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Handel nimmt „Lockdown für Ungeimpfte“ in OÖ zur Kenntnis. Beschäftige können keinesfalls 300.000 Kunden täglich kontrollieren

Der Handel nimmt die Ankündigung von Gesundheitsminister Mückstein und dem oberösterreichischen Landeshauptmann Stelzer über die Auslösung der fünften Stufe des Corona-Stufenplans für Oberösterreich zur Kenntnis. Bereits ab kommendem Montag soll es damit in Oberösterreich einen „Lockdown für Ungeimpfte“ geben. Diese dürften dann nur noch in Ausnahmefällen ihr Haus oder ihre Wohnung verlassen. Selbst mit einem negativen PCR-Test dürften sie im Non-Food-Handel nicht mehr einkaufen.

Beschäftige im Handel können keinesfalls 300.000 Kund:innen täglich kontrollieren.

Rainer Will Handelsverband

„Strengere Covid-Restriktionen sind in Oberösterreich angesichts einer 7-Tage-Inzidenz von 1.193 absolut sinnvoll, jedoch sollten sie auch administrierbar und umsetzbar sein. Überdies müssen wir bei jenen Hebeln ansetzen, die in der Praxis tatsächlich etwas am Infektionsgeschehen bewirken können. Dazu zählen aber nicht weitere Verschärfungen im Handel, auf den laut AGES nur 0,2 Prozent aller Infektionen zurückzuführen sind. Es geht nicht nur darum, die Kontakte zu reduzieren. Viel entscheidender wäre es, die tatsächlichen Corona-Hotspots zu reduzieren“, erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer ersten Stellungnahme.

„Wir nehmen den Lockdown für Ungeimpfte in Oberösterreich zwar zur Kenntnis, sagen aber auch ganz klar, dass es keine Eingangskontrollen in den Geschäften geben kann. Wir können keinesfalls 300.000 Kundinnen und Kunden pro Tag kontrollieren. Stichprobenkontrollen können daher nur durch die Polizei erfolgen, unsere Beschäftigten sind keine Hilfssheriffs“, so Will.

1/3 weniger Kund:innen: Keine regionalen Lockdowns ohne Bereitstellung finanzieller Hilfen für betroffene Unternehmen.
Überdies gefährdet ein Lockdown für Ungeimpfte im wichtigen Weihnachtsgeschäft tausende oberösterreichische Handelsbetriebe in ihrer Existenz, was zehntausende Arbeitsplätze kosten könnte. Immerhin würden die Ausgaben aller Ungeimpften – mehr als ein Drittel der oberösterreichischen Bevölkerung – 1:1 in den (internationalen) Onlinehandel abwandern. Daher muss es im Fall eines Lockdowns für Ungeimpfte zumindest finanzielle Corona-Hilfen für alle betroffenen Unternehmen geben.

Vorbild Burgenland: Jetzt endlich Positivanreize setzen, um Impfquote zu steigern.
Der Handel hat die Gesundheit der Bevölkerung stets an erster Stelle gestellt. Auch wir wollen die Durchimpfungsrate in Österreich möglichst rasch steigern, allerdings mit Positivanreizen wie Impfgutscheinen oder Lotterien. Diese wurden vom Handelsverband bereits im Sommer empfohlen, allerdings bis dato nur vom Burgenland aufgegriffen. Im Rahmen einer Impflotterie hat das Burgenland sein Impfziel erreicht: Dank 10.000 zusätzlichen Erstimpfungen stieg die Durchimpfungsrate auf 80% – Spitzenwert in Österreich. Oberösterreich wird nun am 15. November ebenfalls mit einer Impflotterie starten.

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