In guten wie in schlechten Zeiten

Wissenschaftler des Instituts für Führung- und Personalmanagement der Universität St. Gallen zeigen, dass Deutschlands beste Arbeitgeber im Mittelstand, die "Top Job"-Unternehmen, auch in Krisenzeiten an einer hochwertigen Personalarbeit festhalten. Sie können an die Ergebnisse der Vorjahrespreisträger anknüpfen, schneiden in einigen Bereichen sogar besser ab. Und sie sind damit wirtschaftlich erfolgreicher als der durchschnittliche deutsche Mittelstand.

Ein Vergleich mit den Ergebnissen aus dem Vorjahr zeigt, dass die besten Arbeitgeber im Mittelstand das Niveau ihrer Personalarbeit auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten halten. Deutlich wird das in ihrer Führungsarbeit ebenso wie in der Motivation und Dynamik im Unternehmen, in ihrer Kommunikationskultur und den Entwicklungsmöglichkeiten der Beschäftigten. Wenn es um Familienfreundlichkeit geht, schneiden die diesjährigen Top-Arbeitgeber sogar besser ab als ihre Vorgänger. Auch ermuntern sie ihre Mitarbeiter noch mehr zu unternehmerischem Denken und Handeln als die Top-Arbeitgeber vor der Krise.

Damit sind sie auch in unruhigen Zeiten wirtschaftlich erfolgreicher als der durchschnittliche deutsche Mittelstand. Das belegt ein Vergleich der Forscher mit Werten durchschnittlicher Mittelständler: Die St.-Galler-Skala bescheinigt den "Top Job"-Unternehmen eine um sieben Prozentpunkte höhere Unternehmensleistung und einen um sechs Prozentpunkte höheren Gewinnzuwachs. Auch in puncto Mitarbeiterbindung liegen die Top-Unternehmen sieben Prozentpunkte vor der Vergleichsgruppe.

Weitere Ergebnisse aus St. Gallen belegen, dass die ausgezeichneten "Top Job"-Unternehmen 2010 in der Intensität, Systematik und Zielgerichtetheit ihrer Personalarbeit klar vor dem durchschnittlichen Mittelstand liegen: Während dieser beispielsweise mit nur 43 Prozent der Mitarbeiter regelmäßige Zielvereinbarungsgespräche führt, kommen diese 72 Prozent der Mitarbeiter von "Top Job"-Unternehmen zugute. Informationen über die strategische Planung des Unternehmens erhalten 70 Prozent der Mitarbeiter bei Top-Unternehmen und nur 52 Prozent derjenigen bei durchschnittlichen Firmen.

Weiterbildungen erhalten 64 Prozent der "Top Job"-Mitarbeiter, bei allen anderen Firmen trifft das nur für 42 Prozent von ihnen zu. "Die diesjährige "Top Job"-Untersuchung zeigt, dass auch in Krisenzeiten hochwertige Personalarbeit möglich und nötig ist. Denn wer jetzt in die Personalarbeit investiert, hat nach der Krise die Nase vorn. Sei es bei der Suche nach neuen Fach- und Führungskräften, der Bindung qualifizierter Mitarbeiter oder dem Vorantreiben von Innovationen", erklärt Silke Masurat, Geschäftsführerin der compamedia GmbH, die das Arbeitgeberranking "TOP JOB – Die besten Arbeitgeber" organisiert.

Daten und Fakten
Verantwortlich für die Untersuchung zeichnet das Team um Prof. Dr. Heike Bruch, Professorin und Direktorin am Institut für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen. Das Institut bewertete die Unternehmen in sechs Kategorien: "Führung + Vision", "Motivation & Dynamik", "Kultur + Kommunikation", Mitarbeiterentwicklung + -perspektive", "Familienorientierung + Demografie" sowie "Internes Unternehmertum". Untersucht wurde aus zwei unterschiedlichen Perspektiven: Zum einen gaben die Mitarbeiter Auskunft, zum anderen machten die Personalleiter Angaben zu ihrer Arbeit.

Die komplette Studie erscheint im Januar 2010 in dem von Prof. Dr. Heike Bruch und Wolfgang Clement herausgegebenen Buch "TOP JOB – Die besten Arbeitgeber im Mittelstand" (Verlag Redline GmbH).

Quelle: MyLogistics       
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