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Ist das Containergeschäft wirklich aus dem Gröbsten heraus?




In diesem Jahr ist eine Zunahme der Hauptstrecken im Containermarkt um 18 Prozent und im innerasiatischem Verkehr um 70 Prozent laut der Gerson Lehman Group, New York  zu verzeichnen. Im ersten Quartal sind die durchschnittlichen Frachtraten um 18 Prozent auf 2 863 US-Dollar (2 198 Euro) pro FEU gestiegen. Maersk hat im ersten Quartal rund 490 Millionen Euro angehäuft. Laut der Agentur wurden damit die rund 285 Millionen Euro Verlust vom letzten Jahr mehr als wettgemacht.

Die Analystin der Citigroup Ally Ma glaubt, dass die Rückkehr zur Profitabilität für viele Reedereien ebenso den Beginn neuer Kapazitätsprobleme bedeuten könnte, da nun verschobene Bestellungen für neue Schiffe fällig werden. Die Heraus¬forderung wird durch eine Abnahme der Nachfrage verstärkt. Gemäß Ma könnten die Tariferhöhungen im dritten Quartal zeigen, dass die Einnahmen im Containergeschäft vor dem Hintergrund des schwachen US-Konsums, dem großen Lagerbestand im Einzelhandel und der europäischen Finanzkrise kränkeln. Die nichtbetreibenden Schiffsbesitzer sehen sich immer noch einer stark reglementierten Vergabe von Bankkrediten gegenüber. Danaos Shipping annulierte Bestellungen für drei Neubauten mit 6 500 TEU Kapazität. Diese sollten durch Hanjin Heavy Industries gebaut und in der ersten Hälfte 2012 ausgeliefert werden. „Die Verlockung spekulativ Containertonnage zu kaufen, hat zu einem Preisanstieg bei Containerschiffen geführt. Jeder neue Abschluss bringt neue Höhenflüge. Zum Beispiel hat die griechische Reederei Metrostar 138 Millionen Euro für fünf zehn Jahre alte 3 500 TEU-Containerschiffe vom deutschen Schiffsbetreiber Claus-Peter Offen ausgegeben. Das ist doppelt soviel, wie zu Beginn des Jahres.“, besagt der Bericht. „Dies wird durch die Erwartung getrieben, dass die Containertarife schon bald wieder historische Höhen erreichen. Die momentanen Tarife liegen nur bei 50 Prozent der erwarteten Höhe und lassen daher Raum für Verbesser-ungen. Doch die antizyklischen Investitionen könnten sich in Zeiten der Überkapazität entgegen der Meinungen der Politiker und Experten als unsinnig erweisen, falls die wirtschaftliche Erholung abreißt und wir einer längeren Periode trägen Wachstums gegenüberstehen.“



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Autor: Dirk Ruppik

 




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