Hapag-Lloyd: Unbefriedigende Ratenentwicklung belastet Geschäft im ersten Halbjahr

In einem weiterhin schwierigen Marktumfeld hat Hapag-Lloyd im ersten Halbjahr 2014  das Transportvolumen gesteigert. Mit rund 2,9 Mio. TEU wurde 5,8 Prozent mehr Ladung transportiert als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Negativ entwickelte sich dagegen auf Grund des unverändert hohen Wettbewerbsdrucks im gesamten Markt die durchschnittliche Frachtrate. Nach einem in der Linienschifffahrt traditionell schwachen ersten Quartal blieb der Aufwärtstrend im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurück. Das sorgte dafür, dass die durchschnittliche Frachtrate im ersten Halbjahr 2014 mit 1.424 USD/TEU um 98 USD/TEU unter dem Vorjahreswert lag.

Die Erlöse erreichten im ersten Halbjahr 3,21 Mrd. Euro. Dies waren durch die schlechte Ratenentwicklung und den deutlich schwächeren US-Dollar 144 Mio. Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Währungsbereinigt blieb der Umsatz stabil (-0,1% zum Vorjahreszeitraum).

Auf der Kostenseite hat Hapag-Lloyd die Transportaufwendungen im ersten Halbjahr 2014 zum Vorjahreszeitraum um 79 Mio. Euro auf knapp 2,9 Mrd. Euro gesenkt – trotz des deutlichen Anstiegs der Transportmenge. Insgesamt lagen die Transportaufwendungen pro TEU im ersten Halbjahr 2014 bei durchschnittlich 1.372 US-Dollar und damit 57 US-Dollar unter dem Vorjahreswert.

Trotz der reduzierten Transportaufwendungen konnte der massive Effekt der weiter gesunkenen Frachtraten auf das Ergebnis nicht kompensiert werden. Im ersten Halbjahr 2014 erreichte Hapag-Lloyd ein EBITDA in Höhe von 67,2 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 171,8 Mio. Euro) sowie ein operatives Ergebnis in Höhe von -73,7 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 13,5 Mio. Euro). Im Konzernergebnis von -173,3 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: -72,7 Mio. Euro) sind bereits Einmalkosten für die CSAV-Transaktion enthalten.

„Dass wir trotz der deutlichen Kosteneinsparungen unter dem Strich dieses unbefriedigende Ergebnis haben, lag an der enttäuschenden Entwicklung der Raten in allen Fahrtgebieten“, sagte Rolf Habben Jansen, Vorsitzender des Vorstandes von Hapag-Lloyd. „Nach dem schlechten ersten Halbjahr erwarten wir jedoch trotz des unverändert angespannten Umfeldes im zweiten Halbjahr ein besseres Ergebnis. Wir werden weiter die Kosten senken und durch den Zusammenschluss mit CSAV künftig Synergien von mindestens 300 Millionen US-Dollar jährlich realisieren“, so Rolf Habben Jansen.

Die Transaktion steht derzeit noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung von etwa einem Dutzend Wettbewerbsbehörden weltweit. Mit der Freigabe durch die zuständigen US-Behörden wurde hier Ende Juli jedoch schon ein erster großer Meilenstein erreicht. Das Closing nach Zustimmung aller wichtigen Wettbewerbsbehörden wird im vierten Quartal erwartet. Soweit rechtlich zulässig, laufen bereits die Vorbereitungen für die Integration des CSAV-Containergeschäftes in Hapag-Lloyd, um die Synergien nach dem Closing umgehend zu realisieren.

Angesichts der Ergebnisbelastungen im ersten Halbjahr 2014 aus dem anhaltenden Druck auf die Frachtraten und unter Berücksichtigung des unverändert schwierigen Branchenumfeldes strebt Hapag-Lloyd für das Gesamtjahr 2014 ein weiterhin positives, operatives Ergebnis an, welches jedoch deutlich unter Vorjahr liegt.

Quelle: MyLogistics
Portal: www.logistik-express.com

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