Holzbranche und ÖBB wollen gemeinsam Holzverkehre in Österreich auf der Schiene halten
„Das Segment Holztransporte ist aus verschiedensten historischen Gründen zwar ein sehr umsatzstarkes, aber auch ein kostenunterdecktes Segment. Zur nachhaltigen Absicherung der Holzverkehre müssen daher massive Optimierungen im Produktions- und Vertriebsbereich stattfinden, aber auch Tarifanpassungen durchgeführt werden. Nur durch ein partnerschaftliches Zusammenwirken und gemeinsame Anstrengungen wird es möglich sein, diese Transporte für RCA nachhaltig betriebswirtschaftlich darzustellen, um hiermit ein verlässlicher Partner für die Holzindustrie in Österreich zu sein“, so Erik Regter, Vorstand der Rail Cargo Austria AG.
„Dieses Maßnahmenpaket ist für die Forst- und Holzwirtschaft eine große Herausforderung. Wir sehen darin auch unseren Beitrag, RCA wieder auf eine stabilere Schiene zu führen. Trotz dieser schwierigen Situation ist es für uns erfreulich, dass wir in den letzten Wochen wieder den Weg zu einer konstruktiven und offenen Partnerschaft gefunden haben. Kurz- und mittelfristig geht es darum, gemeinsam diese Zusammenarbeit weiter zu optimieren, Kosten zu senken und Effizienz zu steigern“, so Georg Adam Starhemberg, Vorsitzender Kooperationsplattform Forst Holz Papier.
Die Maßnahmen im Detail
- Ein Kernnetz für Holztransporte mit zunächst 145 Verladestellen wird definiert. Damit können Holzverkehre auf der Schiene konzentrierter und somit kostengünstiger als bisher abgewickelt werden. Österreich wird auch künftig europaweit eines der engmaschigsten Netze für eine Holzverladung auf die Bahn aufweisen.
- Die bauliche und technische Ausstattung der Verladebahnhöfe wird verbessert, um eine reibungslose Verladung sicher zu stellen
- Kalamitätszeiten wie beispielsweise nach Windwürfen stellen die Holzbranche vor überdurchschnittliche Herausforderungen. Die Bahn und die Holzbranche werden speziell in Kalamitätszeiten eng kooperieren, um die heimische holzverarbeitende Industrie zuverlässig mit Holz zu versorgen.
- Neben den Kostensenkungsprogrammen der ÖBB erfordert die wirtschaftlich herausfordernde Situation auch Tarifanpassungen, welche am 1. Juli 2011 umgesetzt und für ein Jahr gültig sein werden.
- FHP und ÖBB vereinbaren die Bildung einer ständigen Arbeitsplattform, um Holztransporte kosteneffizienter zu gestalten und die umweltfreundlichen Bahnverkehre langfristig und nachhaltig auf betriebswirtschaftlich sinnvoll darstellbare Weise abzusichern.
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern österreichweit für die umweltfreundliche Beförderung von Personen und Gütern. Mit konzernweit rd. 42.500 MitarbeiterInnen (inkl. Lehrlinge 44.125) und Gesamterträgen von rd. 6,1 Mrd. EUR ist der ÖBB-Konzern ein wirtschaftlicher Impulsgeber des Landes. Im Jahr 2010 wurden von den ÖBB 460 Mio. Fahrgäste und 132,9 Mio. Tonnen Güter transportiert. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.
Quelle: ÖBB