„Intermodales Networking“ mit Osteuropa hat noch Potenzial

"Gemeinsam wirtschaften ohne Grenzen" war das Motto der Konferenz, zu der das Investor Center Ostbrandenburg, IHK Ostbrandenburg und das internationale Kooperationsprojekt "Amber Coast Logistics" (ACL), das von Hafen Hamburg Marketing e.V. geleitet wird, geladen hatten. 
 
Dr. Martin Wilke, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder), konnte 150 deutsche und internationale Teilnehmer, darunter starke Delegationen aus Politik und Wirtschaft aus Polen sowie den osteuropäischen Ländern Russland, Ukraine und Belarus begrüßen. "Ich hoffe die Osteuropakonferenz ist Ausgangspunkt für weitere Gesprächsrunden und für die Entwicklung neuer Ideen und Impulse, um die Unternehmen zu unterstützen, "Wirtschaft ohne Grenzen" zu leben", sagte er. 
 
Ostseestaaten sind "Powerhouse" – große Bedeutung für Hamburg 
Als "Powerhouse" bezeichnete Marina Rimpo, Projektleiterin des ACL-Logistikprojektes bei Hafen Hamburg Marketing e.V., die Volkswirtschaften rund um die Ostsee, die so genannte Baltic Sea Region (BSR). "Allein zwischen dem Hafen Hamburg und der BSR werden jährlich über zwei Millionen TEU bewegt. Das zeigt die Bedeutung der Ostseeländer für den Hamburger Hafen", berichtete Rimpo. "Nach Asien ist die BSR mittlerweile der wichtigste Handelspartner Hamburgs". So gebe es inzwischen rund 150 wöchentliche Feeder-Verbindungen zwischen Hamburg und den Ostsee-Anrainerstaaten und darüber hinaus regelmäßige Verbindungen auf der Schiene ins osteuropäische Hinterland. 
 
Wachstumserwartungen noch nicht erfüllt 
"Die Wachstumserwartungen im intermodalen kontinentalen Verkehr zwischen West- und Osteuropa haben sich bislang nicht bestätigt". Diese Bilanz zog Gunnar Platz, Geschäftsführer von PLANCO Consulting GmbH aus Essen. Gleichwohl sei ein großes Potenzial sowohl für wachsende Verkehre als auch Verlagerungen von der Straße auf die Schiene vorhanden. 
Platz stellte im Rahmen des Workshops "Grenzüberschreitende Logistik und Multimodalität" die Hemmnisse und Potenziale für das "intermodale Networking" mit Osteuropa vor. So müsse zunächst vor allem ein kritisches, also ausreichendes, Ladungsaufkommen erreicht werden: "Die Ladung lässt sich bevorzugt durch eine Hubbildung und Lenkung der Verkehre über Gateways generieren", so Platz. Dazu gehörten jedoch leistungsfähige und gut angebundene Umschlagterminals für Kombinierte Verkehre, die problemlose Interoperabilität der nationalen Bahnsysteme sowie konkurrenzfähige Laufzeiten. 
 
"Eisenbahn-Infrastruktur muss ertüchtigt werden" 
Die Steigerung des intermodalen Verkehrsaufkommens sei jedoch nur durch die Ertüchtigung der Eisenbahninfrastruktur umsetzbar. Auch die mangelnde Interoperabilität, vor allem bei den unterschiedlichen Spurbreiten und Signalsystemen, bremst die intermodalen Ost-West-Verkehre derzeit noch aus, sagte Platz. 
 
Kooperation als Schlüssel zur Erschließung der Wachstumspotenziale 
Trotz aller noch vorhandenen Hemmnisse, die Rimpo und Platz sehen: "Die Wachstumspotenziale für Warenströme zwischen Westeuropa und der Ostseeregion sind ungebrochen hoch", so die Projektleiterin. "Aus diesem Grund engagiert sich Hamburg auch als Projektpartner bei Amber Coast Logistics. Grenzüberschreitende Kooperationen, die das ACL-Projekt ermöglicht, sind der Schlüssel zum Erfolg für den Ausbau des logistischen Netzwerkes in Osteuropa".

Quelle: MyLogistics

Portal: www.logistik-express.com

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