Eine glatte Eins nach Verlängerung

Generationen von Schülern haben ihre Hausaufgaben schon in Hefte und Kladden aus dem Hause Baier & Schneider eingetragen. Unter der Marke Brunnen vertreibt das Heilbronner Traditionsunternehmen heute weltweit Produkte für den Schul- und Bürobedarf. Weil für die steigende Nachfrage die Lagerkapazität nicht mehr ausreichte, wurde MLOG mit der Erweiterung des Hochregallagers beauftragt.

Seit 1877 produziert Baier & Schneider am Standort Heilbronn. 1903 führte das Unternehmen für seine Erzeugnisse das berühmte Markenzeichen Brunnen ein – eine Reminiszenz an einen Jugendstilbrunnen vor dem Fenster der ersten Firmenräume. Das Logo mit dem „H“ für Heilbronn ziert mittlerweile Office-Produkte und Werbeartikel, aber wie ursprünglich auch Stundenpläne, Blocks und die berühmten Schulhefte. Um dafür ausreichend Platz zu schaffen, wurde nun das viergassige Lager um 38 Meter auf insgesamt 170 Meter verlängert, ein Zuwachs um knapp 30 Prozent. Die Kapazität des Lagers liegt heute bei rund 22.000 Pa-lettenstellplätzen, über 5.000 mehr als vor der Maßnahme. Durchgeführt wurde die Erweiterung durch die in Neuenstadt am Kocher ansässige MLOG Logistics GmbH, die als Generalunternehmer das gesamte Projekt leitete.

Erweiterung bei laufendem Betrieb
Sämtliche Arbeiten erfolgten in mehreren Phasen während des laufenden Betriebs der Anlage. Im ersten Schritt wurde die bereits bestehende Bodenplatte um eine neue Bodenplatte inklusive Betonaufkantungen ergänzt. Anschließend wurde die Giebelfassade komplett demontiert und der vorhandene Stahlbau um eine Achse zurück gebaut. Durch diese Maßnahme konnte der Fluchtbereich der Bestandsanlage als zusätzliche Lagerfläche gewonnen werden. Die geöffnete Giebelwand wurde nach dem Rückbau mit einer provisorischen Fassade komplett verschlossen, um die eingelagerten Waren vor Wind und Wetter zu schützen. Nun konnte der Regalstahlbau errichtet und die Fahrschienen verlegt werden. Hierbei war höchste Präzision erforderlich, um einen millimetergenauen Anschluss an die Bestandsanlage zu realisieren – schließlich handelte es sich um einen „blinden“ Anbau, der neben viel Erfahrung auch ein erhebliches, messtechnisches Know-How erfordert. Ungenauigkeiten in Höhe und Flucht hätten bei der Vereinigung der beiden Lagerabschnitte zu teueren und aufwändigen Nacharbeiten geführt. Ein Aufwand, der durch die exakte Planung und Ausführung durch MLOG erspart blieb.

Darüber hinaus wurde laut Brandschutzgutachten die Sprinkler- und RWA-Anlage um den neuen Brandabschnitt erweitert. Die Schleifleitung genügte nicht mehr den heutigen Anforderungen und wurde daher nicht nur verlängert, sondern auch im Bestand komplett ausgetauscht. Die Installation erfolgte, wie alle Maßnahmen die den laufenden Betrieb hätten beeinträchtigen können, in den arbeitsfreien Zeiten am Wochenende und in der Nacht. Nach Fertigstellung der Dach- und Wandarbeiten wurden die bisher getrennten Gebäudeteile durch die Demontage der provisorischen Giebelwand „vereinigt“.

In die verlängerten Gassen konnten nun die vorhandenen Regalbediengeräte einfahren und mit verhältnismäßig geringem Aufwand an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Im Wesentlichen waren dies Änderungen an der Programmierung. Obwohl älteren Datums, waren sie technisch auf der Höhe der Zeit, da sie erst 2006, ebenfalls durch MLOG, modernisiert worden waren. Damals war unter anderem die gesamte Antriebstechnik erneuert worden. Rund ein halbes Jahr nahm die Erweiterung in Anspruch. Nach dem ersten Spatenstich im Juni 2008 konnte die Erweiterung im Dezember desselben Jahres in Betrieb gehen.

Quelle: MyLogistics       
Portal:  www.logistik-express.com

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