Gibt es den innovativen Behälter?


Auf die Hülle kommt es an

Die Wahl des richtigen Behälters für Lagerung und Transport von Gütern hängt von den Erfordernissen ab. Doch egal ob der Behälter dicht, stapelbar oder zusammenlegbar sein soll: ohne ihn geht gar nichts.

Innen- durch Außenvolumen konvergiert gegen eins. So oder so ähnlich könnte man eine der zahlreichen Eigenschaften eines optimalen Behälters beschreiben. Eine mathematische Aussage die ausdrückt, dass die Kiste, die Schachtel, der Kasten so dünn wie möglich sein soll, damit möglichst wenig Volumen durch Verpackung verschwendet wird.

„Was interessiert mich dieser theoretische Wert bei einer Kiste? Behälter machen bei uns zwei Prozent der Logistikkosten aus!“ könnte nun ein typisches Statement lauten.

 
Durch die Verwendung eines Plastiksackes und seine robuste Bauart vereint der COMBO® die Eigenschaften Faltbarkeit, Dichtheit und hohe Stabilität.

Dabei ist der Behälter jenes Ding, das innerhalb der gesamten Supply Chain immer zu finden sein wird. Sei es bei der Gewinnung von Rohstoffen, bei der Ernte, der Produktion, beim Transport oder im Lager; man wird immer auf irgendeine Art von Behälter stoßen. Unser ganzes Leben wird von Behältern begleitet. Nicht nur die klassische Kiste, der Schuhkarton oder die Flasche Bier am Abend sind Behälter, eigentlich auch so alltägliche Dinge wie Badewannen, CD-Hüllen, Nussschalen oder Kühlschränke sind letztlich nichts anderes als Behältnisse mit bestimmten Eigenschaften. Und wenn wir denn einst von dieser Welt gehen, dann wird es auch ein Behälter sein, in welchem wir gebettet unsere letzte Ruhe finden.

Die meisten (physischen) Prozesse in der internen und externen Logistik werden durch Behälter unterstützt, erleichtert oder beeinflusst. Die Wahl des richtigen Behälters oder des richtigen Behältersystems wirkt sich auf die Prozesse entlang der gesamten Supply Chain aus und hat dadurch mitunter hohen Einfluss auf deren Kosten. Grund genug, um sich einmal genauer zu überlegen, welche Eigenschaften dieses banale, kaum beachtete aber doch wichtige Ding haben kann, soll oder muss.

1. Innenvolumen zu Außenvolumen
Es macht keinen Sinn, nur Verpackung zu transportieren, daher sollte der optimale Behälter selbst so wenig Volumen einnehmen wie möglich. Eine quasi unendlich dünne Außenhülle – ein Hauch von Nichts – welche genug Platz lässt für das zu lagernde oder zu transportierende Gut. Diese Eigenschaft spielt besonders bei Schüttgütern eine große Rolle.

2. Stabilität und Belastbarkeit

 
Die VDA-KLTs 
(Verband Deutscher Automobilhersteller) sind so optimiert, dass kompakte Ladeeinheiten gebildet werden können.

Abhängig vom Gewicht des Transport- oder Lagergutes muss ein Behälter mehr oder weniger viel aushalten. Sowohl der Inhalt selbst, als auch Belastungen von außen (oben) dürfen den Behälter nicht zu stark verformen oder beschädigen, um so das Innere geschützt zu halten.

3. Stapelbarkeit
Um eine gegebene Fläche bestmöglich nutzen zu können, muss man nach oben ausweichen. Ein Behälter sollte daher so beschaffen sein, dass mehrere Behälter übereinander gestapelt werden können, ohne die Gefahr des Verrutschens oder Herausspringens. Durch das „Eintauchen“ des oberen Behälters in den unteren soll dies gewährleistet werden. Die Eintauchtiefe verringert das nutzbare Innenvolumen der Behälter. Eine Stapelbarkeit kann auch durch die Verwendung von Deckeln herbeigeführt werden.

4. Volumensreduzierung

 
Durch das Zusammenfalten des MAGNUM® kann beim Transport des leeren Behälters Platz gespart werden.

Manchmal ist es auch notwenig, leere Behälter zu lagern oder zu transportieren. Das ist oft mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Die Möglichkeit das Volumen leerer Behälter zu verringern, bedeutet meist auch Kosten sparen zu können. Man unterscheidet zwei Varianten:

4.1 Schachtelbar oder nestbar
Beim Nesten entsteht die Möglichkeit der Volumensreduzierung erst in Verbindung mit anderen Behältern, d. h. ein Behälter alleine bietet kein so genanntes „Ratiopotential“. Erst durch das ineinander Nesten (Schachteln) mehrerer Behälter kann das Volumen reduziert werden. Schachtelbare Behälter haben zumeist leicht schräge Wände, was bei manchen Anwendungen zu Nachteilen führen kann.

4.2 Faltbar
Bei faltbaren Behältern genügt schon ein Behälter, um das ganze Ratiopotential nutzen zu können. Es gibt verschiedene Faltmechanismen, welche abhängig von der geforderten Stabilität und der Art der Manipulation gewählt werden. Die Höhe von Faltbehältern ist im Prinzip durch die Breite des Behälters limitiert, die Stabilität ist naturgemäß geringer als bei vergleichbaren starren Behältern.

5. Geschlossen vs. Offen
Soll das Gut von Staub und Schmutz geschützt werden, so muss der Behälter möglichst geschlossen und optional mit einem Deckel ausgerüstet sein. Ist es notwendig, dass der Inhalt gut belüftet wird (z.B. Obst) muss der Behälter möglichst offen (perforiert, durchbrochen) sein. Das hat natürlich Einfluss auf seine Stabilität.

6. Dichtheit
Transportiert oder lagert man Flüssigkeiten, muss der Behälter (nach unten und zur Seite) dicht sein. Natürlich kommt es auch häufig vor, dass ein Behälter völlig luftdicht sein muss; jedes Marmeladeglas (und wir müssen nicht Konfitüre sagen) entspricht dieser Anforderung.

7. Chemische und thermische Eigenschaften
Je nach Verwendung muss ein Behälter resistent gegen verschiedene chemische Stoffe sein. Nicht selten kommt ein Behälter – insbesondere bei Produktionsprozessen – in Berührung mit Säuren, Basen, Ölen, Schmierstoffen oder anderen Substanzen. Diese sind dann ebenfalls zumeist heiß oder kalt, was dem Behälter auch nicht schaden oder seine Stabilität beeinflussen soll.

8. Bildung von Modulen und Einheiten
Verschiedene Größen (und Höhen) eines Behältertyps bieten oft die Möglichkeit durch Modularität kompakte Einheiten zu bilden. Dies bedarf natürlich einer gewieften Planung der Behälter und einer genauen Normung, wenn es sich um Standardbehälter einer Branche oder eines Gebietes handelt. In unserem Raum ist zumeist die Europalette das Maß aller Dinge. Zu einer vollständigen Ladeeinheit gehören zumeist auch Palette und Deckel.

9. Automatisierte Handhabung
Natürlich soll ein Behälter möglichst automatisch manipuliert werden können. Dementsprechend muss auf notwendige Öffnungen, Einkerbungen und Strukturen für die Manipulation mit Robotern geachtet werden; Toleranzen müssen gering sein und eingehalten werden, damit auch maschinell in den Behälter gegriffen werden kann. Der Boden darf sich kaum durchbiegen, da der Behälter sonst auf Rollenbahnen und Förderbändern nicht optimal läuft.

10. Wiederverwendbarkeit
Warum sein Geld in Müll investieren? Gibt es in der Logistik eines Unternehmens Kreisläufe in denen Behälter verwendet werden, so liegt es auf der Hand, dass man sich für Mehrweglösungen entscheidet, d. h. Behälter wählt, welche wieder verwendet werden können.

11. Identifikation
Jeder Behälter sollte eindeutig identifizierbar sein oder zumindest Aufschluss darüber geben, wem er gehört (Eigentümer) oder wohin er gehört (z.B. welcher Bereich der Produktion). Dies kann durch Aufdrucke, Aufkleber, Prägungen, Etiketten, Farbe und so weiter gewährleistet werden. Das ist besonders dort wichtig, wo viele Behälter bewegt werden und/oder der Wert des Behälters selbst relativ hoch ist.

12. Informationsträger (durch RFID)
Zur Zeit wird hart daran gearbeitet, die Transponder-Technologie so weit zu entwickeln, dass es in absehbarer Zeit möglich sein wird, auf den Behälter jede beliebige Information zu schreiben, um diese dann auch automatisch ablesen zu können. Der Behälter wird so zum Informationsträger. Neben Angaben zum Eigentümer und zum Behälter selbst, kann man insbesondere Daten über das verpackte Gut speichern.

13. Nachverfolgbarkeit (durch GPS – Global Positioning System)
Den Behälter der Zukunft kann man nicht mehr verlieren und er wird auch nicht mehr gestohlen. Mittels Chip und GPS wird jederzeit klar sein, wo sich der Behälter (und hoffentlich auch sein Inhalt) befindet. Gerade wenn teure Güter transportiert werden sollen und auch der Behälter dementsprechend wertvoll ist, wird es Sinn machen, die Position des Behälters nachzuverfolgen.

14. Andere (physische, mechanische) Eigenschaften
Es gibt noch zahlreiche weitere Eigenschaften, welche bei der Wahl eines Behälters berücksichtigt werden müssen. Diese hängen zumeist vom Material ab und unterscheiden sich bei vergleichbaren Produkten daher kaum:
Farbe, Farbfestigkeit, Gewicht, Größe, Kratzfestigkeit, Zähigkeit, Schlagfestigkeit, Spanbildung, elektrische Leitfähigkeit, Oberflächenbeschaffenheit (glatt, rau, rutsch-hemmend usw.), Materialreinheit (Verwendung von einem oder mehreren Materialien), Lichtdurchlässigkeit, Lichtbeständigkeit, Durchbiegung, etc.

Die Wahl des optimalen Behälters ist ein Kompromiss der verschiedenen Eigenschaften, welche für eine bestimmte Anwendung gefordert werden. Ein Plus bei einer Eigenschaft bewirkt nicht selten ein Minus bei einer anderen (z.B. Faltbarkeit und Dichtheit). Letztlich ist ja auch der Preis des Behälters entscheidend und die Höhe der Einsparungen, welche man sich durch die Entscheidung für einen bestimmten Behälter erwartet.

 

Christian Wagner
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