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Innovationen einkaufen – Zukunft sichern

Ein guter Einkäufer verschafft dem Unternehmen nicht nur den besten Kaufpreis, er fungiert auch als Innovationsmotor. Wie das am besten funktioniert und wie man zum erfolgreichen Einkäufer wird, erfährt man beim BMÖ. Beispielsweise auf dessen Einkaufsforum.  Redaktion: Angelika Thaler

Heutzutage gibt wohl kein Unternehmen mehr, das autark funktioniert, immer feingliedriger wird die Kette vom Rohstoff bis zum Endverbraucher. Je komplexer ein Prozessablauf, je mehr Beteiligte, desto schwieriger ist die Wertschöpfung für den Einzelnen, denn auch der Verkaufspreis muss sich in einem gewissen Rahmen bewegen. Für den Endkunden zählen neben dem Preis vor allem Qualität und Mehrwert, und hier ist im Industrieunternehmen der Einkauf gefordert: „Der Einkäufer als wichtige Schnittstelle zum Zulieferer holt Markt-Know-how ins Unternehmen. Seine Aufgabe ist die langfristige Sicherung einer leistbaren Versorgung mit allen nötigen Rohstoffen und Materialien, gleichzeitig trägt er die Innovationen ins Unternehmen“, stellt Dkfm. Heinz Pechek, Geschäftsführender Vorstand des BMÖ, fest. Beim Einkaufsforum, das dieses Jahr vom 10. bis 11. Oktober wieder im Wiener Haus der Industrie stattfindet, könnten die Vortragenden davon ein Liedchen singen. Das Motto „Einkauf – Innovationsmotor im Unternehmen“.

Zauberwort Innovation
Besonders am ersten Tag des Einkaufsforums dreht sich alles um Innovationen und wie sie am besten erzielt und gemanagt werden können. Ein wichtiges Stichwort dabei ist die „Lieferantenpartnerschaft“, denn bahnbrechende Ideen und Entwicklungen teilt man nicht mit x-beliebigen Lieferanten oder Kunden. Doch gut ausgebildete, gleichermaßen qualifizierte wie motivierte Einkäufer – die zunehmend zu Netzwerkmanagern mutieren – sind in der Lage, langfristige Partnerschaften für gemeinsame Entwicklungen mit ausgewählten Lieferanten aufzubauen und so den nachhaltigen Unternehmenserfolg zu sichern. „Die Rohstoffverknappung ist – auch bei gegenwärtig sichtbarer Entspannung in den Märkten – nach wie vor ein brandheißes Thema, in Zukunft wird auch die Sicherstellung einer leistbaren Energieversorgung ein wesentliches Thema im Standortwettbewerb darstellen“, sieht Pechek weitere Herausforderungen auf die Unternehmen zukommen. „Kann sich Europa wirklich doppelt so hohe Energiekosten wie die USA leisten und trotzdem wirtschaftsfähig bleiben, oder wird es zu einer Abkehr von der Trendwende in der Energiepolitik kommen müssen?“ fragt Pechek und stellt dabei – in Übereinstimmung mit den Ergebnissen der Alpbacher Gespräche – auch das Thema Atomenergiepolitik in den Raum.

Umbruch-Aufbruch
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit galt das „Sourcing China“ als modernes „Must-Have“ eines Unternehmens. . Inzwischen lohnt sich das nur noch für jene Unternehmen, die Produktionen vor Ort besitzen, denn bei Totoal Cost of Ownership – Betrachtungen, die Unternehmen heute anstellen, rechnet sich der Bezug aus Fernost oft nicht mehr.

Weiteres Thema: Rohstoffsicherheit. „Wer keine Alternativen zu traditionellen Beschaffungsmärkten und Strukturen hat, bei dem kann es leicht zu größeren Versorgungsengpässen kommen“, bringt es Pechek auf den Punkt. Will man zukunftsträchtige Ideen und wegweisende Projekte in puncto Beschaffung kennenlernen, ist der ASEA – der Austrian Supply Excellence Award – ein heißer Tipp, der am Abend des ersten Veranstaltungstages verliehen wird. „In diesem Jahr gab es einige besonders interessante Einreichungen“, weckt Pechek die Neugier. Aber es dauert ja nicht mehr lange, und wir könnenuns selbst davon überzeugen. (AT)

Quelle: LOGISTIK express Fachzeitschrift 3/2013

 

 

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