Eisenbahngüterverkehr sinkt im ersten Halbjahr 2009 um 22,4 Prozent

Auf dem deutschen Schienennetz wurden im ersten Halbjahr 2009 147,3 Millionen Tonnen Güter transportiert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, bedeutet dies im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 einen Rückgang von 42,5 Millionen Tonnen (- 22,4 Prozent); das war der größte Volumeneinbruch seit Beginn der Statistik im Jahr 1950. Die Beförderungsleistung in Tonnenkilometern ging im ersten Halbjahr 2009 um 22,8 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 zurück.

Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Transportnachfrage im Eisenbahngüterverkehr zeigen sich seit November 2008; in den Monaten November und Dezember 2008 verringerte sich die Transportnachfrage gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat um 2,3 Prozent. Im ersten Halbjahr 2009 verstärkten sich die entsprechenden Rückgänge mit Werten zwischen – 14,8 Prozent (März) und – 31,2 Prozent (April) deutlich.

Im ersten Halbjahr 2009 insgesamt kam es im Vergleich zum Vorjahr in allen vier Hauptverkehrsbeziehungen zu erheblichen Rückgängen: Beförderungen im grenzüberschreitenden Versand (- 30,5 Prozent) und Empfang (- 29,7 Prozent) sind besonders stark zurückgegangen. Auch der Durchgangsverkehr durch Deutschland verringerte sich mit – 29,4 Prozent um fast ein Drittel. Die Abnahmen im Binnenverkehr waren mit – 17,8 Prozent etwas schwächer.

Containertransporte zeigten mit einem Transportvolumen von 26,9 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2009 ebenfalls starke Einbrüche im Vergleich zum Vorjahr (- 21,2 Prozent). Das auf der Basis der Zwanzig-Fuß-Einheiten gemessene Transportvolumen sank um 19,3 Prozent auf rund 2,5 Millionen TEU und lag damit nur noch leicht über dem Niveau von vor drei Jahren (1. Halbjahr 2006: 2,3 Millionen TEU).

Nahezu alle Güterarten verzeichneten zweistellige Rückgänge im ersten Halbjahr 2009: Den stärksten Einbruch wiesen Eisen und Nichteisen-Metalle auf, die mit einem Verlust von 15,2 Millionen Tonnen (- 44,1 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten 2008) nahezu ein Drittel des Gesamtrückgangs für alle Güterarten verursachten. Eine ähnliche Entwicklung zeigten auch Erze und Metallabfälle mit – 40,1 Prozent. Lediglich Mineralölerzeugnisse (+ 4,8 Prozent) und landwirtschaftliche Erzeugnisse (+ 23,1 Prozent) konnten ihr Transportvolumen steigern.

Die durchschnittliche Transportweite ging für den Gesamtverkehr um 0,5 Prozent auf 313,2 Kilometer zurück, für Container stieg sie um 0,9 Prozent auf 501,5 Kilometer.

Quelle: MyLogistics

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