Eurogate, MSC und DACHSER entwickelten eine gemeinsame Transportlösung für die Break Bulk-Verladung

Mit Blaulicht Richtung China

Wer sich im vergangenen März nächtens auf die Autobahn zwischen Coesfeld und Wilhelmshaven verirrte, dürfte sich gewundert haben, was ihm da den Weg versperrt: Neun rätselhafte Riesenringe, jeder knapp sieben Meter breit, fuhr DACHSER per Schwertransport zum Jade Weser Port Wilhelmshaven. Es waren die Einzelteile eines so genannten Autoklaven auf dem ersten Teilstück ihres langen Weges nach China.

Seit vielen Jahren übernimmt DACHSER für die Firma Scholz Maschinenbau aus Coesfeld den Transport derer Produkte in alle Welt. Scholz ist Weltmarktführer bei der Herstellung von Autoklaven: übergroße Druckbehälter zur thermischen Behandlung von Verbundwerkstoffen, in denen etwa Flugzeugkomponenten zusammengefügt werden. Der jüngste Auftrag ging nun nach China. Mit über 200 Tonnen Gewicht, 30 Metern Länge und 6,80 Metern Durchmesser im Vergleich zu anderen Autoklaven ein solches Schwergewicht, dass es kaum mehr in einem Stück zu transportieren war. Scholz fertigte den Behälter daher in neun Einzelelementen, um sie in China wieder zusammenzuschweißen.

„Länge und Gewicht waren damit kein Problem mehr, es blieb jedoch die Herausforderung der extremen Breite von 6,80 Metern, die wir auf der Straße fahren mussten“, erklärt Hans-Ulrich Brüggemann, Leitung Seefracht Projekte/Manager Seafreight Projects bei DACHSER. Zuerst die Strecke vom Coesfelder Werk bis zur Autobahnauffahrt inspizieren: Bleibt man auch an keiner Ecke hängen? Die 230 Kilometer bis nach Wilhelmshaven ging es dann im gemäßigten Tempo von 60 km/h voran – durchgehende Polizeibegleitung inklusive, denn Überholen auf der zweispurigen Autobahn war nicht möglich. Wer also einmal hinter dem Tieflader hängenblieb, konnte sich die Riesenringe eine ganze Weile aus der Nähe anschauen. Sechs Wochen dauerten die Vorbereitung, sogar das Terminaltor in Wilhelmshaven maß das DACHSER-Team aus: acht Meter, gerade noch passend.

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