Europas Unternehmen setzen auf Nachhaltigkeit als ökonomischen Erfolgsfaktor
Die europäische Wirtschaft setzt zunehmend auf ökologisch gestaltete Wertschöpfungsketten – auch aus ökonomischen Gründen. Eine aktuelle, branchenübergreifende Studie (4. Supply Chain Monitor – Green Supply Chain: from awareness to action) der Management- und Technologieberatung BearingPoint unter rund 600 europäischen Unternehmen belegt, dass die Firmen die wirtschaftliche Relevanz umweltfreundlicher Engagements erkannt haben: • 70 Prozent der Unternehmen bewerten nachhaltiges Handeln in Beschaffung, Produktion und Logistik als ökonomischen Erfolgsfaktor. Damit zeigt die Studie ein Umdenken in der europäischen Wirtschaft auf: Werden grüne Wertschöpfungsketten heute aufgrund ihrer ökonomischen Relevanz – zur Imageverbesserung oder aufgrund von Entscheidungen der Geschäftsführung – aufgesetzt, waren vor drei Jahren gemäß BearingPoint-Supply Chain Monitor 2008 hauptsächlich gesetzliche Regulierungen Auslöser für ökologische Aktivitäten. Unternehmen treiben Öko-Investitionen voran / Optimierungsbedarf bei CO2 Fußabdruck Optimierungspotenziale sehen die Studienautoren vor allem beim CO2 Fußabdruck: 60 Prozent der befragten Unternehmen haben diesen noch nicht ermittelt. Er gibt nicht nur Auskunft über den CO2 Ausstoß, sondern zeigt Möglichkeiten zur Minimierung von Umwelteinfluss und Kosten auf. Immerhin wollen 37 Prozent die Ermittlung des CO2 Fußabdrucks in den nächsten drei Jahren nachholen. 80 Prozent der Unternehmen, die diesen Wert messen, konnten so bereits Verbesserungen umsetzen. "Wer seine Wertschöpfungskette nachhaltiger gestalten und Kostenpotenziale heben will, sollte genau wissen, wo er steht", sagt Matthias Loebich, Partner bei BearingPoint. "Hierzu gehört auch die regelmäßige Messung des CO2 Fußabdrucks. Sie liefert wichtige Informationen über die Nachhaltigkeit von CO2 Senkungsprogrammen und ist eine wichtige Kennzahl für Umwelt- und Nachhaltigkeitsberichte. Unternehmen sollten sich auf dieser Basis bestehende Prozesse im Unternehmen genau ansehen und im Hinblick auf Nachhaltigkeit kontinuierlich anpassen bzw. verbessern." Skandinavier sind Spitzenreiter beim Thema Nachhaltigkeit Zum Vergleich: In der deutschsprachigen Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) sind es nur 38 Prozent der befragten Unternehmen, in Großbritannien und Irland zusammen sogar nur 13 Prozent. In Hinblick auf den CO2 Fußabdruck haben deutschsprachige Unternehmen ebenfalls Nachholbedarf: Lediglich 27 Prozent der Firmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben ihn ermittelt. Was die Berücksichtigung ökologischer Aspekte im Einkauf angeht, so liegen mit je 80 Prozent sowohl skandinavische – aber auch deutsche Unternehmen – vorne. Frankreich und Großbritannien (55 Prozent) sollten noch aufholen. Die Studie "BearingPoint-Supply Chain Monitor" wird seit 2006 jährlich durchgeführt. Befragt wurden Unternehmen aus den Ländern Belgien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Schweiz, Großbritannien, Irland und Skandinavien. Die vollständige Studie "Green Supply Chain: from awareness to action" ist unter www.bearingpoint.de abrufbar. |