Import-Seismograf Deutschland: Tigerstaaten und China fangen Japans Exportrückgänge auf

Entgegen den Erwartungen ist der weltweite Mangel an Elektroartikeln und -bauteilen aus Japan nach der Fukushima-Katastrophe ausgeblieben. Wie die Sonderauswertung des „Import-Seismografen Deutschland“ (ISD) zeigt, haben die asiatischen Staaten im März 2011 den internationalen Bedarf an elektronischen Waren aufgefangen und darüber hinaus ihre Exportzahlen deutlich zu gesteigert. „Neben den asiatischen Staaten haben sich auch die USA für Deutschland als wichtiger Lieferant von Elektroartikeln etabliert“, kommentiert Prof. Dr. Christian Kille, Hochschule Würzburg-Schweinfurt, die Ergebnisse des ISD.

Obwohl davon auszugehen ist, dass die Gesamtexportmenge in Folge der Fukushima-Katastrophe sinken wird, legte Japan beim Import von Elektronikartikeln nach Deutschland im März 2011 um sieben Prozent zu. China (+21%), Malaysia (+74%), die USA (+46%) und Vietnam (+59%) verbuchten im Vergleich zum Vormonat die größten Zuwächse. Korea hingegen steigerte die Menge der in Deutschland eingeführten Elektronikartikel nur um acht Prozent.

Bei Betrachtung der vergangenen zwölf Monate zählen China, Malaysia und Vietnam zu den größten Gewinnern. Während Malaysia und Vietnam sowohl bei Warenmenge und Warenwert im Vergleich zum Vorjahresmonat März deutliche Zuwächse verzeichnen konnten, festigt China seine Position als Exporteur hochwertiger Waren und Elektroartikel (siehe Grafik). Die Volksrepublik importierte rund 35 Prozent weniger Waren nach Deutschland, der Warenwert hingegen sank nur um acht Prozent. „Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass China das Ende der Billigimport-Ära einleitet“, sagt Prof. Dr. Christian Kille, Professor für Handelslogistik an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt und Kooperationspartner des ISD.

Der „Import-Seismograf Deutschland“ wurde von AD HOC European Relations entwickelt und wird in Kooperation mit dem Institut für angewandte Logistik der Hochschule Würzburg-Schweinfurt und der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS herausgegeben. Er untersucht und differenziert importierte Warenarten und -mengen, Transportwege und Umschlagstandorte, europäische Eingangstore und Transitländer sowie über den Transport hinausgehende Logistikdienstleistungen. Zusätzlich verdeutlicht der ISD Mengenverlagerungen auf andere Logistikstandorte oder Verkehrswege. Ziel ist es, mehr Transparenz in die sich verändernden Abläufe zu bringen, die sich im Zuge der wachsenden Globalisierung zwischen Deutschland und dessen Handelspartnern ergeben.

 
Quelle: AD HOC Gesellschaft für Public Relations mbH

 

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