Huthi-Rebellen: Droh-E-Mails an Schifffahrtsunternehmen
In den vergangenen Monaten haben der Verband Deutscher Reeder (VDR) und mehrere deutsche Reedereien Droh-E-Mails von den jemenitischen Huthi-Rebellen erhalten.
Diese Drohungen richten sich gegen Schiffe, die israelische Häfen anlaufen, sowie gegen solche, die das Rote Meer, die Meeresstraße Bab al-Mandab, den Golf von Aden, das Arabische Meer und den Indischen Ozean passieren. Selbst unabhängig von ihrem Standort werden Schiffe mit vermeintlichen Verbindungen zu Israel als potenzielle Angriffsziele betrachtet.
„Die Huthi-Rebellen verfügen offensichtlich über gut recherchierte E-Mail-Adressen, da die Drohungen auch an individualisierte Kontakte versendet wurden. Das sind gezielte Versuche der Einschüchterung. Es unterstreicht, dass das Risiko für die Schifffahrt hoch bleibt. Wir nehmen diese Bedrohungen sehr ernst und stehen im ständigen Austausch mit unseren Mitgliedern und den Sicherheitsbehörden“, erklärt Irina Haesler, Mitglied der VDR-Geschäftsleitung und verantwortlich für maritime Sicherheitspolitik.
Um schwerwiegende Angriffe und mögliche Folgen für Schiffe und Besatzungen zu vermeiden, leiten deutsche Reedereien ihre Schiffe weiterhin um die Südspitze Afrikas um. Dieser Umweg dauert fast zwei Wochen länger und verursacht hohe Kosten.
Seit Ausbruch des Israel-Gaza-Konflikts im Oktober 2023 wurden fast 200 Handelsschiffe in internationalen Gewässern nahe des Jemen durch Raketen, Drohnen und Marschflugkörper der Huthis angegriffen. Mehrere Seeleute kamen dabei ums Leben. Zahlreiche Schiffe wurden entführt, versenkt oder schwer beschädigt.
Internationale Missionen wie die Operation Prosperity Guardian und die EU-Operation Atalanta arbeiten aktiv an der Sicherheit des Schiffsverkehrs in dieser Region. Die Sicherung der maritimen Routen ist für Europa entscheidend, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Quelle: OEVZ





