Industrie 4.0 zwingt Mittelstand zur Digitalisierung

Digitalisierung muss dem Geschäftsmodell dienen

Digitalisierung und Industrie 4.0 sind für Bernhard Simon dabei evolutionäre Entwicklungen und alles andere als ein Selbstzweck. Es gehe vielmehr darum, „dass die unternehmerische Idee funktioniert und welche Steuerungs- und Managementmethoden dazu angewendet werden müssen“. Die Digitalisierung müsse in erster Linie dem Geschäftsmodell dienen. Prof. Dr. Henke sieht insbesondere auch Chancen für kleinere Unternehmen: „Wir müssen ihnen ökonomische Bewertungsmodelle aufzeigen, damit sie im Zusammenspiel mit Logistikdienstleistern ihre Scheu vor Kollaboration und Integration ablegen.“ Mit ihren überschaubaren Strukturen und kurzen Entscheidungsprozessen seien Mittelständler jedenfalls agil genug für die Digitalisierung.

In der dezentralen, eng vernetzten Organisation sieht Bernhard Simon auch eine Stärke von DACHSER: „Die Akteure erhalten aus dem Netz unmittelbar Feedback, ob sie korrekt gehandelt haben oder nachsteuern müssen. Wir haben mittlerweile viel Erfahrung damit, wie wir in Echtzeit erkennen können, in welchem Zustand sich das Gesamtsystem befindet.“

IT-Sicherheit ist grundlegend für die Logistik 4.0

Für DACHSER bedeute Industrie 4.0 vor allem, dass der Logistikdienstleister wertorientierte Supply Chains mit maximaler Steuerbarkeit anbieten kann. Das von DACHSER vertretene Prinzip einer integrierten Logistikdienstleistung gründe auf einer hundertprozentigen Steuerung der Informationen, mit nur einer Schnittstelle zum Kunden. Das erreiche DACHSER, indem das Unternehmen die IT-Systeme zu einer homogenen Datenlandschaft vernetzt habe. Grundlegend dafür sei die Datensicherheit: „Wir haben bei DACHSER eine Private Cloud geschaffen, mit der wir uns unternehmensintern überall vernetzen, um so ständig sichere Prozesse zu unterhalten.“ Dazu hat DACHSER seine Corporate IT inklusive Softwareentwicklung gemäß ISO 27001 zertifizieren lassen.

Silicon Valley? Lieber ins Ruhrgebiet!

Der Innovationsstandort Deutschland müsse sich beim Thema Logistik 4.0 nicht verstecken, da sind sich beide Gesprächspartner einig. „Ins Silicon Valley muss man jedenfalls nicht reisen, um etwas über anspruchsvolle, wertgetriebene Logistik zu lernen“, so Bernhard Simon. Prof. Dr. Henke sieht das ähnlich: „Es gibt genügend Beispiele vor der Haustüre. Von unserem Forschungsstandort in Dortmund aus wollen wir beispielsweise Bustouren zu innovativen Unternehmen ins Ruhrgebiet oder ins benachbarte Sauerland veranstalten, wo Industrie 4.0 und die dazu gehörigen Digitalisierungsfortschritte eindrucksvoll und gerade im Mittelstand zu erleben sind.“

Das komplette Gespräch zwischen Prof. Dr. Michael Henke und Bernhard Simon lesen Sie im heute erschienenen DACHSER magazin. Mit den Themen Digitalisierung und Logistik 4.0 beschäftigt sich auch die Titelstory des Hefts „Intelligenz gewinnt“. Das DACHSER magazin erscheint vier Mal im Jahr in vier Sprachen. Mit einer Auflage von 42.000 Exemplaren wendet es sich gleichermaßen an Kunden und Mitarbeiter von DACHSER.

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