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Großhändler Kastner warnt vor flächendeckender Lkw-Maut

Die Einführung einer flächendeckenden Lkw-Maut, wie sie von Teilen der Politik gefordert wird, „wäre für uns eine Katastrophe.“ Diese drastische Feststellung trifft Christoph Kastner, Geschäftsführer des Waldviertler Großhandelsunternehmens Kastner mit Sitz in Zwettl. Der Großhändler, der u.a. rund 160 Einzelhandelskaufleute der Kette „Nah&Frisch“ in Niederösterreich, im Burgenland und in der Steiermark mit Gütern des täglichen Bedarfs versorgt, wickelt 70 Prozent seiner Transporte auf nicht-mautpflichtigen Strecken ab.

„Derzeit kostet uns die Zustellung der Ware 300.000 Euro“, rechnet Christoph Kastner dem NÖ Wirtschaftspressedienst vor. Kommt die Lkw-Maut auch auf Landesstraßen, „hätten wir Mehrkosten in Höhe zwischen 700.000 und 800.000 Euro zu tragen.“ Das sei wirtschaftlich nicht zu stemmen und ein Anschlag auf die Versorgungssicherheit im ländlichen Raum.

Geschäftlich segelt die im Lebensmittelhandel und im Gastrodienst tätige Firmengruppe weiter auf Erfolgskurs. So wie schon in den vergangenen Jahren konnte Kastner auch 2016 ein Umsatzwachstum erwirtschaften. Gegenüber 2015 erzielte das Unternehmen, das 830 Mitarbeiter beschäftigt, ein Plus um fast drei Prozent auf 212 Mio. Euro. „Stärkste Umsatztreiber waren die Gastronomiezustellung und unser Biofachgroßhändler BIOGAST“, teilt Christoph Kastner mit.

Neben der Belieferung von Einzelhandelskaufleuten in Ostösterreich betreibt das seit 1828 bestehende Waldviertler Traditionsunternehmen Großhandelsstandorte in Zwettl und im südburgenländischen Jennersdorf sowie vier weitere Abholmärkte in Amstetten, Krems, Wien und Eisenstadt. Ausserdem versorgt Kastner über die Tochtergesellschaft BIOGAST Naturkostfachhändler und Gastronomen mit einem Sortiment von 14.000 Artikeln und steuert mit seiner Online-Partnerfirma myproduct.at ein Shopnetzwerk im Internet mit mehr als 7.000 Artikeln von 360 Produzenten.

www.kastner.at; www.wirtschaftspressedienst.com

 

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