Fachhochschulen bilden besser als Universitäten für die Praxis aus

Ergebnisse der Uniforce Studie zur Technik-Ausbildung

Studenten sehen das noch nicht so, Berufstätige sehr wohl. Diese Erkenntnis liefert eine Studie des Engineering-Unternehmens IVM, die die Einschätzungen von Berufstätigen und Studenten vergleicht.

 

Die Frage, ob „die Lehrinhalte für das Berufsleben rüsten“, führt zu unterschiedlichen Einschätzungen. Die Technik-Studenten glauben, Fachhochschulen und Universitäten würden sie gleich gut für die Praxis vorbereiten. Studenten an Universitäten halten sich sogar für etwas besser gerüstet (61 Prozent Zustimmung) als Besucher von Fachhochschulen (57 Prozent). Techniker, die schon im Beruf stehen, sehen das anders: Mitarbeiter von IVM, die eine Fachhochschule absolvierten, finden ihre Ausbildung weitaus praxisorientierter (82 Prozent) als ihre Kollegen mit einem Universitätsabschluss (51 Prozent).

 

Die Studie wurde von dem Beratungsunternehmen Uniforce im Auftrag von IVM durchgeführt. Rund 800 Studenten an Universitäten und Fachhochschulen in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark nahmen an der Umfrage teil. Um auch die Einschätzungen von berufstätigen Technikern zu erheben, befragte Uniforce rund 200 Mitarbeiter von IVM an vier Standorten in Österreich.

 

Ähnliche Ergebnisse liefert die Frage, ob „das Erlernte im Berufsleben angewendet werden kann“. Hier glauben die Universitätsstudenten sogar zu 80 Prozent, dass sie ihr Wissen zukünftig einsetzen können, Studenten von Fachhochschulen stimmen nur zu 67 Prozent zu. Die Techniker von IVM bewerten das konträr: 76 Prozent mit einem Abschluss einer Fachhochschule finden ihren Stoff beruflich anwendbar, Universitätsabsolventen stimmen nur zu 41 Prozent zu.

 

Die Berufstätigen sind auch eher als die Studenten der Meinung, dass das Studium durch Schulungen und Praktika ergänzt werden muss. Dafür halten die Berufstätigen zu 80 bis 90 Prozent die Studiendauer für lang genug, um in den Beruf einzusteigen; die Studenten denken das nur zu rund 60 Prozent. Irgendwo schlummert offenbar auch bei den Studenten die Ahnung, dass das Lernen mit dem Studienabschluss noch nicht vorbei ist.

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