Hamburg erfindet Stadt-Logistik neu

Logistik-Initiative Hamburg: LogoDie Innenstadtlogistik der Zukunft ist sauber, leise und effizient. Die Entwicklungen im E-Commerce in den vergangenen Jahren sind für die Bürgerinnen und Bürger spürbar und insbesondere in Form von Zustellfahrzeugen, die immer häufiger auf den Straßen zu sehen sind, auch sichtbar. Diese Entwicklungen ziehen natürlich auch Herausforderungen nach sich, denen sich Unternehmen, Standorte und auch die Politik stellen müssen. Der wichtigste Aspekt dabei sind die durch den wachsenden E-Commerce steigenden Paketmengen.

Mit dem Projekt SMILE soll Hamburg zu einer Europäischen Modellregion für nachhaltige und belastungssenkende Transporte werden. Zu diesem Zweck haben Unternehmen und die Stadt viele Ideen zu einer intelligenteren Zustellung von Waren auf der letzten Meile entwickelt, die nun Schritt für Schritt umgesetzt und getestet werden sollen. Darunter sind neue Orte für die Paketzustellung beim Arbeitgeber oder in Bahnhöfen, alternative Transportmittel wie Fahrräder oder Roboter sowie elektrische bzw. erdgasgetriebene Antriebe.

Senator Frank Horch sagt dazu: „Die Hamburgerinnen und Hamburger haben die berechtigte Anforderung an uns, dass saubere Luft und individuelle Mobilität sich nicht ausschließen lassen dürfen. Das ist uns bei allen Überlegungen zum Verkehr ganz besonders wichtig.“

„Die Mobilität für die Hamburgerinnen und Hamburger soll erhalten bleiben. Saubere Luft und individuelle Mobilität zusammenzubringen – das gelingt nur durch Innovationen. Für viele dieser Themen und Fragestellungen brauchen wir starke Partner. Insbesondere dann wenn man die strategische Ebene verlassen und zielgerichtet konkrete Projekte umsetzen will. Diese Partner findet man in gut vernetzten Clusterinitiativen wie der Logistik-Initiative Hamburg“, so Horch weiter. Ein wichtiges Prinzip der Clusterpolitik ist die Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft am Standort, was besonders auch mittelständischen Unternehmen sehr zugute kommt. Die Logistik-Initiative ist mit mehr als 500 Mitgliedsunternehmen und -institutionen aus Industrie, Handel, Dienstleistung sowie Forschung und Entwicklung und zahlreichen öffentlichen Institutionen das größte Logistiknetzwerk Europas und ein wichtiger Impulsgeber der Branche in der Metropolregion Hamburg.

SMILE ist ein Projekt, Hamburg als Modellregion für eine smarte Last Mile Logistics zu etablieren. SMILE wird zeigen, wie Innenstadtbelieferungen innovativ gestaltet, Verkehrsaufkommen und Verkehrsbehinderungen vermieden werden können. SMILE setzt sich aus verschiedenen Teilprojekten zusammen und fördert auch Start-ups, wie das Hamburger Jungunternehmen CiDO, das ein System für einen digitalen Zugang in Mehrfamilienhäuser entwickelt hat. Die Zusammenfassung einzelner Pilotprojekte unter einem Dach ist sinnvoll, insbesondere unter dem Aspekt der gemeinsamen Vermarktung und der großen Chance des voneinander Lernens, wie auch Senator Frank Horch deutlich macht: „Ich bin beeindruckt, dass in Hamburg so viele gute Ideen vorhanden sind. Die Initiative SMILE ist offen für weitere Ideen. Ich begrüße es außerordentlich, wenn sich weitere Unternehmen mit ihren Ansätzen beteiligen. Es gilt: Je mehr wir ausprobieren, desto besser!“ Die öffentliche Hand fördert auch die Evaluation des Gesamtvorhabens.

Im Themenfeld „letzte Meile“ ist die Stärke der LIHH als Public-Private-Partnership in besonderem Maße gefragt. Ohne die enge Zusammenarbeit zwischen privater und öffentlicher Hand lässt sich hier nichts bewegen. Es ist wichtig, die verschiedenen Akteure an einen Tisch zu holen und Lösungsprozesse bis zu genehmigungsfähigen Pilotprojekten zu moderieren. Bei der Umsetzung vor Ort spielen darüber hinaus die Bezirksämter und die Business Improvement Districts eine wichtige Rolle.

Die Initiative SMILE passt sich exzellent in die Senatsstrategie ITS ein. Die Chancen, die in der Nutzung der neuen Technologien für den Verkehr liegen, sind enorm. „Wenn wir sie nicht in Hamburg zeigen und testen können, wo dann?“ fragte auch Roger Hillen-Pasedag, Director Strategy and Innovation bei Hermes Germany, u.a. verantwortlich für den Paketroboter oder neue Mikro-Depot Lösungen in den zahlreichen Paketshops des Logistik-Dienstleisters. Der Digitalisierung, den innovativen Technologien und ressourcenschonenden sowie effizienten Transporten gehört die Zukunft. Prof. Dr. Peer Witten, Vorsitzender der Logistik-Initiative Hamburg, ist von SMILE überzeugt: „Spannende Projekte stehen bevor, Hamburg will ganz vorne mit dabei sein und zu den Ersten gehören, diese effizient und gewinnbringend für Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger umzusetzen. Es ist großartig, dass sich viele Akteure hier gemeinsam engagieren.“ Senator Frank Horch ergänzt: „Der erfolgreich laufende Modellversuch mit UPS zur Reduzierung des Lieferverkehrs in der Hamburger Innenstadt bildet einen soliden ersten Baustein für das SMILE Projekt. Nun geht es darum weitere tragende Säulen für das gemeinsame Dach aufzubauen, um Hamburg als Modellregion für nachhaltige innerstädtische Belieferung zu etablieren.“

Die Spannbreite neuer Lösungen reicht von Paketboxen in Wohngebieten über die Kofferraum-Belieferung bis zu Annahmestellen in Unternehmen. Weiter gibt es Angebote für die Nutzung von Mikro-Depots in Paket-Shops oder Containern, Paketboxen im stationären Einzelhandel, Zustellung zu Fuß und per Lastenrad in der City, Elektrofahrzeuge und Flüssiggas-Lastwagen (LNG-Trucks) sowie Paket-Drohnen für feste Belieferungslinien von Punkt zu Punkt oder Roboter-Zustellung. Zu den an SMILE beteiligten Unternehmen zählen zur Zeit u.a. Iwan Budnikowsky, Dachser, DPD, Hermes Germany, UPS, Paket-Butler (feldsechs service), CiDo oder Pakadoo (LGI Logistics Group International).

Quelle: Logistik-Initiative Hamburg

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