IMPERIAL Baris macht altes Eisen wieder flott

Die alte Henschel-Dampfspeicherlokomotive (Baujahr 1954) kann etwas vorweisen, was den meisten Menschen versagt bleibt: eine zweite Karriere jenseits der 60. 40 Jahre war die Lok im Werksverkehr für Veba Oel in Gelsenkirchen-Scholven in Betrieb, dann stand sie 20 Jahre lang im Bahnwerk Bismarck in Gelsenkirchen als Museumsstück auf dem Abstellgleis. Dabei hat sie eine Antriebstechnik, die weit sparsamer ist als Dieselmotoren: gespeicherten Dampf. Mit einer Dampfladung kommt die Lok sechs bis acht Stunden locker über die Runden. Genau das machte sie für die Großkraftwerk Mannheim Aktiengesellschaft (GKM) attraktiv, denn externe Wärme zum Erhitzen des Wassers in der Lokomotive hat die GKM aus der eigenen Prozesswärme genug und eine Menge Kohlezüge noch dazu, die bewegt werden müssen.

GKM und die IMPERIAL Shipping Group verbindet eine lang bewährte und gut eingespielte Partnerschaft, aber dieser Auftrag seines langjährigen Kunden war für Projektleiter Jens Brauweiler von der Tochterfirma IMPERIAL Baris GmbH doch etwas Ungewöhnliches. Bevor die betagte Dame aus Eisen wieder Kohlezüge ziehen kann, soll sie im Dampflok-Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn in Meiningen/Thüringen generalüberholt werden. Einziges Manko: zwischen Meiningen und Gelsenkirchen liegen weit über 300 km und eine direkte Wasserverbindung gibt es nicht. Und weil der Schwergutspezialist IMPERIAL Baris den Transport von schweren Lasten nicht nur auf Wasserstraßen, sondern auf allen Verkehrsträgern organisiert, nahm Brauweiler die Herausforderung an und hatte mit dem Schwerlastspezialisten Timmerhaus Spedition in Oberhausen bald einen geeigneten Dienstleister für den Straßentransport gefunden.

An einem Sonntag im Dezember vergangenen Jahres rückten Kräne und Tieflader an, um die 45 t schwere und 32 Meter lange Lok abzuholen. Auf dem Parkplatz eines Supermarkts wurde der Schienen-Oldtimer mit Hilfe von zwei Schwerlastkränen in seine endgültige Transportposition gebracht. Auf 110 t Gesamtgewicht brachte es der Transportverband.

Für die Bahnfreunde vom Ringlokschuppen in Gelsenkirchen-Bismarck war der „Notverkauf“ ihrer geliebten Lok ein schwerer Abschied. Doch bei aller Wehmut blieb auch etwas Positives. Aus dem Verkaufserlös kann sich der Förderverein wieder einige Zeit über Wasser halten. Bei der GKM verstärkt die Dampfspeicherlok vom Ende dieses Jahres an den Werksdienst zusammen mit drei weiteren Dampfspeicherloks. Es war die letzte ihrer Art, die auf dem Markt noch zu haben war.

Quelle: IMPERIAL

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