MAN setzt internationalen Wachstumskurs fort

Die MAN Gruppe ist aus einer starken Position in das Geschäftsjahr 2011 gestartet. "MAN ist 2010 zu alter Stärke zurückgekehrt. Der Gewinn konnte im operativen Geschäft verdoppelt werden. Für 2010 legen wir eine Erfolgsbilanz vor und setzen ein Zeichen für unsere Kompetenz und Wettbewerbsstärke", betonte Dr. Georg Pachta-Reyhofen, Vorstandssprecher der MAN SE, auf der Jahrespressekonferenz heute in München. 

Mit einem operativen Ergebnis von 1,035 Milliarden Euro erhöhte sich die Umsatzrendite gegenüber dem Vorjahr von 4,2 Prozent auf 7,1 Prozent. Das Geschäftsfeld Commercial Vehicles verzeichnete ein Operatives Ergebnis von 528 Millionen Euro und ein ROS (Umsatzrendite) von 5,0 Prozent (0,7 Prozent). Das Geschäftsfeld Power Engineering mit MAN Diesel & Turbo sowie Renk kam auf ein Operatives Ergebnis von 491 Millionen Euro, die Umsatzrendite lag mit 11,8 Prozent weiterhin im zweistelligen Bereich. Der Ausblick der MAN Gruppe auf das Geschäftsjahr 2011 ist sehr positiv: "Nach den guten ersten Monaten erwarten wir für 2011 ein Umsatzwachstum von 7 bis 10 Prozent sowie eine Steigerung des ROS um mindestens einen Prozentpunkt", erklärte Frank H. Lutz, Finanzvorstand der MAN SE. 

Insgesamt war die Geschäftsentwicklung 2010 durch den weltweiten konjunkturellen Aufwärtstrend geprägt. Der Auftragseingang der MAN Gruppe stieg um 53 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro und befindet sich damit wieder auf dem Niveau der Vorkrisenjahre. Die Marktbelebung zeigte sich gleichermaßen im In- wie im Ausland. Im Geschäftsfeld Commercial Vehicles (mit MAN Truck & Bus und MAN Latin America) bewirkten die steigende Nachfrage im europäischen Nutzfahrzeuggeschäft sowie der anhaltende Boom in den BRIC-Staaten einen deutlichen Anstieg der Aufträge um 68 Prozent auf 11,2 Milliarden Euro. 

MAN reagierte darauf mit einer sukzessiven Rücknahme der Kurzarbeit in Deutschland und Österreich im Verlauf des Geschäftsjahres 2010. Zum Jahresende konnte die Kurzarbeit vollständig beendet werden. Der Nutzfahrzeugbereich hat damit die Finanz- und Wirtschaftskrise erfolgreich hinter sich gelassen und ist – aufgrund der durchgeführten Qualifizierungsmaßnahmen während der Kurzarbeit – mit einer gestärkten Belegschaft für die künftigen Aufgaben gut aufgestellt. 

Auch die Auftragseingänge im Geschäftsfeld Power Engineering (mit MAN Diesel & Turbo und Renk) konnten 2010 mit 4,0 Milliarden Euro einen starken Anstieg (+24 Prozent) verzeichnen. Dies war vor allem von der guten Entwicklung im Geschäftsbereich Engines & Marine Systems (+37 Prozent) sowie bei Renk (+79 Prozent) getragen. 

Der Umsatz der MAN Gruppe stieg um 22 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro, insbesondere infolge der Erholung im Nutzfahrzeuggeschäft. Mit einem Jahresumsatz von 10,6 Milliarden Euro notierte Commercial Vehicles einen Anstieg von 36 Prozent. Der Absatz von Nutzfahrzeugen stieg damit von 82.600 auf 126.300 Fahrzeuge. Im Geschäftsfeld Power Engineering lag der Umsatz mit 4,2 Milliarden Euro (4,3 Milliarden Euro) auf Vorjahresniveau. 

Bemerkenswerte Umsatzrenditen und Gewinne belegen die positive Entwicklung in allen Bereichen. Mit einem Operativen Ergebnis von 528 Millionen Euro steigerte sich die Umsatzrendite bei Commercial Vehicles von 0,7 Prozent auf 5,0 Prozent. Dazu trug insbesondere das Rekordergebnis in Lateinamerika bei. Dort konnte MAN das Operative Ergebnis überproportional zum Umsatz steigern. Es erreichte 370 Millionen Euro (142 Millionen Euro), was einer Umsatzrendite von 11,8 Prozent entspricht. Das Geschäftsfeld Power Engineering erzielte mit einer Umsatzrendite von 11,8 Prozent im fünften Jahr in Folge ein zweistelliges ROS. 

Um die Aktionäre in angemessener Höhe an den erwirtschafteten Ergebnissen zu beteiligen, schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine deutliche Anhebung der Dividende auf 2,00 Euro (0,25 Euro) je Aktie vor. 

Die Fokussierung der MAN Gruppe auf die beiden Geschäftsfelder Commercial Vehicles und Power Engineering hat sich auch 2010 als erfolgreiche Strategie erwiesen. MAN konnte seine Präsenz in den internationalen Wachstumsregionen mit Schwerpunkt auf den BRIC-Ländern deutlich verstärken. 2011 werden die Kapazitäten in Brasilien von rund 72.000 auf 82.000 Fahrzeuge erhöht und weitere 400 Mitarbeiter eingestellt. In Russland werden ab 2012 erstmals MAN-Lkw vom Band laufen. MAN ist in Russland der größte Importeur von schweren Lastwagen und Bussen. 

Die strategische Partnerschaft mit Sinotruk in China wird mit hohem Tempo umgesetzt: 2011 wird MAN zusammen mit seinem chinesischen Partner eine neue schwere Lkw-Reihe für Schwellenländer und Wachstumsmärkte einführen. Schon heute verkauft MAN etwa die Hälfte der Lkw und einen noch größeren Anteil an Bussen in einem der BRIC-Staaten. In Brasilien ist MAN mit einem Marktanteil von 29 Prozent weiterhin Marktführer für Lkw. Auch für das Geschäftsfeld Power Engineering, mit dem MAN bereits in China und Indien stark vertreten ist, bietet der brasilianische Markt aufgrund der schnell wachsenden Öl- und Gasindustrie zusätzliche Wachstumschancen. 

Für 2011 geht die MAN Gruppe von einer sich fortsetzenden wirtschaftlichen Erholung aus. Im Geschäftsfeld Commercial Vehicles wird eine Umsatzsteigerung von 10 bis 15 Prozent angestrebt. Im Geschäftsfeld Power Engineering dürfte aufgrund der langsameren Erholung der relevanten Märkte ein Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres zu erwarten sein, die Umsatzrendite sollte aber weiterhin im gut zweistelligen Bereich bleiben. Für die MAN Gruppe wird damit gegenwärtig mit einer Umsatzsteigerung von 7 bis 10 Prozent und einem Anstieg der Umsatzrendite um mindestens einen Prozentpunkt ausgegangen. Langfristig dürften beide Geschäftsfelder überproportional vom starken Wachstum in den wirtschaftlich aufstrebenden BRIC-Ländern profitieren, das mit einem steigenden Transport- und Energiebedarf einhergeht. 

MAN setzt weiterhin konsequent auf die Strategie der Internationalisierung und des Wachstums im Verbund mit starken Partnern, um die Chancen der Globalisierung und des technologischen Wandels zu nutzen. "Wir werden diese Aufgaben nicht im Alleingang angehen, sondern mit unseren Partnern Know-how bündeln, um gemeinsam schlagkräftiger zu sein. Für die Herausforderungen neuer Technologien, wie zum Beispiel Hybridtechnik, sind MAN und Scania die richtigen Partner. Deshalb führen wir mit Scania Gespräche über eine enge Zusammenarbeit bis hin zu einem Zusammenschluss beider Unternehmen. Wir stellen sicher, dass die Interessen von MAN, seinen Aktionären sowie den 48.000 Mitarbeitern voll repräsentiert werden", erklärte Pachta-Reyhofen auf der Jahrespressekonferenz. 

MAN ist für eine schnelle Klärung der Eigentümersituation bei Ferrostaal mit dem Mehrheitsaktionär IPIC weiterhin offen. "Dies ist im Sinne aller Beteiligten, insbesondere für Ferrostaal und seine Mitarbeiter. Es wird aber keine Einigung um jeden Preis geben", betonte Pachta-Reyhofen. 

Quelle: MyLogistics
Portal:  www.logistik-express.com

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