Geodis Logistics rät: So entsorgen Unternehmen Elektroschrott fachgerecht und sicher

Ab Februar 2014 tritt eine neue Elektroschrott-Regelung der Europäischen Union in Kraft, die die Logistikbranche und andere Unternehmen vor neue Herausforderungen stellt. Der Logistikdienstleister Geodis Logistics Deutschland GmbH gibt Tipps, worauf Firmen bereits jetzt achten sollten, damit ihre alten Elektro- und Elektronikaltgeräte fachgerecht entsorgt werden. 
 
Christian Meindl, Director High Tech von Geodis kommentiert: "Vielen Firmen ist nicht bewusst, durch wie viele Hände hochsensible Daten auf den Altgeräten oftmals gehen. Sie wissen auch nicht, wo der alte Bildschirm oder die weggeworfene Festplatte eigentlich landen. Unsere Tipps geben wichtige Hinweise, worauf Unternehmen bei der Entsorgung ihrer Altgeräte achten sollten." 
 
1. Wichtige Zertifizierungen für Logistikunternehmen 
Bei Zertifizierungen handelt es sich nicht nur um eine Bescheinigung, sondern auch um eine Durchsetzung einer Unternehmenspolitik. Diese Zertifizierungen sind Teil einer gezielten Qualitätsstrategie, die auch die Kundenzufriedenheit und Mitarbeitermotivation steigern und die Sorgfalt tagtäglicher Arbeiten verbessern möchte. Zertifizierungen werden regelmäßig erneuert. Sie bestätigen, dass Unternehmen, die Waren annehmen und weiterverarbeiten, nachweislich über bestimmte Kompetenzen verfügen: 
• EfbV: Die Entsorgungsfachbetriebeverordnung regelt die Anforderungen an Unternehmen und öffentliche Einrichtungen 
• TAPA (Level A): Frachtsicherheitsstandard für High-Tech-Produkte 
 
2. Geschultes Fachpersonal und neuste Löschtechnik 
Das Fachpersonal sollte immer auf dem neusten Stand sein und regelmäßig Schulungen sowie Fortbildungen besuchen. Galt vor einigen Jahren das Schreddern noch als sichere Methode, Daten zu vernichten, haben sich die heutigen Ansprüche und Technologien stark weiterentwickelt: So ist es mittlerweile möglich, zerkleinerte Festplatten wieder lesbar und Informationen wieder verfügbar zu machen. Geodis beispielsweise nutzt für seine Festplatten sogenannte Degausser. Diese Geräte zerstören Datenträger mittels Durchflutung eines enorm starken Magnetfelds und löschen sie so zuverlässig. Danach werden die Platten zusätzlich geschreddert, um Daten nachhaltig zu entfernen. Eine dritte Möglichkeit ist die Löschung der Daten durch spezielle Software, sofern der Datenträger weiterverwendet werden soll. 
 
3. Entsorgungsprozess und gewinnbringende Weiterverarbeitung 
Des Weiteren sollten Unternehmen auf die Verarbeitung, Entsorgung oder Weiterverarbeitung achten. Um die Hardware und die enthaltenen Rohstoffe weiter zu verwerten oder sogar zu verkaufen, müssen PCs, Festplatten, Monitore und andere Hardware fachgerecht zerlegt, oder wiederaufbereitet werden. Eine sachgemäße Entsorgung ist notwendig, damit auch schadstoffhaltigen Komponenten erkannt und als gefährlicher Abfall weiterbehandelt werden können. Auch einzelne Baugruppen werden weiter zerlegt, teilweise lassen sich aus den Überresten auch sogenannte "Seltenen Erden", also wertvolle Metalle wie Lanthan, Europium oder Neodym sowie Edelmetalle gewinnen, die wiederum weiterverkauft werden können. Andere Geräte lassen sich hingegen komplett aufarbeiten und als Gebrauchtgeräte weiterverkaufen. 
 
Geodis zerlegt durchschnittlich 15 bis 17 Prozent seiner Maschinen, um aus ihnen Ersatzteile zu gewinnen. So lassen sich pro Jahr rund 110.000 Einzelteile wie Grafikkarten, Laufwerke oder Speicherkomponenten extrahieren. Diese Teile werden dann zur Reparatur oder Aufrüstung anderer Geräte verwendet. Vier Fünftel der Rücklaufgeräte werden aufgearbeitet und als Gebrauchtgeräte weiterverkauft. Insgesamt zerlegt das Unternehmen im Jahr 450.000 Geräte, die aus 33 Ländern an den Standort in Nieder-Olm zurückgeführt werden. 
 
Doch nicht immer landen die wiederaufbereiteten Geräte bei dem richtigen Broker oder Händler. Ein Problem ist die Lieferung in Länder wie beispielsweise Marokko, das als Drehscheibe für den afrikanischen Kontinent fungiert. Laut Europäischer Union sind diese Elektroschrottlieferungen problematisch, "wenn sie als legale Verbringungen von Gebrauchtware getarnt werden, um die Abfallbehandlungsvorschriften der EU zu umgehen". Deshalb sollten Unternehmen die Waren nur in Deutschland einer finalen Verwertung zuführen. 

Quelle: MyLogistics

Portal: www.logistik-express.com   

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