28,1 Milliarden Euro (2015: 29,5 Milliarden Euro); ohne die bereits genannten negativen Einflussfaktoren hätte er um 2,7 Prozent über dem Vorjahreswert gelegen. Das operative Ergebnis des Konzerns kletterte in den ersten sechs Monaten um 29,3 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro (2015: 1,3 Milliarden Euro). Wie beim Umsatz wirkten die für das Ergebnis des zweiten Quartals geschilderten Einflüsse dabei auch auf die Halbjahreszahlen. Der Konzerngewinn stieg in den ersten sechs Monaten um 43,7 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro (2015: 821 Millionen Euro). Analog dazu erhöhte sich das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf 98 Euro-Cent.