Umweltbewusstsein in Unternehmen nimmt zu

Weltweit sind bereits rund 220.000 Organisationen nach ISO 14001 zertifiziert // Wachstum ISO 14001 und FSC CoC liegt im zweistelligen Bereich // Klarer Trend in Richtung Integrierte Managementsysteme erkennbar

Konrad Scheiber
Umweltzertifizierungen haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Der Wachstum der zertifizierten Unternehmen nach den Umweltstandards ISO 14001 und FSC CoC lag in den letzten Jahren auf internationaler Ebene im zweistelligen Bereich – die Steigerung von 2008 auf 2009 etwa lag bei 18 Prozent.  Mittlerweile sind weltweit über 220.000 Organisationen nach der Umweltnorm ISO 14001 zertifiziert. In Österreich gibt es rund 900 umweltzertifizierte Unternehmen. Tendenz steigend.

Die Gründe für den weltweiten Anstieg von umweltzertifizierten Unternehmen sieht Konrad Scheiber, CEO der Quality Austria Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH, in den zeitgemäßen Anforderungen: „Umweltmanagement ist auch aktives Rechtsmanagement und gewinnt aus dem Blickwinkel der Haftung eine wachsende Bedeutung. Darüber hinaus fordern die Kunden von heute zunehmend nachhaltige Leistungen und Produkte“.

Energieeinsparungen bis zu 20 Prozent
Neben rechtlichen Aspekten und den wachsenden Kundenbedürfnissen können durch Integrierte Managementsysteme mittel- bis langfristig Kosten in Unternehmen gesenkt werden. Hohes Einsparungspotenzial sieht Scheiber vor allem im Bereich Energiemanagement: „Viele Umwelt- und vor allem Energieprojekte amortisieren sich in ein bis zwei Jahren. Das durchschnittliche Energieeinsparungspotenzial wird von der Austrian Energy Agency auf 10 bis 20 Prozent geschätzt“, so Scheiber.

Es ist nicht verwunderlich, dass sich heute im Bereich Energiemanagement einiges getan hat bzw. sich noch tun wird: Mit der im Jahr 2009 verabschiedeten Norm EN 16001 soll in Unternehmen systematisches Energiemanagement implementiert werden, das dazu beiträgt, den Energieverbrauch, die Energiekosten, die Treibhausgasemissionen und andere Umweltbelastungen zu reduzieren. In Deutschland schreibt das Erneuerbare Energiegesetz (EEG) sogar vor, dass energieintensive Betriebe ein zertifiziertes Energiemanagement nach EN 16001 vorweisen müssen. Im Herbst 2011 tritt die weltweit gültige Energiemanagementnorm ISO 50001 in Kraft.

Quality Austria zertifiziert weltweit
Weltweit hat die Quality Austria bereits über 2.000 Umweltzertifikate wie ISO 14001 und EMAS verliehen. Die relativ jungen Energiemanagementzertifikate wurden von der Quality Austria bisher viermal ausgestellt – darunter u.a. die OMV Refining in Mannswörtth-Schwechat. Auch die Zertifizierung für nachhaltige Holz- und Papierprodukte nach FSC (Forest Stewardship Council Chain of Custody) und PEFC COC – eine Norm für die Einhaltung von Grundsätzen einer naturnahen Waldbewirtschaftung unter Gewährleistung ökologischer, sozialer und ökonomischer Kriterien – erfreut sich wachsender Nachfrage.

Zertifizierungen nach ISO 14001, EMAS, EN 16001, FSC CoC, PEFC CoC sowie validierte Nachhaltigkeitsberichte sind auch glaubwürdige Instrumente für die Kommunikation nachhaltiger Leistungen. „Nachhaltigkeitsberichte sind zwar en vogue, viele davon sind aber nicht begutachtet“, so Scheiber. „Die Validierung z.B. auf Basis der GRI-Richtlinien würde die Glaubwürdigkeit entscheidend steigern. Nicht Greenwashing, sondern Zertifikate überzeugen nachhaltig!“

Für den Bereich gesellschaftliche Verantwortung hat die Quality Austria ein eigenes Produktmanagement, um hier alle Entwicklungen zu koordinieren.

In Sachen Qualitäts- und Energiemanagement geht die Quality Austria mit guten Beispiel voran: Das neue Headquarters in Wien und das neue Trainingszentrum werden im Winter über Fernwärme geheizt. Und: „Als Lieferanten kommen ausschließlich zertifizierte und ausgezeichnete Unternehmen – seien es Druckereien, Reinigungsfirmen oder Catering – in die engere Auswahl“, erklärt Scheiber.

Aus- und Weiterbildung für Umweltmanagement auf dem Vormarsch
Ein Bekenntnis in puncto Umweltmanagement bringt Organisationen neben den positiven Nachhaltigkeitseffekten auch Vorteile hinsichtlich Effizienz und Produktqualität. Unternehmen achten daher zunehmend auf eine fundierte Ausbildung ihrer Mitarbeiter für diesen komplexen Bereich. Die Quality Austria bietet fünf staatlich anerkannte praxisorientierte Lehrgänge an: Umweltbeauftragter, Umweltmanager, Umweltauditor, CSR Manager und Abfallbeauftragter. Scheiber: „Die Umwelt-Lehrgänge sind sehr beliebt und wir bieten sie auch als Inhouse-Trainings an. So können wir direkt im Unternehmen maßgeschneidert auf die jeweiligen Bedürfnisse eingehen.“ 

Besonders erfolgreich ist auch die Lehrgangsreihe Integrierte Managementsysteme, die modular und praxisorientiert die drei Themenbereiche Qualität, Umwelt und Sicherheit abdecken. Eine aktuelle Studie der Quality Austria bescheinigt Integrierten Managementsystemen zahlreiche Vorteile: klare, abgestimmte Verantwortlichkeiten und Aufgabenzuteilungen, einen besseren Überblick über das Gesamtsystem der Organisation, Vereinfachungen in der Dokumentation, Rechtssicherheit  und daraus resultierend Kostenoptimierungen. „Erst durch die Integration können Synergieeffekte optimal genutzt werden“, so Konrad Scheiber. Laut einer qualityaustria Studie 2009/2010 gehen über drei Viertel der Befragten davon aus, dass Integrierte Managementsysteme in den nächsten fünf Jahren an Bedeutung oder deutlich an Bedeutung gewinnen werden.

Was steckt hinter den Kürzeln?
ISO 14001: Die Zertifizierung des betrieblichen Umweltmanagements nach ISO 14001 hat die Förderung des Umweltschutzes und die Vermeidung von Umweltbelastungen im Einklang zum Ziel. Neben dem offensichtlichen Nutzen im Zusammenhang mit betrieblichem Umweltschutz, bietet diese Zertifizierung auch zahlreiche Einsparungspotenziale: Verhinderung von Störfällen durch vorbeugende Maßnahmen, Kostenreduzierung durch Offenlegung von Ressourcen- und Energieeinsparungspotenzialen, Verminderung des Abfallaufkommens und der Schadstoffemissionen.

EMAS: Zusätzlich zur ISO 14001 umfasst EMAS die sogenannte Umwelterklärung. EMAS steht für die englische Bezeichnung des europäischen Umwelt-Audit-Systems, auch bekannt unter dem Stichwort "Öko-Audit". Jährlich werden in Österreich Unternehmen und Organisationen mit dem EMAS Preis ausgezeichnet, der besondere Leistungen im Hinblick auf ökologisch und ökonomisch erfolgreiches Wirtschaften würdigt. Die Quality Austria unterstützt seit 2005 die jährliche EMAS Umweltmanagementkonferenz, die heuer am 9. und 10. Juni in Salzburg stattfindet.

FSC CoC Standard: Der FSC CoC Standard (Forest Stewardship Council Chain of Custody) und PEFC CoC richtet sich an die verarbeitende Holzindustrie, die Papierindustrie und den Papierhandel, Bau- und Möbeltischler, an Säge- und Hobelbetriebe, Zimmereien und Fertighaushersteller, den Holzhandel, sowie an Druckereien und Verlagshäuser. Ein FSC CoC oder PEFC CoC-Zertifikat sind die Qualitätsgarantie für hochwertiges und fair erzeugtes, gewonnenes  und verarbeitetes Holz. Die Besonderheit dieses Zertifikats ist, dass die gesamte Kette der Holzverarbeitung berücksichtigt wird – vom Anbau und der Abholzung über die Weiterverarbeitung im Sägewerk bis zur Endfertigung des Produktes. Es wird außerdem garantiert, dass es zu keiner Vermischung mit Holz aus unbekannten oder gar illegalen Quellen kommt. „Auch Unternehmen, die nicht unmittelbar mit FSC CoC zu tun haben, sollten bei der Beschaffung ihrer Drucksorten und Werbeunterlagen auf das FSC CoC oder PEFC CoC-Logo achten“, betont Scheiber.

Weitere Informationen zur Quality Austria GmbH: www.qualityaustria.com

Quality Austria
Quality Austria Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH (www.qualityaustria.com) ist nationaler Marktführer und Ansprechpartner in den Bereichen der Integrierten Managementsysteme und Branchenstandards betreffend Qualität, Umwelt und Sicherheit. Die Leistungen der Quality Austria reichen von der Aus- und Weiterbildung im Bereich internationaler Managementtrends, der Zertifizierung von Qualitäts- und Managementsystemen bis zur Vergabe des Austria Gütezeichens. Die Prämierung österreichischer Organisationen mit dem Staatspreis Unternehmensqualität erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend und der AFQM. Die Zusammenarbeit der Quality Austria mit IQNet, EOQ, EFQM und weiteren internationalen Organisationen sichert die Vermittlung von globalem Know-how und macht das Unternehmen zu einem kompetenten Partner. Im Bereich FSC CoC ist Quality Austria Partner der SQS in der Schweiz. Weltweit kooperiert Quality Austria mit rund 100 Mitgliederorganisationen. Über 11.000 Organisationen in knapp 50 Ländern profitieren bereits davon. Quality Austria ist ein stabiler Faktor für wertvolle Synergien am Wirtschaftsstandort Österreich.

 
Information
Quality Austria Trainings-, Zertifizierungs-
und Begutachtungs GmbH
Axel Dick, Prokurist Marketing
Tel.: 01-274 87 47-126
E-Mail: axel.dick@qualityaustria.com
Internet: www.qualityaustria.com

 

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