|

Die Zukunft der Mobilität

Wie wird unsere Mobilität in einigen Jahren aussehen? Mit welchen Fortbewegungsmitteln wird sich der Mensch künftig von A nach B bewegen? In kaum einem anderen Bereich wie der Mobilität treffen so viele gesellschaftliche Fragen und wissenschaftliche Disziplinen aufeinander. Ob auf der Straße, der Schiene oder in der Luft

Immer komplexere Mobilitätsanforderungen benötigen Lösungen, die bestens mit den großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem Klimawandel oder der Sicherheit im Verkehr abgestimmt sein müssen. Das Fahrzeug der Zukunft wird zunehmend vernetzter, noch sicherer und noch umweltfreundlicher. Am VIRTUAL VEHICLE, Österreichs größtem K2-Forschungszentrum (K2 steht für die besten und größten Institute des COMET-Programms, das österreichische Spitzenforschung und -technologie und Kooperationen von Wissenschaft und Industrie gezielt fördert) mit über 200 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und mehr als 100 Partnern weltweit, werden zahlreiche damit verknüpfte Forschungsthemen, wie automatisiertes Fahren, integrale Sicherheit, oder Energie-Effizienz bearbeitet.

Ein bedeutender Forschungs-Fokus ist am Automotive-Standort Graz dem Auto der Zukunft gewidmet. Ein entscheidender Baustein dafür ist das teil-, hoch- und vollautomatisierte Fahren im Konnex mit zuverlässigen Fahrerassistenzsystemen und kooperativen aktiven Sicherheitssystemen. Obwohl bereits medienwirksame Prototypen von namhaften Automobilherstellern in jüngster Vergangenheit präsentiert wurden, sind noch zahlreiche herausfordernde Aufgabenstellungen zu lösen, bevor automatisiertes Fahren in all seinen Abstufungen Marktreife und Kundenakzeptanz erlangen wird. Das VIRTUAL VEHICLE hat sich in diesem dynamischen Forschungsfeld bestens positioniert und trägt durch seine Forschungsschwerpunkte „aktive Sicherheit“, „funktional sichere Fahrzeugarchitekturen für automatisiertes Fahren“ und „adaptives, Cloud-basiertes Fahrzeugmanagement“ entscheidend dazu bei. Aktuell bereitet das VIRTUAL VEHICLE als Koordinator gemeinsam mit vier großen renommierten europäischen OEMs und namhaften Tier1-Zulieferern ein langfristiges Projekt vor, das eine wegweisende, funktional sichere Software- und Hardwarearchitektur des Fahrzeuges der Zukunft zum Ziel hat. Die Ergebnisse werden in zwei autonomen Demonstrationsfahrzeugen der Premiumklasse dargestellt werden. Hierbei soll für unterschiedliche autonome Fahrzeugfunktionen bei unterschiedlichsten Geschwindigkeiten (Parkassistent, Stauwarnassistent, Active Cruise Control, Lane Keeping Assistant) die zuverlässige und echtzeitfähige Verarbeitung von kognitiven Daten (Fahrzeugsensoren, Online-Services, GPS, etc.) demonstriert werden.

Das Kompetenzzentrum VIRTUAL VEHICLE konnte sich in dem globalen Forschungswettbewerb in nur wenigen Jahren eine exzellente Position erarbeiten. Das Grazer Forschungsinstitut hat sich als gefragter Partner für die Leitung internationaler Forschungsprojekte etablieren können. Im Jahr 2013 war das VIRTUAL VEHICLE an insgesamt 18 großen EU-Projekten beteiligt. Auch war 2013 mit 22 Mio. Euro Umsatz ein überaus erfolgreiches Jahr für die Grazer und zugleich ein sehr vielversprechender Start in die zweite 5-Jahres-Forschungsphase des K2-Kompetenzzentrums. Schon jetzt ist klar, dass alle Optionen für Forschungsprojekte in einem Umfang von 30 Mio. Euro bis 2017 vollständig ausgeschöpft werden. Sechs von sieben eingereichten großen EU-Forschungsprojekten unter der Führung des VIRTUAL VEHICLE wurden genehmigt, was auch besonders den Stellenwert des Forschungszentrums auf europäischer Ebene verdeutlicht. Darüber hinaus wurde 2013 eines der größten EU-Projekte unter der Leitung des VIRTUAL VEHICLE mit 58 Partnern und rund 40 Mio. Euro Budget in Graz mit 100 Teilnehmern gestartet.

Erfolgreiche Forschungsförderungs-Programme wie COMET und insbesondere deren langfristig ausgerichteten und großen K2-Zentren wie dem VIRTUAL VEHICLE sind eine gute Voraussetzung, die Pläne von Forschungsminister Mitterlehner zu unterstützen: Gegenüber dem bisherigen EU-Forschungsrahmenprogramm FP7 sollen im nun folgenden Programm Horizon 2020 die lukrierten Mittel von 1 Mrd. auf 1,5 Mrd. Euro gesteigert werden. Somit scheinen die Weichen gestellt, dass ein nicht unbeträchtlicher Anteil des „Autos der Zukunft“ aus der Steiermark kommen wird. Im fruchtbaren Umfeld der Leitbetriebe AVL, Magna und Siemens sowie inmitten der innovativen Unternehmen im ACstyria Autocluster und in Kooperation mit dem wichtigsten wissenschaftlichen Partner TU Graz bestehen die besten Voraussetzungen dafür.

Quelle: Logistik express Fachmagazin 2/2014

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar