Hessen startet in die emissionsfreie mobile Zukunft

Ausbau der Brennstoffzellen-Infrastruktur durch Beitritt bei „Clean Energy Partnership"

Hessen ist der Clean Energy Partnership (CEP), dem größten Demonstrationsprojekt für Wasserstoffmobilität in Europa beigetreten. Die hessische Landesregierung fördert damit die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie als einen wichtigen Baustein für zukünftige Energie- und Mobilitätstechnologien. „Hessen startet in die mobile Zukunft und diese wird elektrisch sein. Die Brennstoffzellentechnologie hat dabei eine herausragende Bedeutung“, sagte Umweltministerin Lucia Puttrich am Donnerstag anlässlich der Beitrittsveranstaltung in Wiesbaden. Nach Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg ist Hessen das fünfte Bundesland im Kreis der CEP, Europas führendem Projekt zur Demonstration von Brennstoffzellenfahrzeugen und der Förderung der zugehörigen Wasserstoffinfrastruktur. Ziel der Zusammenarbeit ist der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur bis zum Jahr 2016.

„Wir gehen mit gutem Beispiel voran“, so Ministerin Puttrich. Das Umweltministerium wird über einen Zeitraum von drei Jahren selber ein Brennstoffzellenfahrzeug testen. Weitere Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller, die zu Fuhrparks von Unternehmen gehören, werden ebenfalls Erkenntnisse über die Alltagstauglichkeit der Technologie einbringen. Die Vorteile dieser Brennstoffzellenfahrzeuge liegen laut Ministerin in der hohen Reichweite (400 Kilometer und mehr) und der schnellen Betankungszeit. Daneben sind sie als Elektrofahrzeuge emissionsfrei und leise.

„Wir fördern sowohl konkrete Projekte als auch das Netzwerk um diese Technologie herum, das für eine erfolgreiche Implementierung der Technik in Hessen erforderlich ist“, so Puttrich. Hessen unterstützt das Kompetenznetzwerk der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (H2BZ-Initiative) in Hessen mit rund 700.000 Euro pro Jahr. Darüber hinaus fördert das Land Energietechnologieprojekte zum Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur im Rhein-Main-Gebiet. Im Zuge des Beitritts zur CEP beabsichtigt  das Ministerium die Förderung von zunächst einer weiteren Tankstelle in Frankfurt am Main. Hessen verfügt bereits seit fünf Jahren in Höchst (Infraserv) über eine leistungsfähige, öffentliche Wasserstofftankstelle.
Der Beitritt Hessens zur CEP hat auch bundespolitische Bedeutung, ist doch das Bundesverkehrsministerium Förderer der CEP. „Mit unseren Programmen zur Förderung der Elektromobilität verfolgen wir ganz bewusst einen technologieoffenen Ansatz und unterstützen sowohl die Batterien als auch die Wasserstoff- und Brennstoffzelle. Keine Technologie wird die zukünftigen Herausforderungen, vor die uns Klimawandel und endliche Ölreserven stellen, alleine lösen können. Die Verwendung von Wasserstoff als alternativem Kraftstoff ist eine viel versprechende Option. Ich freue mich deshalb ganz besonders, dass nun auch das Land Hessen der CEP beigetreten ist. Das eröffnet Chancen für neue Allianzen mit den Industriepartnern in der Region und trägt zu einer verbesserten Sichtbarkeit dieser Zukunftstechnologie bei“, so Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium.
„Wir sind hoch erfreut über den Beitritt Hessens zur CEP. Für die Weiterentwicklung der Technologie bis zur Markteinführung sind jetzt Stückzahlen, sowohl von Fahrzeugen als auch von Wasserstofftankstellen, notwendig und Hessen investiert in beides“, sagte Patrick Schnell, Vorsitzender der CEP. In der Initiative haben sich Automobilhersteller, Gaslieferanten und Tankstellenbetreiber zusammengeschlossen, um den Betrieb von Wasserstofffahrzeugen in Deutschland zu fördern.

„Die drei Automobilpartner des hessischen CEP-Programms Daimler, Honda und Opel werden zusätzlich zu ihrer schon existierenden Flotte in Deutschland weitere Brennstoffzellenfahrzeuge hier im Bundesland einsetzen. Damit wird die Markterprobung in Deutschland signifikant ausgebaut“, betonte Karl-Friedrich Stracke, Vorstandsvorsitzender der Adam Opel AG im Namen der beteiligten Automobilhersteller. „Auf Basis der vielfältigen Fahrprofile in einer der größten Metropolregionen Europas erwarten wir wertvolle weitere Erkenntnisse für die Serienreife der Brennstoffzellenfahrzeuge. Die Entwicklung von so grundsätzlichen und weitreichenden Zukunftstechnologien wie dem emissionsfreien Autofahren mit Wasserstoff und Brennstoffzelle erfordert, dass man die Kräfte bündelt, markenübergreifend, industrieübergreifend und gemeinsam mit der Politik. Das ist das Signal unseres gemeinsamen Engagements in Hessen", so Stracke weiter.

„Elektromobilität und Wasserstoff gehören zusammen“, erklärte Dr. Joachim Wolf, Vorstand der H2BZ-Initiative Hessen e.V. „Die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle erhöht die Reichweite von Elektrofahrzeugen erheblich. Außerdem eignet sich Wasserstoff hervorragend als Langzeitspeicher für Energie aus erneuerbaren Quellen. Dieser Wasserstoff kann dann als Kraftstoff in emissionsfreien Wasserstoff-Fahrzeugen verwendet werden.“

„Mit dem heutigen Tag erweitern wir gemeinsam mit den Partnern der CEP das Demonstrationsvorhaben. Wasserstoff als Energieträger für Brennstoffzellen wird eine wichtige Rolle bei der nachhaltigen Energieversorgung und einer leistungsfähigen Elektromobilität einnehmen“, so Puttrich abschließend.

Anlässlich des Beitritts zur CEP führte Umwelt-Staatssekretär Mark Weinmeister einen Konvoi von Brennstoffzellenfahrzeugen von Wiesbaden nach Frankfurt an. Dort wurde er von Oberbürgermeisterin Petra Roth in Empfang genommen: „Leise und umweltfreundlich in der Stadt unterwegs sein zu können – dafür steht Frankfurt am Main, die Modellregion für Elektromobilität. Auch im Bereich Stadtverkehr machen wir deutlich, dass die Energiewende dezentral gelingen kann.“

Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

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