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Gut ist nicht gut genug

Der Qualitätsbegriff hat eine lange Geschichte. Vor fast 65 Jahren wurde das Austria Gütezeichen für Produkte geschaffen. Noch heute stellt die ÖQA die Austria Gütezeichen aus.

Vor über 20 Jahren war die Geburtsstunde der internationalen Qualitätsmanagementnorm ISO 9001. Heute sind über 1 Million Organisationen weltweit zertifiziert. Die Motivation dahinter war, dass die Qualität nicht nur über die Qualitätssicherung gewährleistet werden kann, sondern durch die konsequente Ausrichtung an den Kundenbedürfnissen. Daran sollten dann die Kern- und Unterstützungsprozesse ausgerichtet werden.

Das Fundament ist die Qualität. Heute entwickelt sich der Trend weiter in Richtung Integrierte Managementsysteme, dh Anforderungen aus den Perspektiven Qualität, Umwelt, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie branchenspezifische Anforderungen werden in der Politik, in der Strategie, in den Zielen und Aktionsplänen integriert. Hinzukommen ein wachsendes Bewusstsein für Riskmanagement und ein stärker werdendes Bedürfnis nach CSR. Die Integration dieser Ansätze sichert und steigert die Unternehmensqualität. Die Herausforderung liegt da-rin, all diese Anforderung unter einen Hut zu bringen. Auch an den ISO-Gremien ist diese Entwicklung nicht vorbeigegangen und man arbeitet an den Harmonisierungen der wesentlichen Standards. Im Oktober 2010 tagen die Gremien in Wien, konkrete Ergebnisse sind mit Ende 2010 zu erwarten.

Der Staatspreis Unternehmensqualität bewertet die gesamthafte Qualitätsorientierung. Dabei werden verschiedene Dimensionen der Qualität betrachtet: die Qualität des Potenzials, die Qualität der Produkte und die Qualität des Prozesses. Dahinter steht das internationale EFQM Bewertungsmodell. Mittelmäßige Unternehmen kommen von 1.000 möglichen Punkten im EFQM Modell auf gute 200. Dh, 750 bis 800 Punkte haben die Organisationen an Potenzial.

Potenziale jenseits von gut
Unternehmensqualität baut auf eine inspirierende Führung auf, die Mitarbeiter motiviert, führt und befähigt, effektiv und effizient Abläufe zu organisieren, um Kunden zufriedenzustellen. Erfolgsfaktoren für Unternehmensqualität sind Leadership und eine klare zukunftsorientierte Strategie. Die Strategie wird von den Mitarbeitern verstanden und gelebt. Die Erfolgsfaktoren Kunden-, Mitarbeiter- und Prozessorientierung stehen dabei in Wechselwirkung. Wenn man an einer Schraube dreht, hat dies Auswirkungen auf andere Bereiche.

Mit gutem Beispiel vorangehen
Gefordert ist das Top-Management. In der Qualität der Führung liegt einer der zentralen Gestaltungshebel für den nachhaltigen Erfolg. Führungskräfte müssen proaktiv und mit sehr gutem Beispiel vorangehen, dh Worten müssen konkrete Taten folgen.

Dies schafft Glaubwürdigkeit und stiftet Vertrauen. Diese Haltung erfordert Selbstdisziplin und Konsequenz, prägt aber zunehmend die Unternehmenskultur. Informations- und Kommunikationsarbeit darf dabei nicht unterschätzt werden. Aus der Kommunikationslehre wissen wir, dass Sender und Empfänger Botschaften mitunter anders auffassen. Und nicht kommunizieren funktioniert auch nicht. Wer sind meine Zuhörer? Wie mache ich meine Botschaften verständlich?

Unternehmensqualität erfordert ausgeprägte Energie, Engagement und Kompetenz aller Mitwirkenden. „Alles fließt“ sagte schon Heraklith. Jeder hat auch schon den Flow-Zustand erlebt. Welche Impulse setzen Sie, um diesen Energiefluss zu aktivieren, aufrecht zu erhalten oder gar zu verstärken? Gerne wird in schwierigen Zeiten an der Qualifikation der Mitarbeiter gespart, damit spart man an den Investitionen in die Zukunft. Denn die Qualifikation ist der Grundstein für die Kompetenz von morgen, das Erlernte auch wertschöpfungssteigernd in der Organisation umzusetzen. Ausbildungen wecken Potenziale und stellen auch eine Wertschätzung der Mitarbeiter da. Kompetente Mitarbeiter fühlen sich sicher, und arbeiten eigenverantwortlich sowie lösungsorientiert.

Quelle: Quality Austria

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