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Hafen Antwerpen verschärft Vorschriften für Verschiffung von Gebrauchtwagen

Der Hafen Antwerpen ist seit Jahrzehnten führend in der Verschiffung von Gebrauchtfahrzeugen. Jährlich werden rund 300.000 Einheiten über den belgischen Hafen verschifft. Etwa 80 Prozent dieser Fahrzeuge enthalten eine Beiladung.

Im vergangenen Jahr hat sich gezeigt, dass die bestehenden Vorschriften und Kontrollen nicht mehr ausreichen, um die Sicherheit der Terminals und Schiffe zu gewährleisten. Aus diesem Grund wurden die Kriterien für die Verschiffung von Beiladung in Gebrauchtfahrzeugen im September 2019 angepasst. Das hat zu Verbesserungen geführt.

Verschiedene Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass zusätzliche Schritte erforderlich sind, um den Umschlag und Transport von Gebrauchtfahrzeugen sicher zu gestalten. Ab 1. Jänner 2021 dürfen demnach Gebrauchtwagen und Kleintransporter keine Beiladung mehr enthalten.

Bei größeren Lieferwagen, Lkw und Anhängern ist eine Beiladung entsprechend dem zulässigen Gesamtgewicht des Fahrzeugs und in Übereinstimmung mit allen einschlägigen Gesetzen und Vorschriften erlaubt. Die Verschärfung der Maßnahmen wurde in die Hafenpolizeiverordnung und in die Hafenanweisungen aufgenommen.

Zwei Hauptakteure, die Gebrauchtfahrzeuge abfertigen und verladen, haben proaktiv ihre Richtlinien angepasst. Grimaldi Lines wird ab 8. Dezember 2020 am Antwerpener Euroterminal (AET) keine Pkw, Klein- und Großtransporter mit Beiladung mehr annehmen und dies auch auf ihr europäisches Netz ausweiten.

Sallaum Lines nimmt ab sofort keine zusätzliche Ladung in gebrauchten Fahrzeugen mehr an, mit Ausnahme von Lkw. „Um den Durchfluss dieses Warenstroms in Afrika nicht zum Erliegen kommen zu lassen, möchten wir mit Blick auf die Sicherheit und Kontrollierbarkeit zur Nachhaltigkeit des Warenstroms beitragen“, erklärt David Van Ballaert, Managing Director Sallaum Lines Belgium.

Annick De Ridder, Hafenschöffin: „Das Gebrauchtwagensegment liegt Antwerpen sehr am Herzen und als Hafen sind wir seit Jahrzehnten führend in diesem Bereich. Es ist wichtig, dass die Regulierung auf internationaler Ebene stattfindet. Antwerpen ist hier wegweisend, aber wir möchten betonen, dass die Wettbewerbsgleichheit gewahrt bleiben muss und dass deshalb auch Gespräche mit anderen europäischen Häfen geführt werden.“

Als zweitgrößter Hafen Europas ist  Antwerpen über mehr als 300 Liniendienste mit mehr als 800 Zielen weltweit angebunden. 2019 wurden an dem Standort rund 238 Mio. Tonnen internationale Seefracht umgeschlagen. Der Hafen Antwerpen schafft direkt und indirekt insgesamt rund 143.000 Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von über 20 Mrd. Euro. Die Antwerp Port Authority beschäftigt mehr als 1.600 Mitarbeitende.

www.portofantwerp.com

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