Erster Containerriese in Hamburg abgefertigt

Am 23. Februar 2011 lief das Containerschiff CSCL STAR den Hamburger Hafen im Rahmen des Fernost-Liniendienstes "Asia-Europe Express-1/ China-Europe-Mediterranean Service" (AEX-1/CEM) erstmals an.

Die mit einer Stellplatzkapazität von 14.074 TEU ausgestattete CSCL STAR ist damit – gemessen an ihrer Container-Stellplatzkapazität – das bisher größte Containerschiff, das im Hamburger Hafen abgefertigt wurde. Mit einer Länge von 366 Metern und einer Breite von 51,2 Metern kann die CSCL STAR in der Schiffsbreite 20 Containerreihen laden und erreicht bei voller Auslastung einen maximalen Tiefgang von 15,5 Metern.

Der Hamburger Hafen wird in Rahmen des seit Juli 2009 bestehenden AEX-1 Gemeinschaftsdienstes von China Shipping und Evergreen wöchentlich angelaufen. Eine Rundreise dauert 56 Tage und hat folgende Anlaufhäfen auf dem Fahrplan: Hamburg, Rotterdam, Hong Kong, Schanghai, Ningbo, Yantian, Felixstowe, Hamburg. Die Schiffe der Reederei Evergreen laufen darüber hinaus auch den Hafen Qingdao an.

Der Containerverkehr mit Asien erreichte 2010 in Hamburg ein Gesamtvolumen von 4,7 Millionen Containern (TEU). Mit 2,7 Millionen TEU und einem Zuwachs von fast 20 Prozent hatte die Volksrepublik China (inklusive Hongkong) auch 2010 die Spitzenposition unter den zehn wichtigsten Handelspartnern des Hamburger Hafens im Containerverkehr. Die Bedeutung Hamburgs für Fernost spiegelt auch das Ladungsaufkommen von China Shipping wider. Jeder dritte Container der chinesischen Reederei ist für den Hamburger Hafen bestimmt, hinzu kommt ein großer Teil an Transitladung.

Hongzhou Zhao, China Shipping Vice President, lobte besonders den guten Service und die Produktivität des größten deutschen Seehafens, kritisierte aber zugleich die im Vergleich der europäischen Häfen zu hohen Kosten bei Transitcontainern. Seine Erwartungen für 2011 sind aufgrund der großen Anzahl an Neubauten, die dieses Jahr in Fahrt gebracht werden sollen, gedämpft.

In zunehmender Zahl laufen Containerschiffe mit Stellplatzkapazitäten über 10.000 TEU – sogenannte ULCS (Ultra Large Container Ship) – den Hamburger Hafen an. Im Jahr 2010 wurden 125 ULCS in Hamburg abgefertigt; für 2011 rechnet Hafen Hamburg Marketing auf Grundlage der regelmäßig verkehrenden Liniendienste mit einer Verdoppelung der Anzahl auf mehr als 250 Containerschiffe der Superlative. Diese Zahl ist ein Zeichen für die Attraktivität des Hafenstandorts für die Seeschifffahrt und verdeutlicht zugleich erneut die Dringlichkeit der Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe. Die Anläufe der in Fahrt befindlichen Containerriesen darf nämlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese ULCS den Hafen Hamburg unter den derzeit geltenden Tiefgangs- und Breitenrestriktionen nicht voll beladen und nur in einem eng begrenzten Zeitfenster anlaufen können.

Die CSCL STAR ist das erste Containerschiff von China Shipping, das eine Stellplatzkapazität von mehr als 10.000 TEU aufweist. Die gesamte Flotte umfasst rund 450 Schiffe, darunter sind 143 Containerschiffe mit einer Größe von bis zu mehr als 14.000 TEU. 15 Neubauaufträge von 3.000 – 8.500 TEU hat CSCL derzeit im Auftragsbuch, darüber hinaus sieben baugleiche Schiffe von der Größe der CSCL STAR. Fünf davon werden von der Samsung-Werft in Koje (Südkorea) noch im Jahr 2011 ausgeliefert. Hangzhou Zhao, Vice President China Shipping, schießt nicht aus, dass auch Schiffe mit 18.000 TEU und mehr in Zukunft für China Shipping interessant sind.

Die China Shipping-Gruppe wurde im Juli 1997 als Zusammenschluss mehrerer kleinerer staatlicher Schifffahrtsunternehmen in Schanghai gegründet. Hauptbetätigungsfeld ist die Schifffahrt mit Tankern, Bulkern, konventionellen Schiffen und natürlich Containerschiffen (China Shipping Container Lines – CSCL). Die Containerlinie startete ihre Aktivitäten in Europa im März 1999, hat heute mehr als 350 Büros weltweit, betreibt 70 internationale Verkehre und ist unter den zehn größten Reedereien der Welt zu finden. Das europäische Headoffice der CSCL befindet sich in Hamburg – nicht nur, weil die Partnerstädte Shanghai und Hamburg wirtschaftlich sehr eng verflochten sind, sondern weil auch der größte Teil des chinesischen Warenaustausches mit Europa über Hamburg stattfindet.

Quelle: MyLogistics
Portal:  www.logistik-express.com

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