Hamburger Spediteure erwarten trotz sinkender Transportpreise steigende Umsätze – Mitarbeiterzahlen werden weiter steigen

Die Hamburger Spediteure starten optimistisch in das neue Jahr: „Wenn uns das Glück weiterhin gewogen sein sollte, erwartet knapp die Hälfte der Mitgliedsunternehmen im Verein Hamburger Spediteure für 2012 steigende, gut 40 Prozent zumindest stabile Umsätze.“ Das berichtete Johan P. Schryver, Vorsitzer des VHSp sowie Inhaber und Geschäftsführer der Spedition H.J. Schryver & Co. (GmbH & Co.), den rund 150 prominenten Gästen aus der Branche auf dem traditionellen Neujahrsessen seines Verbandes.

Hamburg, den 17. Januar 2012. Schryver erläuterte, dass zum Jahreswechsel knapp 60 Prozent der Mitgliedsunternehmen mehr Mitarbeiter beschäftigen als noch vor einem Jahr. „Und immerhin rund ein Drittel wollen auch im laufenden Jahr neues Personal einstellen“, so der Vorsitzer weiter. Er bezog sich bei diesen Werten auf den „Konjunkturindikator 2012“, der den Spediteuren und Gästen auf dem Neujahrsessen präsentiert wurde. Dabei handelt es sich um eine repräsentative Umfrage unter den VHSp-Mitgliedsunternehmen zu Markttrends und Prognosen.

Ein weiteres zentrales Ergebnis der Erhebung: Die Mitgliedsunternehmen konnten in vielen Bereichen zwar steigende Verkehre verbuchen, die Transportpreise hätten den Trend nach oben allerdings nicht mitgemacht. Schryver: „Das Gegenteil ist in vielen Bereichen der Fall.“

Auch zum „unendlichen Thema Elbvertiefung“ nahm Schryver Stellung: „Es muss doch auch dem letzten Kritiker klar sein: Wir können nicht noch mehr Zeit vergehen lassen, die Anpassung der Fahrrinne in Gang zu setzen, ohne unglaubwürdig zu werden!“ Seine Befürchtung: „Die Reeder suchen sich sonst andere Wege mit all den daraus entstehenden Konsequenzen für Hafen, Transport, Wirtschaft und letztendlich aller unser Wohlergehen in Hamburg.“ Er appellierte daher eindringlich an die Umweltverbände, nicht erneut den Klageweg zu beschreiten.

Im Hinblick auf die sich wieder verschärfte wirtschaftliche Situation in der Schifffahrt sagte Schryver: „Mit der Ratenentwicklung auf den Weltmeeren sind unsere Reeder sicherlich nicht glücklich, wir selbstverständlich auch nicht. Wir warnen daher vor einem sich weiter verschärfenden Wettbewerb, der augenscheinlich weiterhin über mehr und größere Tonnage und weiter fallende Frachtraten geführt wird.“ Auch die Spediteure und die verladende Wirtschaft seien an stabilen Rahmenbedingungen interessiert. Nichts sei für alle Beteiligten schädlicher als ein ruinöser, auf Verdrängung ausgerichteter Wettbewerb, der, „sollte sich der Trend fortsetzen, so manchen Reeder in die Knie zwingen wird.“

Treffen der Hamburger Logistik-Prominenz

Traditionell trifft sich auf dem Neujahrsessen der Hamburger Spediteure auch die deutsche Logistikprominenz. Kurt-Jürgen Schimmelpfeng, Geschäftsführer des VHSp, freute sich bei der Begrüßung: „Alle wichtigen Leute sind gekommen!“

Zu den Gästen der Veranstaltung zählten in diesem Jahr unter anderem Michael Behrendt, Vorstandsvorsitzender der Hapag-Lloyd AG und Präsident des Verbandes Deutscher Reeder (VDR); Dr. Ottmar Gast, Sprecher der Geschäftsführung der Reederei Hamburg Süd; Ralf Nagel, Geschäftsführer des VDR; der Geschäftsführer der Hamburg Port Authority (HPA), Jens Meier; Dr. Michael Kubenz, Vizepräsident des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes e.V. (DSLV); Dr. Alexander Geisler, Geschäftsführer der Vereinigung Hamburger Schiffsmakler und Schiffsagenten e.V.; Hans Stapelfeldt, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Straßengüterverkehr und Logistik Hamburg e.V. (VSH) und Geschäftsführender Gesellschafter der Stapelfeldt Transport GmbH; Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-Trenz, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg; Prof. Dr. Peer Witten, Vorsitzender des Kuratoriums der Logistik-Initiative Hamburg; Colette Hercher, Präsidentin der Bundesfinanzdirektion Nord; Dr. Stefan Behn, Vorstandsmitglied der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA); Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für Hamburg und Schleswig-Holstein sowie Willem van der Schalk, Mitglied des DSLV-Präsidiums für die Bereiche Luft- und Seefracht.

Die Kitzinger & Co-Erfolgsgeschichte

Die After-Dinner-Rede hielt in diesem Jahr Björn Kitzinger, jüngstes Mitglied im Vorstand des VHSp. Kitzinger ist alleiniger Inhaber des 1971 von seinem Vater gegründeten Logistikdienstleisters Kitzinger & Co, kurz Kico. Björn Kitzinger stellte das Werden seines Unternehmens ausführlich vor. So baute Kico die Geschäfte in den vergangenen Jahren kontinuierlich und erfolgreich aus, heute sind über 100 Mitarbeiter in acht Niederlassungen für das Unternehmen aktiv. Die Tätigkeitsschwerpunkte liegen bei Projektverladungen, dem Transport temperaturgeführter Güter und pharmazeutischen Rohstoffen sowie im Automotive-Bereich. Kitzingers Einstellung zur Tätigkeit als Spediteur: „Wir haben einen der schönsten Berufe dieser Welt, denn wir haben mit den unterschiedlichsten Branchen, Menschen und Kulturen zu tun.“

Quelle: Verein Hamburger Spediteure

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