Hödlmayr baut alle Fahrzeuge auf Biogas um

Hödlmayr kooperiert mit LuPower AAT kann alle Verbrennungsmotoren auf Biogas/Erdgas umbauen

Die Kooperation mit der Lungauer Firma LuPower ermöglicht es dem Schwertberger Fahrzeug-Logistikkonzern Hödlmayr als einziges Unternehmen Österreichs Gasumbauten aller Fahrzeuge und Maschinen mit Verbrennungsmotoren in großem Umfang anzubieten. Der erste gemeinsame Auftritt der neuen Kooperation für Alternative Antriebstechnik (AAT) findet beim EVN-Cup von 29. bis 31. August am Wachauring in Melk an der Donau statt. Dort werden alle Fahrzeugklassen zu sehen sein, die Hödlmayr und LuPower in der ARGE AAT derzeit umbauen: Pkw, Lkw (auch für den Fernverkehr), Transporter und Busse, Land- und Forstmaschinen sowie Baumaschinen und Standmotoren.

Um Kunden einen optimalen Erd-/Biogasumbau bieten zu können, haben Hödlmayr Logistics Austria (HLA) mit Firmenzentrale in Schwertberg/Oberösterreich und die Salzburger LuPower Energie-Projekt in St. Andrä/Lungau die Arbeitsgemeinschaft Alternative Antriebstechnik (AAT) gegründet. Damit ist erstmals ein österreichisches Unternehmen in der Lage, Gasumbauten bei allen Fahrzeugen und Maschinen von Pkw über Traktoren, Land- und Forstmaschinen, Baumaschinen, Kleintransportern und Bussen bis zu Lkw und Standmotoren in großem Umfang umzusetzen.

Die Firmenzentrale von Hödlmayr in Schwertberg wird ab sofort Produktionsstandort für die ARGE AAT sein. Großzügige Infrastruktur, geschultes Personal und die zentrale Lage waren für die Standortwahl ausschlaggebend. In dieser Kooperation ist LuPower für die Forschung und Weiterentwicklung von Prototypen verantwortlich. Hödlmayr wickelt den professionellen Einbau der Technikkomponenten sowie TÜV, Typisierung und Abhol- sowie Zustelllogistik der Fahrzeuge für die Kunden ab. Damit ist AAT das einzige Unternehmen Österreichs, welches seinen Kunden in großem Umfang Erdgas-/Biogasumbauten bei allen Fahrzeugen und Maschinen mit Verbrennungsmotoren anbieten kann. Den Umrüstmöglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt, wichtig für den Umbau sind die Motortechnik und bestimmte Daten aus der Motorsteuerung. Zielgruppen sind vor allem Flottenbetreiber sowie Kunden aus dem Business-, Kommunal- und dem öffentlichen Bereich aber auch Privatpersonen. Erklärtes Ziel der neuen Kooperation ist es, die Anzahl der Erd- und Biogas-Fahrzeuge (CNG) in Österreich und im benachbarten Ausland wesentlich zu erhöhen.

Erdgasfahrzeuge rechnen sich
Für Betriebe mit Fahrzeugenflotten und Maschinenparks wie Taxi – Transport – oder Bau – Unternehmen zahlt sich das Umrüsten jedenfalls aus. Bei Benzinfahrzeugen wird die Reichweite des Kfz durch die Erd-/Biogasanlage wesentlich erhöht. „In erster Linie werden bei Pkw und Lieferwagen Benzinmotoren auf den monovalenten Betrieb mit Erdgas/Biogas umgerüstet, da Benzinfahrzeuge in der Anschaffung günstiger als dieselbetriebene Kfz sind", erklärt Andreas Sundl, Geschäftsführer von HLA. Die Umbaukosten belaufen sich bei einem Pkw je nach Reichweite und Zylinderzahl zwischen 5.000 und 9.000 Euro. Die Kosten für das Umrüsten auf Erdgasbetrieb rechnen sich je nach Modell bereits ab einer Laufleistung von 15.000 Kilometer über die günstigen Treibstoffkosten von Erd- oder Biogas. Erdgaskosten entsprechen etwa 40-50 Prozent der Dieselkosten und rund 50-60 Prozent der Benzinkosten in Bezug auf Preis und Wirkungsgrad.

Neuerdings können beinahe alle Motorfamilien nachgerüstet werden. Bei den selbstzündenden Dieselmotoren bleibt Dieseltreibstoff weiterhin Zündmittel, je nach Leistungskurve wird das Erdgas-/Biogasgemisch der Ansaugluft zugemischt und der Dieselanteil so deutlich zurückgenommen. „Das Mischsystem bringt eine merkbare Leistungssteigerung der Motoren mit sich", betont Herbert Spreitzer, Geschäftsführer von LuPower. So zeigt auch ein erster Feldtest mit einem Traktor der Type STEYR CVT 6195 nach einem wochenlangen Einsatz merkbare Leistungserhöhungen durch den Diesel-Biogas-Mischbetrieb. Aber auch die Einsparungen der Treibstoffkosten wurden deutlich. Durch das Nachrüsten des Traktors auf einen bivalenten Betrieb mit Erd- und Biogas können pro Einsatzstunde bis zu 4,80 Euro gespart werden. Gerade in der Land- und Forstwirtschaft ist der Einsatz eines Biogas-Traktors sinnvoll. Der Landwirt kann den umweltfreundlichen Biokraftstoff im eigenen Betrieb mit eigenen Rohstoffen herstellen. „Für den Fall, dass keine CNG-Tankstelle in der Nähe ist, haben wir den mobilen Tankanhänger LP 1200 entwickelt, der es speziell Firmen, Landwirten und Kunden mit ähnlichen Bedürfnissen ermöglicht, direkt am Betriebsgrund mehrere CNG-Fahrzeuge zu betanken", erläutert Spreitzer. Eine wechselbare CNG-Speichereinheit, die europaweit neue MOBIL-CNG-TANKBOX, für die großes Interesse besteht, wird in Kürze angeboten. Für das Umrüsten gibt es Bundes- und Landesförderungen sowie Zuschüsse der Gasversorger. Vor allem das klima:aktiv-Programm des Umweltministeriums bietet einen Kostenersatz für den CNG- Umbau von 30 bis 50 Prozent. Das Ansuchen dafür muss allerdings vor Projektbeginn gestellt werden.

Erd- und Biogas schont auch die Umwelt Jeder gefahrene Kilometer spart aber nicht nur Geld sondern schont auch Klima und die Umwelt. Da Erdgas einen geringeren CO2 – Gehalt als Benzin oder Diesel hat und Biogas als Treibstoff gänzlich CO2 neutral ist, ist diese Entwicklung nicht nur kostengünstig, sondern auch umwelt- und klimaschonend. Die Umstellung eines ersten Test – Lkw von Hödlmayr auf 50 Prozent Erdgasbeimischung zeigt folgendes Ergebnis: bei einer jährlichen Laufleistung von 100.000 Kilometer wird um bis zu 7,81 Tonnen CO2 weniger ausgestoßen. Die Stickstoffoxid-Reduktion liegt bei 212 Kilo, die Emission von Partikel ist um sieben Kilogramm niedriger. Besteht die Möglichkeit nur Biotreibstoff (Biogas und Biodiesel) zu verwenden sinkt die CO2 – Bilanz auf Null.

„Die Testergebnisse nach dem Probebetrieb haben uns überzeugt. Wir werden nun weitere Lkw unserer Flotte von konzernweit 640 Fahrzeug-Spezialtransportern umbauen. Damit werden wir unserem Slogan ´Go green – go Hödlmayr` gerecht " sagt Andreas Sundl. Ein Umbau von nur zehn Lkw bedeutet pro Jahr eine Entlastung der Umwelt um 78,1 Tonnen weniger CO um 2.120 Kilogramm weniger Stickstoffoxid und 70 Kilo weniger Partikelausstoß. Auch der E-Mobilität wird sich die ARGE AAT widmen. Alltagstaugliche E-Fahrzeuge werden derzeit im In- und Ausland getestet, angeboten und serviciert.

Quelle: Milestones in Communication

 

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