Innovationskultur als nachhaltiger Wettbewerbsvorteil

Die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Exporteure und Importeure war das zentrale Thema am heutigen swiss export tag 2016 beim Gastgeber Burckhardt Compression AG. Unter dem Titel «make ideas happen» diskutierten Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie über 500 Teilnehmer die Erfolgsfaktoren auf dem Weg von der Identifikation einer Idee zur Lancierung einer Innovation.

Angesichts der unablässig voranschreitenden Globalisierung, Marktliberalisierung und Digitalisierung von Geschäftsmodellen sind Unternehmen gefordert, sich unter hohem Zeitdruck ständig neu zu erfinden. Die Kompetenz, innovative Ideen im Unternehmen nicht nur zu identifizieren, sondern auch rasch zu marktfähigen Produkten und Dienstleistungen zu entwickeln und am Markt erfolgreich zu positionieren, ist daher mitentscheidend für den Erfolg der Schweizer Exportbranchen.

Der jährlich stattfindende swiss export Tag dient der Vernetzung und dem Erfahrungs- und Wissensaustausch zu aktuellen Themen im Aussenhandel. Am diesjährigen Anlass bei der Burckhardt Compression AG in Winterthur trafen sich über 500 Vertreter der Schweizer Exportbranchen. Im Rahmen des Themenschwerpunkts «make ideas happen» beleuchteten ausgewiesene Fachleute die Notwendigkeit von Innovationsfähigkeit als Wettbewerbsfaktor.

Valentin Vogt, Präsident Schweizerischer Arbeitgeberverband und VR-Präsident Burckhardt Compression AG, lenkte den Blick auf die besonderen Herausforderungen und möglichen Lösungen für eine erfolgreiche Zukunft der Schweizer Exportwirtschaft. Marcel Pawlicek, CEO, und Thomas Hess, Manager Business Development LNG Marine, führten in die über 170-jährige Geschichte des Gastgeberunternehmens ein und luden die Teilnehmenden auf einen Firmenrundgang ein. Der Grenzgänger und Regelbrecher Jim Lawless betonte die Rolle des «Mindset» beim Erreichen aussergewöhnlicher Leistungen, während Botschafter Roberto Balzaretti, Chef de Mission der Schweiz bei der EU, die Beziehung zwischen der Schweiz und der EU aus seiner Warte in Brüssel reflektierte.

Ein von Röbi Koller moderierter Unternehmertalk mit Caroline Forster, Co-CEO Forster Rohner Gruppe und CEO Inter-Spitzen AG, und Nils Planzer, CEO Planzer Transport AG, erörterte den Wert von Innovation. Das Publikum erhielt zudem einen Einblick in die Welt autonomer Roboter und die führende Position der Schweiz in diesem zukunftsträchtigen Feld von Prof. Dr. Roland Siegwart, Director Autonomous Systems Lab ETH Zürich. Dr. Dominique von Matt, VR-Präsident Jung von Matt/Limmat, führte die Teilnehmenden an neue Ideen und Wege in der Markenführung heran.

Zusätzlich zum swiss export tag führte der Verband heute seine Generalversammlung durch. Carl A. Ziegler, CEO T-LINK MANAGEMENT AG, wurde als neuer Präsident gewählt. Er tritt die Nachfolge von Peter Widmer an, der dem Verband während 15 Jahren vorstand.

Marc Bernitt, DHL Global Management Gmbh, Dr. Joachim Ehrenthal, joe.Systems AG, Claude Lauper, Zürcher Kantonalbank und Andreas Stöckli, Rhenus Alpina AG wurden neu in den Vorstand gewählt.

Rückblick aufs Jahr 2015: Exporte der Mitglieder sinken auf hohem Niveau
Nach einem Exporthöchststand im Jahr 2014 rechneten die Mitglieder von swiss export für 2015 mit einem deutlichen Umsatzrückgang und Margeneinbruch. Tatsächlich sanken die Exporte und Importe nominal, wobei die Maschinenindustrie besonders heftig vom Exportminus betroffen war. Im Umfeld des starken Frankens bildeten sich die Preise merklich zurück. Markant tiefer lagen insbesondere auch die Geschäfte mit der Eurozone. Positiv entwickelte sich der Aussenhandel mit den USA und China, der bereits zum zweiten Mal in Folge einen neuen Höchststand erreichte. Im vierten Quartal des Jahres zeigten sich erste Lichtblicke mit einem leichten nominalen und realen Plus sowohl bei den Exporten wie auch bei den Importen.

Die Internationalisierung der Schweizer KMU ist einzigartig. Diese Exportintensität liegt unter anderem im besonderen Spezialisierungsgrad der zahlreichen innovationsorientierten Unternehmen begründet. Die Schweizer Exportwirtschaft hat bewiesen, dass sie sich mittels gut ausgebildeten Fachpersonals, Kapital, Risikobereitschaft, Ideenreichtum und Leidenschaft gegenüber den zunehmenden Herausforderungen des wirtschaftlichen Umfelds zu behaupten weiss. Dennoch ist sie darauf angewiesen, dass ihre Partner in der Politik und die Sozialpartner ihre Anstrengungen tatkräftig unterstützen, die Attraktivität des Werkplatzes Schweiz wiederherzustellen.

 

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