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Interview mit KR. Friedrich Macher

KR. Friedrich Macher, Vorstand der Rail Cargo Austria AG

Die RCA hat sich im Jahr 2009 als im Umgang mit der Krise erfolgreichstes europäisches Schienenunternehmen erwiesen, und darauf sind wir ehrlich stolz. Es gelang uns, sowohl die Kosten als auch die Strukturen erfolgreich anzupassen, weswegen wir den niedrigsten Verlust der gesamten Branche erlitten haben – nämlich etwa drei bis vier Prozent, damit sind wir unangefochtener Europameister. Generell liegt der Markt bei etwa 40 Prozent Umsatzrückgang und Durchschnittsverlusten ab 20 Prozent. Durch die Integration der MAV Cargo wuchsen wir im vergangenen Jahr zur Nummer Zwei in Europa heran, wir konnten die Speditions- und die Eisenbahnwelt erfolgreich zusammenführen. Unser Ziel ist, mengenmäßig die Nummer Zwei, aber qualitätsmäßig die Nummer Eins zu sein! Dazu wollen wir unsere Kernmärkte Süd- und Zentraleuropa ausbauen und die Punkte Overheadkosten, Transparenz sowie Schlagkraft optimieren. Wir erhielten in diesem Jahr die Sicherheitsbescheinigung für Slowenien und Bulgarien, zudem gründeten wir die RC Rumänien und erwarben Anteile in der Slowakei. Somit ist es möglich, von der Adria bis zum Schwarzen Meer und bald auch zur Ostsee mit unseren eigenen Zügen durchzufahren.

Voraussichtlich ab 1. Jänner 2010 werden wir in Ungarn SAP einführen, zudem sind wir auf dem besten Wege hin zu einem Vollfunktionsunternehmen, ab diesem Datum übernehmen wir auch die Steuerung der Loks. Wir beginnen das kommende Jahr mit einer schlanken und marktorientierten Struktur, in das wir bereits um 100 Millionen nachhaltig gesenkte Fixkosten mitnehmen. Unser Restrukturierungsplan sieht weitere 100 Millionen Einsparung für 2010 vor, sobald der Verschub in Eigenregie erfolgt, erwarten wir weitere 100 Millionen Kostenreduktion. Daher bin ich zuversichtlich, in zwei bis drei Jahren schwarze Zahlen zu schreiben und bis 2013 eine Kapitalrendite von 7 bis 8 Prozent zu erwirtschaften.

Mein Wunsch ans Christkind sind ein paar ruhige Tage mit schönem Bergwetter für Schitouren.

Das Interview führte Angelika Thaler

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