Hochleistungsverpackung schützt Kakaopulver

Barry Callebaut, einer der weltweit größten Hersteller von Kakao- und Schokoladenprodukten, benötigte in seinem Produktionswerk in Eddystone, Pennsylvania (USA), ein Verpackungssystem, das den sicheren Transport des in Papiersäcken abgefüllten und auf Paletten gestapelten Kakaopulvers zu den Abnehmern sicherstellt. Die Verpackung der Palettenstapel soll zu möglichst geringen Kosten einen ausreichenden Witterungsschutz ermöglichen und für hohe Stabilität während des Transports und der Lagerung sorgen. – auch dann, wenn die Papiersäcke auf zwei unterschiedlich großen Palettentypen gestapelt werden müssen. Das Unternehmen beauftragte Beumer, den Verpackungsbereich auf diese Anforderungen auszurichten.

Die Barry Callebaut AG mit Hauptsitz in Zürich (Schweiz) hat eine enorme Fertigungstiefe und wickelt fast sämtliche Prozesse selbst ab – von der Beschaffung der Kakaobohne bis zum fertigen Produkt. Das Unternehmen ist unter anderem Lieferant von Industrie- und Spezialitätenschokolade für industrielle und gewerbliche Kunden. Das amerikanische Tochterunternehmen füllt in Eddystone Kakaopulver in Papiersäcke ab, palettiert und verpackt diese. Die Ware wird danach in Container oder Lkw umgeladen. Anschließend gehen sie zu den Abnehmern wie Chocolatiers, Confiseuren oder Bäckern in Nordamerika oder nach Europa.

Hohe Anforderungen an den Verpackungsbereich
Damit das Kakaopulver im einwandfreien Zustand zu den Abnehmern gelangen kann, muss es sicher und geschützt transportiert werden. Deshalb sind hohe Anforderungen an das Verpackungssystem gestellt. Ziel war es, den Automationsgrad und damit die Prozess-Sicherheit zu erhöhen, die Produkt-Aufmachung zu verbessern und den Verpackungsmittelverbrauch zu reduzieren. Zudem muss die Verpackung die Ware vor zu hoher Temperatur und Luftfeuchtigkeit schützen. Weil mit der Euro-Palette (800 mm x 1.200 mm) und der amerikanischen Standardpalette für Lebensmittel GMA (Grocery Manufacturers of America) (1.015 mm x 1.215 mm) unterschiedliche Paletten zum Einsatz kommen, muss das Verpackungssystem flexibel für die verschiedenen Palettengrößen sein. Barry Callebaut und BEUMER haben bereits in einem französischen Werk erfolgreich zusammengearbeitet. Deshalb entschied sich der Hersteller von Kakao- und Schokoladenprodukten erneut für den Intralogistik-Spezialisten.

Modernisierung der Verpackungslinie
Die BEUMER Corporation in Branchburg, New Jersey (USA), installierte als Generalunternehmer ein komplettes Verpackungssystem, umfangreiche Fördertechnik sowie eine Absackanlage. Dabei arbeitete BEUMER mit Behn+Bates America zusammen, einer Tochtergesellschaft von Haver Filling Systems, Inc. Dieses Unternehmen lieferte das Integra-System, ein vollautomatisiertes, werkseitig komplett vormontiertes System für die Absackung von Schüttgütern im Lebensmittelbereich. Es befüllt die leeren Säcke mit dem Kakaopulver und verschweißt sie. Anschließend kommen sie auf die Gurtförderer von BEUMER. Diese schleusen die Papiersäcke als Teil der Qualitätskontrolle durch einen Metalldetektor und auf eine Gewichtskontrolle. Enthalten die Säcke Metall oder weicht ihr Gewicht von der Sollgröße ab, werden sie automatisch aussortiert. Zur zusätzlichen Erhöhung der Stapelstabilität wird nach der Palettierung in einer angeschlossenen Sackstapelpresse Restluft aus den einzelnen Säcken herausgepresst. Bei der Entwicklung der Verpackungslinie war das Handling unterschiedlicher Aufträge (Batches) auf verschiedenen Palettengrößen eine der Herausforderungen. Deshalb kommt der leistungsstarke BEUMER robotpac zum Einsatz. Der Vorteil dieses Palettierroboters: Trotz der unterschiedlichen Ladungsträger zeichnen sich die palettierten Stapel durch eine hohe geometrische Genauigkeit und Stabilität aus.

Inbetriebnahme der Hochleistungs-Verpackungsmaschine
Zum Lieferumfang gehört auch der innovative BEUMER stretch hood. Diese Hochleistungs-Verpackungsanlage verpackt den palettierten Sackstapel mit einer Stretchfolienhaube, um die Produkte gegen Witterungseinflüsse, Staub und Feuchtigkeit zu schützen und höhere Transportsicherheit zu bieten. Der Sackstapel ist nach diesem Schritt komplett verpackt. Er wird zum Abnahmeplatz befördert und verfügt über eine hohe Stabilität durch dauerhafte Spannkraft der Folie in horizontaler und vertikaler Richtung – auch dann, wenn sich das Pulver in den Säcken setzt und sich dadurch das Sackvolumen verringert.

Der BEUMER stretch hood misst über Sensoren die Höhe der Palette. Damit können vollautomatisch unterschiedliche Stapelhöhen verarbeitet und der optimale Folienbedarf errechnet werden. Die Folie wird anschließend zugeschnitten und verschweißt. Die so gebildete Haube wird über den gesamten Palettenstapel gezogen. Ladungsträger und Produkt bilden damit eine stabile Ladungseinheit.

Mehr Sicherheit und weniger Materialverbrauch
Seit der Modernisierung läuft der Arbeitsfluss im Verpackungsbereich bei Barry Callebaut reibungslos. Die Ware ist sicher vor Witterungseinflüssen, Wasser und Staub geschützt. Neben der Verpackungsleistung verbessert die stretch-hood-Technik durch die glatte Oberfläche der Folienhaube auch die Sichtbarkeit der palettierten Ware. Zudem konnten die Materialkosten für die gesamte Verpackung gesenkt werden, da zwischen fünf und zehn Prozent weniger Material verbraucht wird. Auch das ist ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz.

Quelle: MyLogistics       
Portal:  www.logistik-express.com

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