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Junge Industrie: Pensionssystem wird wieder teurer

Die Pensionsausgaben sind der größte Posten im Staatsbudget. Der gesetzliche Automatismus führt zu einem erneuten Anstieg – diesmal wohl um 9,7 Prozent laut Statistik Austria.

„Rund 71 Millionen Euro pro Tag gibt der Staat Österreich für Pensionen aus. Wir Jungen fragen uns, wie das sein kann?“, zeigt sich Julia Aichhorn, Bundesvorsitzende der Jungen Industrie, besorgt. „Das ist in Summe jeder vierte Euro des Staatsbudgets und rund 26 Milliarden Euro, die wir nur für das Füllen des Pensionslochs ausgeben. Tendenz stark steigend, das kann so nicht weitergehen“. Zur Erklärung: Gestern ist – auf Basis des VPI – der voraussichtliche Richtwert für die Pensionserhöhungen der Statistik Austria veröffentlicht worden. Um 9,7 Prozent könnten die Pensionen im kommenden Jahr steigen.

„Die Pensionsausgaben sind mehr als sechs Mal so hoch wie alle Ausgaben für Klima, Umwelt und Energie. Da braucht sich niemand mehr wundern, warum uns Geld für das Erreichen der Klimaziele fehlt“, erklärt Aichhorn weiter. „Und allein aus demografischen Gründen, werden wir für das Pensionssystem immer mehr Geld benötigen. Wir müssen also rasch handeln.“

Aus Sicht der Jungen Industrie braucht es ein langfristig finanzierbares Pensionssystem, damit auch die jungen Menschen in Österreich einmal eine Pension erwartet. Dazu gehöre der Ausstieg aus dem Generationenvertrag und der Umstieg auf ein beitragsorientiertes Pensionssystem.

„Außerdem brauchen wir sofort mehr Anreize, um Menschen länger im Beruf zu halten. Hier wäre einerseits der Entfall der Beitragspflicht zur Pensionsversicherung bei Beschäftigung nach Erreichen des Regel-Pensionsalters oder andererseits neue steuerliche Anreize zum Weiterarbeiten ein gangbarer Weg“, erklärt Aichhorn abschließend. „Wir vergessen in der Debatte nämlich immer wieder, dass die Lebenserwartung in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen ist, unser faktisches Pensionsantrittsalter hingegen nicht“.

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Valentin Falb
Bundesgeschäftsführer
Junge Industrie
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