Deutsche Post DHL verzeichnet Rückgang bei Umsatz und Ergebnis

Der Logistikdienstleister Deutsche Post DHL verzeichnete infolge der globalen Wirtschaftskrise im ersten Quartal 2009 einen Umsatzrückgang von 12,9 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro.

Das EBIT vor Einmaleffekten ging um 42,1 Prozent auf 312 Millionen Euro zurück. Hauptgründe waren der beispiellose Nachfrageeinbruch über alle Regionen und Branchen hinweg sowie geringere Volumen und höhere Lohnkosten im Unternehmensbereich BRIEF.

Das berichtete EBIT auf Konzernebene belief sich auf 27 Millionen Euro nach 539 Millionen Euro im Vorjahr. Hier wirkten sich hauptsächlich Einmalbelastungen im Zusammenhang mit der Restrukturierung des DHL Express-Geschäfts in den USA negativ aus. "Wir müssen jetzt handeln, um unsere Profitabilität und damit Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Dabei darf es keine heiligen Kühe geben," sagte Vorstandsvorsitzender Frank Appel.

"Die jüngsten Daten scheinen zwar auf ein Erreichen der Talsohle bei den Sendungsmengen hinzuweisen. Dennoch bereiten wir uns auf ein längeres Anhalten der weltweiten Nachfrageschwäche vor und konzentrieren uns mit aller Kraft darauf, unsere Kosten – vor allem bei BRIEF und EXPRESS – weiter zu senken und unsere solide Finanzlage zu erhalten. Die Krise ist gleichzeitig auch eine Chance für uns: Wir sind globaler Marktführer und haben die notwendige Größe und finanziellen Mittel, um aggressiv im Markt aufzutreten." Appel verwies hier auf 1 Milliarde Euro an Neugeschäft im ersten Quartal.

Herausforderungen werden angegangen
Die weltweite Wirtschaftskrise hat im Konzern Deutsche Post DHL Herausforderungen offen gelegt, die das Management in den kommenden Wochen und Monaten systematisch angehen wird. Dazu ist eine Neuorganisation des Unternehmensbereichs EXPRESS geplant, mit dem Ziel, das Expressgeschäft schlanker und schlagkräftiger zu machen.

Dabei sollen Managementebenen entfallen und Synergien sowohl auf globaler als auch auf regionaler Ebene gehoben werden. Aus fünf geographischen Regionen werden zukünftig drei; zusätzlich wird es eine neue Führungsstruktur mit einem sechsköpfigen Managementteam geben. Eine der ersten Aufgaben des neuen Teams wird sein, Lösungen für verlustreiche Inlandsgeschäfte zu finden und den Fokus auf das profitable Geschäft mit internationalen Expresssendungen sowie auf Kostensenkungen weiter voranzutreiben.

Auch im Briefbereich plant der Konzern, die Effizienz zu steigern, um vor dem Hintergrund sinkender Sendungsmengen das Geschäft fit für die Zukunft zu machen. Dabei sollen nicht nur die Kosten gesenkt, sondern auch strukturelle Änderungen vorgenommen werden. So muss mit den Sozialpartnern über Themen wie eine Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit oder eine Verschiebung der geplanten Lohnerhöhungen gesprochen werden.

Auch auf operativer Ebene will der Konzern die Produktivität weiter steigern, so sollen zum Beispiel Sendungen, die bisher über das Nachtluftpostnetz transportiert wurden, zukünftig auf dem kostengünstigeren und umweltfreundlicheren Landweg ohne nennenswerte Qualitätseinbußen transportiert werden. Alle Maßnahmen zusammen sollen sich im Jahr 2009 mit rund 300 Millionen Euro positiv auf das EBIT im Briefbereich auswirken.
 

Quelle: MyLogistics

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