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Die Qual der Wahl

Dieses Frühjahr macht einem Jungheinrich die Entscheidung, welchen neuen Stapler man sich holen soll, nicht leicht. Sowohl bei den hydrostatisch angetriebenen Dieselstaplern, als auch bei den Elektro-Gegengewichtsstaplern sind neue Modelle erschienen. Cool: die Fahrzeuge verfügen über ein Umwelt-Zertifikat. Redaktion: ANGELIKA THALER

Stapler gibt es viele. Als einer der drei größten Anbieter für Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik weltweit trägt die Jungheinrich AG auch eine gewisse Verantwortung, nicht nur gegenüber ihren Kunden, sondern auch im Hinblick auf die Umwelt. Umso erfreulicher ist daher die Verleihung des Umwelt-Zertifikats „Geprüfte Produkt-Ökobilanz“ (ISO 14040) durch den TÜV NORD – als erster Flurförderzeughersteller überhaupt. Analysiert wurden dafür neben Energieverbrauch und Emissionen der Flotte deren Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus. 

 

Hydrostatic Drive 

Der Anteil der verbrennungsmotorischen Gegengewichtsstapler (VFG) am europäischen Gesamtflurförderzeugmarkt betrug im November 2011 21 Prozent. Mit Einführung der neuen Verbrenner VFG 540s-550s könnte dieser Anteil noch wachsen, schließlich komplettiert er das Jungheinrich-Hydrostaten-Programm. Die neueste VW 2,0l Common-Rail-Motorentechnologie sorgt dafür, dass bereits heute die ab 2013 verpflichtende Abgasemissionsstufe IIIb erreicht wird (Grenzwert für Rußpartikel um 95 % niedriger als in Stufe IIIa, Anm.). Zukunftsweisend: der wartungsfreie, motornahe Dieselpartikelfilter mit vorgeschaltetem Oxidationskatalysator. Der neue „große Bruder“ erweitert die bestehenden Hydrostaten-Modelle auf 5 Tonnen Traglast – ideal beispielsweise für den Getränke- oder Baustoffhandel. Bei diesen Verbrennern liegt der Fokus auf höchster Umschlagsleistung bei geringem Verbrauch und maximalem Kundennutzen, oder wie Jungheinrich es nennt: „BestInvest“. „Im Vergleich mit durchschnittlichen Wandlerfahrzeugen verbrauchen unsere Hydrostaten 20 bis 30 Prozent weniger Kraftstoff, bei der Baureihe 5s sind es sogar 33 Prozent“, freut sich Marek Scheithauer, Leiter Produktmanagement VFG. 

 

Pure Energy Reloaded

Noch leiser als der Hydrostat mit seinen 77 dB(A) ist natürlich ein EFG (Elektrogegengewichtsstapler, Anm.). Die neue Baureihe EFG BR4 setzt auf 80 Volt Batterien und verbessert die Umschlagsleistung im Vergleich zur bestehenden Generation um bis zu 10 Prozent – bei bis zu 12,7 Prozent weniger Energieverbrauch. „Dank Drehstromtechnologie erzielen wir einen hohen Wirkungsgrad bei niedrigem Energieverbrauch. Tolle Energieeffizienz bei gleichzeitig höchster Performance, das nennen wir `Pure Energy`“, erklärt Stefan Pfetsch, Leiter Produkt- und Portfolio-Management Gegengewichtsstapler. 

 

Im Sinne der Vielfalt wurde die Palette zudem um 2 Geräte erweitert, den EFG 430k (kompakt, Anm.) und den EFG S30. Neu ist auch die neue Unterteilung in zwei Leistungsklassen: Efficiency und Drive&Lift+, je nach Anwendungssituation: während die Modelle der „Efficiency“-Kategorie im Einschichtbetrieb günstiger kommen, empfiehlt sich beispielsweise im Dauerbetrieb ein Drive&Lift+ Paket. Beim Design wurde viel Wert auf Ergonomie gelegt, besonders auffallend sind zusätzliche Ablageflächen für die Fahrer und die rahmenlosen Scheiben, die eine bessere Sicht ermöglichen. Natürlich sind auch bei diesen Modellen die technischen Spielereien nicht zu kurz gekommen, von Access Control (Gurtkontrolle) über Curve Control (Temporeduktion bei Kurven) bis hin zu Drive Control und Lift Control ist alles vorhanden – sogar Park Control für sicheres Abstellen gibt es. 

 

Lithium-Ionen-Technologie

Die „schlechte“ Nachricht zuerst: in Österreich müssen wir noch darauf warten. Die gute Nachricht: das Warten wird sich lohnen. Die Rede ist von den neuen Lithium-Ionen Energiespeichern von Jungheinrich. „Unser neues Batteriesystem erreicht einen Wirkungsgrad von 95 Prozent, der von Bleibatterien liegt bei lediglich 80 Prozent. Zusammen mit unserem intergrierten Energie-Management-System (EMS) bedeutet das einen langlebigen, wartungsfreien und energiesparenden Energiespeicher, der zudem schnelllade- und zwischenladefähig ist“, fasst Peter Dibbern, Leiter Grundlagenentwicklung, zusammen. Auch wenn derzeit die Kosten noch höher liegen als bei herkömmlichen Systemen – die Zellkosten liegen aktuell bei rund € 900,- pro kWh – rentiert sich die Technologie durch die höhere Effizienz besonders im Mehrschichtbetrieb. 

 

Zudem sinken die Anschaffungskosten durch die ständige Weiterentwicklung und größere Nachfrage. „Rechnet man die Abschreibung, Instandhaltung und den Energieverbrauch zusammen, erwarten wir eine ausgeglichene Kostenbilanz im Vergleich zu Bleibatterien bis 2015“, versichert Dibbern. Momentan ist der EJE 112i mit Lithium-Ionen-Batteriesystem in Deutschland, England, Frankreich und der Schweiz erhältlich. Sobald ein entsprechend qualifizierter Transportdienstleister gefunden ist, wird es das aufgrund seiner Kompaktheit bestens zur Mitnahme im LKW geeignete Fahrzeug – bei voller Ladung sind damit 2,5 Stunden Volllastbetrieb möglich – auch in Österreich, Belgien und den Niederlanden geben (Plan: noch 2012).  (AT)

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