Erfolgsmodell Container-Feeder auf Schwergut übertragen

Nach dem Vorbild der regelmäßigen Container-Feederverkehre wurde erstmals ein Feederdienst für Schwergut, Projektladung und Breakbulk in Nord- und Ostsee entwickelt. Unter dem Namen Baltic Cargo Shuttle bedient ein modernes Schwergutschiff alle Ostseehäfen in maximal zwei Tagen. Ein Alleinstellungsmerkmal sind die zwei Bordkräne mit einer Tragfähigkeit von je 200 t.

Hinter dem neuen Transportkonzept stehen das Befrachtungsunternehmen Arkon Shipping mit Hauptsitz in Haren und die polnische Projektspedition Best Logistics mit Hauptsitz in Stettin, die den Dienst gemeinsam entwickelt haben. „Der Auslöser für die Idee der Ladungsbündelung waren die Mehrkosten, die für die Schifffahrt im Fahrtgebiet Nord- und Ostsee angesichts der dort in Kraft tretenden strengeren Schwefelrichtlinie ab dem 1.1.2015 entstehen“, berichtet Torsten Westphal, geschäftsführender Gesellschafter von Arkon Shipping. Mit dem Baltic Cargo Shuttle, gebe es nun eine Option, diese Mehrkosten zu kompensieren.

Der Schwergut-Shuttle mit dem Shortsea-Fahrtgebiet Nord- und Ostsee ist vielseitig nutzbar. Den großen Reedereien dient er als Zubringerdienst für ihre Überseeverkehre. Verladern und Projektspeditionen eröffnet der Baltic Cargo Shuttle die Möglichkeit, ihre Kosten durch eine Teilcharter erheblich zu senken. Als weiteren Vorteil nennt Andreas Häfner, geschäftsführender Gesellschafter von Best Logistics, die hohe Flexibilität: „Da das Schiff im Fahrtgebiet auf Stand by liegt, profitiert der Kunde von einer kurzfristigen Einbuchung der Ladung und einer schnellen Abwicklung. Die Routen werden dann individuell zusammengestellt.“

Die Unternehmenslenker Häfner und Westphal erwarten eine steigende Nachfrage in diesem Segment. „Angesichts des Trends, dass Packstücke insbesondere im Anlagenbereich immer schwerer und größer werden und nicht mehr containerisierbar sind, trifft dieser Service den Nerv der Zeit“, sind die Partner überzeugt.

Nach einer ausführlichen Testphase, die von einer Marktstudie begleitet wurde, fährt das Schwergutschiff nun im Regelbetrieb. Mit der Nachfrage zeigen sich Westphal und Häfner zufrieden: „Im ersten Quartal konnten wir zehn Schiffsreisen realisieren. Dabei ist es gelungen, bis zu vier verschiedene Frachten auf einem Shuttle-Umlauf zu bündeln.“ Für Arkon ist nicht nur die Entwicklung eines regelmäßigen Dienstes für ein neues Marktsegment eine Premiere. Das Harener Unternehmen tritt in diesem Zusammenhang auch erstmals als Betreiber und Provider eines Shuttle-Verkehrs auf.

Das Herzstück des Baltic Cargo Shuttles ist das vielseitig einsetzbare Schwergutschiff MS „LYRA J“. Mit zwei Bordkränen mit einer kombinierten Hebefähigkeit von bis zu 400 t eignet sich das Schiff besonders für Häfen, in denen keine Schwergutkräne an Land zur Verfügung stehen. Weitere Schiffsmerkmale sind die Tragfähigkeit von 8.000 t, der Tiefgang von 7,70 m und die in der Höhe verstellbaren Zwischendecks.

Der Schwergut-Shuttle bedient alle Häfen der SECA-Zone in Nord- und Ostsee. Das Fahrtgebiet umfasst insbesondere die Häfen der Antwerpen-Hamburg-Range, der Britischen Inseln, Skandinavien sowie der Ostsee bis hin zu ihrem östlichsten Punkt in St. Petersburg. Die Laufzeit beträgt innerhalb der Ostsee maximal zwei Tage, bei Verkehren zwischen Nord- und Ostsee höchstens vier Tage.

Quelle: MyLogistics
Portal: www.logistik-express.com

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