Felbermayr transportiert Heissluftofen für Flugzeugindustrie

Anfang April transportierte Felbermayr einen 140 Tonnen schweren Autoklaven von Aschach an der Donau in das etwa hundert Kilometer entfernte Werk der FACC AG in Oberösterreich. Ergänzend zu wetterbedingten Widrigkeiten galt es auch zahlreiche Nebenstraßen und verkehrsleitende Maßnahmen zu meistern.
 
Das starke Wachstum des oberösterreichischen Flugzeugteileherstellers FACC macht ein groß angelegtes Investitionsprogramm nötig. Das beinhaltet auch die Erweiterung bestehender Fertigungskapazitäten. Der dazu benötigte Autoklav wurde bei Coesfeld in Deutschland gefertigt und per Schiff nach Österreich transportiert. Bis zu seiner Ankunft in Aschach an der Donau waren aufgrund widriger Umstände mehr als zwei Wochen vergangen. Dadurch verschob sich auch der Straßentransport um mehrere Tage. »Aufgrund der Havarie eines anderen Schiffes war die Donau für unser Schiff mehrere Tage nicht passierbar«, erklärt der seitens Felbermayr für den Transport zuständige Projektleiter Günther Wimmer. Bedenkt man, dass an dem Projekt auch zahlreiche andere Firmen, im Sinne verkehrslenkender Maßnahmen und für das Freimachen der Straße, beteiligt waren, bedeutet das ein hohes Maß an Kommunikationsgeschick. Dazu Wimmer: »Wir mussten mehrere dutzend Kabel anheben, zahlreiche Verkehrszeichen und Ampeln demontieren, dazu benötigt man Spezialisten, die waren alle neu zu koordinieren.« Aber auch Transportgenehmigungen waren zu ändern. »Die waren alle sehr kooperativ«, freut sich Wimmer über die gute Zusammenarbeit mit Firmen, Ämtern und der Exekutive.
 
Kraneinsatz mit Hindernis
Bereits einige Tage vor dem Eintreffen des Schiffes sorgte der, für das Umschlagen vom Schiff auf den Tieflader, benötigte Kran für Gesprächsstoff in der Region. Aufgrund der Ausladung von rund dreißig Metern wurde ein 48 Meter hoher Krangigant mit 600 Tonnen maximaler Traglast in Stellung gebracht. Doch wieder gab es ein Problem: »Windböen ließen den Hub beinahe scheitern«, kommentiert Wimmer. Doch nach etwa einer Stunde beruhigte sich das Wetter und der 140 Tonnen schwere Autoklav konnte vom Schiff auf den Tieflader umgeschlagen werden. Ein vier Tage dauernder Schwertransport konnte beginnen.
 
»Fly-over« für Brückenüberfahrt im Einsatz
Inklusive Zug- und Schubmaschine erreichte der Transport eine Länge von fast vierzig Metern. Ein Durchmesser des Autoklaven von 6,5 Metern verschärfte die Herausforderungen für Wimmer und das Team: »Wir mussten Ampeln beseitigen, zahlreiche Kabel anheben und Straßenschilder demontieren.« Damit aber noch nicht genug. Bei einigen Brücken war die Traglast des Transports nicht ausreichend: Da half auch die Gewichtsverteilung auf zwanzig Achsen nichts. »Diese Brücken wurden mittels »Fly-over« überwunden. Dabei wird sozusagen eine Brücke über die Brücke errichtet, die nur an den Fundamenten, genaugenommen an den Widerlagern, aufliegt«, erklärt Wimmer. Für das Entladen und die endgültige Positionierung im Werk kamen zwei Mobilkrane zum Einsatz. Die Inbetriebnahme des Autoklaven wird im Juli erfolgen. Eingesetzt wird er primär zur Trocknung von Triebwerksverkleidungen von Boeing und Airbus Flugzeugen.

Quelle: Felbermayr

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