Flink und flexibel: Produktionsunternehmen passen ihre Lieferketten an

Das Geschäftsumfeld für Unternehmen im Maschinenbau- und Fertigungs-Sektor wandelt sich: Die Produktlebenszyklen werden immer kürzer, die Nachfrage wächst in neuen Märkten, Kunden fragen verstärkt nach individuellen Lösungen und die Nutzung neuer Technologien wird immer wichtiger für den Erfolg. Produktions- und Supply-Chain-Konzepte müssen sich diesen Entwicklungen anpassen. Das ist eine der zentralen Aussagen des Reports „Building the World – A DHL Perspective on Future Engineering & Manufacturing Supply Chains“, den Z_punkt The Foresight Company im Auftrag und in Kooperation mit DHL Customer Solutions & Innovation erstellt hat.

Das White Paper analysiert die wichtigsten Trends und Implikationen für den Maschinenbau- und Fertigungs-Sektor. Das produzierende Gewerbe ist der Motor des globalen Handels und verantwortlich für 70 Prozent des globalen Handelsvolumens. Es erwirtschaftet 17 Prozent des globalen BIP und 14 Prozent der weltweiten Beschäftigung.

Regional und resilient: Die Supply Chains der Zukunft

„Die Märkte verschieben sich. Heute werden Maschinenbauteile in China hergestellt und dann oftmals um die ganze Welt geflogen. Die Produktion wird in Zukunft näher beim Endkonsumenten stattfinden müssen“, sagt Johannes Mahn, Senior Foresight Consultant bei Z_punkt. Die regionale Ausrichtung der Produktion und der Zulieferungsketten ist eine von fünf zentralen Implikationen für Unternehmen im Maschinenbau- und Fertigungs-Sektor.

„Die Komplexität für Supply Chain Manager wird künftig weiter steigen“, das erwartet Reg Kenney, President Engineering & Manufacturing bei DHL Customer Solutions & Innovation. Lieferketten müssen noch widerstandsfähiger werden und strikt die von Land zu Land unterschiedlichen gesetzlichen Regularien und Vorgaben erfüllen. Das ist ohne ein intelligentes und vorausschauendes Risikomanagement nicht zu bewältigen. Die Fähigkeit, schnell auf Veränderungen zu reagieren, wird zentraler Erfolgsfaktor, weil jede Disruption der Lieferkette die Gefahr von Umsatzverlusten erhöht. Aus dieser Perspektive ist es zukünftig von Vorteil, mögliche Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren, entsprechende Ausweichrouten vorzuplanen und ein Netzwerk aus alternativen Zulieferern aufzubauen.

Nachhaltig und kundenorientiert: Zukunftschancen nutzen

Mit Blick auf das Jahr 2025 erwarten die Autoren des Reports, dass Nachhaltigkeitskonzepte im Maschinenbau- und Fertigungs-Sektor noch stärker umgesetzt werden. Kunden wählen ihre Zulieferer vermehrt danach aus, wie ihre ökologische Bilanz aussieht. Derzeit ist die industrielle Produktion für 30 Prozent des Energieverbrauchs weltweit verantwortlich. Viele Maschinenbau- und Fertigungs-Unternehmen reagieren bereits auf gestiegene Nachhaltigkeitsanforderungen und haben begonnen, ihre Produktion sauberer und grüner zu machen. Zukunftsweisende Initiativen sind zum Beispiel die Nutzung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz im Produktionsprozess, aber auch die Einführung von Cradle-to-Cradle-Konzepten. Logistikkonzepte der Zukunft müssen eine bessere Vernetzung und Integration aller an der Lieferkette beteiligten Unternehmen ermöglichen und die Transparenz der Kohlendioxidemissionen entlang der gesamten Lieferkette sicherstellen.

Die Kunden erwarten immer individuellere Produkte und eine immer schnellere Auslieferung. Die Entwicklung hin zu „Customization“ und „On-demand“ – im Consumer-Bereich längst keine Neuheit mehr – beeinflusst immer stärker auch das produzierende Gewerbe. Holger Glockner, Geschäftsführer bei Z_punkt und Mit-Autor der Studie: „Auf individuelle Kundenwünsche agil, schnell und effizient zu reagieren ist eine große Herausforderung für einen Sektor, der in der Vergangenheit vor allem auf Kosteneffizienz durch die Produktion hoher Stückzahlen gesetzt hat.“ Zukünftige Lieferketten werden mit unvorhersehbaren Variationen der Nachfrage zurechtkommen müssen. Lösungsansätze erwachsen hier aus neuen Produktionstechnologien wie dem 3-D-Druck, aus in Echtzeit gesteuerten Logistikkonzepten wie dem Inbound-to-Manufacturing oder durch den Rückgriff auf einen „Lead Logistics Provider“, der die Prozesse entlang der gesamten Supply Chain verantwortet und in der Lage ist, schnell auf Schwankungen und neue Anforderungen zu reagieren.

Die Vielfalt der Herausforderungen führt zu einer höheren Komplexität, aber auch zu großen Chancen für Unternehmen im Maschinenbau- und Fertigungs-Sektor. Viele setzen bereits erfolgreich innovative Konzepte um. Inspiration und erprobte Applikationen kommen aber auch aus anderen Branchen wie etwa den Automobil- und Technologie-Bereichen.

Das White Paper befindet sich auf z-punkt.de.

Quelle + Bildquelle: Z_punkt /DHL

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