Mehr Wissen für die Logistik

Unter dem Motto „Wissen ums Wie“ fand Anfang September der Zukunftskongress Logistik – 31. Dortmunder Gespräche statt. Rund 400 Teilnehmer informierten sich über konkrete Lösungsansätze und zukünftige Trends. Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr die Frage, wie die logistischen Akteure nicht nur stetig wachsende Datenmengen beherrschen, sondern auch die beteiligten Menschen optimal auf die immer höheren Anforderungen vorbereitet werden können.   Redaktion: Thomas Wöhrle

Angewandte Forschung heißt Innovationen schaffen – sagte Dr. Christian Jacobi, Vorsitzender der Geschäftsführung der Effizienz-Cluster Management GmbH, beim Zukunftskongress Logistik/Dortmunder Gespräche. „Dabei reicht es allerdings nicht aus, nur gute Ideen zu haben – wir müssen diese auch erfolgreich in den Markt bringen und als konkrete Wettbewerbsvorteile für Unternehmen umsetzen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Logistik-Unternehmen sich heute in die Lage versetzen, mit den immensen Datenmengen umzugehen, diese in Wissen umzuwandeln und sie zu nutzen. Nur dann werden sie auch in Zukunft Innovationen hervorbringen können, mit denen sie wirtschaftlich Erfolg haben.

Komplexität muss gemanagt werden
Die zunehmende Komplexität von Logistiksystemen stellt dabei immer höhere Anforderungen an die Menschen, die sie bedienen. Big Data oder Industrie 4.0 sind dabei nur zwei der derzeit stark diskutierten Megatrends, die auch die Logistik fest im Griff haben. „Es wird verstärkt darauf ankommen, gemeinsam die Zukunft vorwegzunehmen“, ergänzte Jürgen Gerdes, Mitglied des Vorstands der Deutsche Post DHL. „Denn Wissen ist der Rohstoff des 21. Jahrhunderts“. Damit komme dem Gebiet der Informationslogistik eine immer größere Bedeutung zu.

„Um die erforderlichen Daten nicht nur zu gewinnen und zu verbreiten, sondern sie auch gezielt zu nutzen, müssen wir stets dazulernen“, sagte Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML. „Dafür gilt es neu zu denken und die Menschen in der Logistik dafür zu qualifizieren.“ Gerade in Zeiten des boomenden Onlinehandels würden effiziente Logistikprozesse zu einem der wichtigsten Wettbewerbs- und Umweltfaktoren für Logistikdienstleister überhaupt.

Logistikdienstleister stärker in Wertschöpfungsprozess einbinden
„Dafür müssen sich die Logistikdienstleister selbst allerdings zukünftig ebenfalls noch mehr in den Wertschöpfungsprozess einbringen“, ergänzte Prof. Dr. Michael Henke, seit Anfang September 2013 Nachfolger von Prof. Kuhn als Institutsleiter am IML und Leiter des Lehrstuhls für Unternehmenslogistik der Fakultät Maschinenbau der TU Dortmund. „Dann besteht auch die begründete Hoffnung, dass wir neues Potenzial in der Logistik heben und aus Innovationen auch tatsächliches Geschäft generieren können.“ Vor allem im Bereich der Prozessinnovationen sieht Henke hier große Möglichkeiten. Der Duisburger Hafenchef Erich Staake verwies darauf, dass vor allem auch mittelständische Logistikunternehmen noch sehr viel stärker an intermodale Transportsysteme herangeführt werden könnten. Dieses Geschäft sei nicht zwangsläufig nur für die großen Player reserviert.

Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch in der Logistik eine immer wichtigere Rolle. Max Schachinger, Chef des österreichischen Logistikdienstleisters Schachinger Logistik mit Unternehmenssitz in Hörsching, stellte in Dortmund das innovative und konsequent nach Nachhaltigkeitskriterien umgesetzte Konzept seines multimodalen Logistikparks vor (siehe auch Logistik express Ausgabe 2/2013, Seite 14). Aus dem größten Hochregallager aus Holz in Europa versorgt Schachinger die österreichischen Märkte des deutschen Handelskonzerns Metro. (TW)

Quelle: LOGISTIK express Fachzeitschrift 3/2013

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