Importe aus Russland steigen

Ungeachtet der EU-Sanktionen und der Antwort der russischen Regierung importierte Deutschland im ersten Halbjahr mehr Güter aus Russland als im Vorjahreszeitraum. Dies zeigt der aktuelle Import-Seismograf Deutschland (ISD), den AD HOC PR in Kooperation mit dem Institut für angewandte Logistik der Hochschule Würzburg-Schweinfurt und der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services herausgibt.

Demnach kamen 14 Prozent des Gesamtgewichtes und vier Prozent des Gesamtwertes aus der Russischen Föderation.  Für Christian Kille, Professor für Handelslogistik an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt,  sind die steigenden russischen Einfuhren keine Überraschung: „Russland exportiert vor allem Rohstoffe wie Erdgas oder Kohle, die von den Sanktionen nicht betroffen sind.“  Dies erkläre auch die große Diskrepanz zwischen Gewicht und Wert der russischen Ausfuhren: Russland exportiert zwar viele Rohstoffe, bei denen der Wert pro Tonne aber eher niedrig ist. Zudem erlebten die BRIC-Staaten, die im vergangenen Jahr noch schwächelten, im ersten Halbjahr einen kleinen Aufschwung.

EU-Staaten erholen sich
Auch innerhalb der EU steigt die Wettbewerbsfähigkeit vieler Länder. Mittlerweile stammen 59 Prozent des Gesamtwertes und 53 Prozent des Gesamtgewichts aus den europäischen Partnerstaaten.  Insgesamt führte die Bundesrepublik Waren mit einem Gesamtwert von 315 Millionen Tonnen und einem Gesamtgewicht von 450 Milliarden Euro ein. Das ist ein Zuwachs um 3,3 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013.

Nordrhein-Westfalen verliert Importmengen
Als einziges großes Bundesland importierte Nordrhein-Westfalen im ersten Halbjahr zwei Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Das bevölkerungsreichste Land ist aber nach wie vor wichtigste Zielregion: 28 Prozent der deutschen Einfuhren gehen nach NRW. Unter den wirtschaftsstärksten Ländern  konnten vor allem Baden-Württemberg (+13 Prozent) und Hessen (+10 Prozent) deutliche Zuwächse verzeichnen.

Quelle: AD HOC

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