Fukushima betrifft auch uns

Der Container-Logistik-Spezialist Contargo hat mit einem freiwilligen Maßnahmenplan Vorsorge für den Fall getroffen, dass radioaktiv belastete Container, von Japan kommend, auf einem seiner Terminals im Binnenland eintreffen. Auch wenn nach Auskunft der Strahlenschutzbehörden derzeit eine ernsthafte Gefährdung nicht zu erwarten ist, möchte man bei Contargo auf eine solche Situation vorbereitet sein.

Der Sicherheitsbeauftragte des Unternehmens, Ralf Gerlach: „Alle unsere 18 Terminals haben entspre-chende Betriebsanweisungen erhalten und wurden eingewiesen. Das konkre-teste Gesundheitsrisiko, mit dem wir rechnen, entsteht durch das Einatmen von radioaktiv belasteten Partikeln, die im Körper Schäden anrichten können. Deshalb würden wir betreffende Container zu allererst mit einer Plane abde-cken, die das Abwaschen oder Abblasen von radioaktiven Verschmutzungen verhindert.“

In enger Zusammenarbeit mit den entsprechenden Länderbehörden wird sodann durch Messungen Klarheit über den Zustand des Containers und der Ware aus Japan gewonnen. Die Behörden sind es auch, die im Falle einer Kontamination dann die entsprechenden Maßnahmen anordnen und durchführen. „Solange der Container nicht freigegeben ist, sorgen wir mit Absperrungen dafür, dass keine unbefugten Personen in Kontakt damit kommen können,“ ergänzt Gerlach.

Contargo gehört zu den ersten Unternehmen, die mit eigenen Präventionsplänen auf die unkoordinierte Situation bei den Behörden reagieren. Co-Geschäftsführer Heinrich Kerstgens: „Angesichts der Tatsache, dass nicht jeder Container aus Japan in den Seehäfen untersucht wird und damit auch ungeprüfte Container im Hinterland ankommen können, wundere ich mich, wie locker die Behörden mit ihrer Verantwortung umgehen. Der Zoll als Bundesbehörde beispielsweise interessiert sich nur für die Ware, nicht aber für die Transportbox. Aber auch bei den Ländern wird der ‚schwarze Peter’ munter im Kreis geschoben. Wir aber tragen Verantwortung für die Menschen, die an der Transportkette von Waren von Übersee bis ins europäische Hinterland beteiligt sind. Deshalb sind wir jetzt selber aktiv geworden.“

Lediglich in Nordrhein-Westfalen hat sich jüngst der Arbeitskreis IMAG ge-gründet, der sich mit genau dieser Problematik beschäftigt. Und sollte die Zu-sammenarbeit mit den lokalen Behörden nicht so klappen, wie gewünscht, ist man bei Contargo auch bereit, in professionelle Messtechnik zu investieren.

Quelle: Contargo

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