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Kampf der Dieselpest

Dieselkraftstoff bildet insbesondere seit der Beimengung von Biodiesel (knapp 7 Volumsprozent seit Februar 2009 laut Novelle der Kraftstoffverordnung) einen idealen Nährboden für Mikroorganismen, wie etwa Pilze, Bakterien oder Hefen. Durch die Stoffwechselprodukte dieser Mikroorganismen entstehen schleimige Ablagerungen – ein Biofilm – an der Tankinnenwand, den Leitungen oder auch dem Filter. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Motor sich nicht mehr starten lässt“, kennt Gerald Grüner, Geschäftsführer Grüner-Chemie GmbH, das Problem. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: den Motor ausbauen, reinigen und den Filter tauschen – oder gegen die Verursacher der Dieselpest möglichst vorbeugend vorgehen.

Ist das gefährlich?
Es gibt eine Reihe von Bioziden (nichtlandwirtschaftliche Pestizide, Anm.), die gegen Pilze und Bakterien wirksam sind, allerdings nur ein einziges, das sowohl im Dieselkraftstoff als auch im Wasser – dem eigentlichen Lebensraum der Übeltäter – löslich ist: 3,3′-Methylenbis[5-methyloxazolidin]. Dieses tertiäre Amin ist halogenfrei, es entstehen somit keine korrosiven Verbrennungsprodukte, und es gilt als nur leicht wassergefährdend – denn bei ausreichender Verdünnung ist das Mittel leicht biologisch abbaubar (Methode: OECD 301D / ECC 84/449 C6). Einzig den unerwünschten Bewohnern geht es ordentlich an den Kragen: „Durch die Zellwandgifte Grotamar71® und grotamar®82 stirbt der Mikroorganismus, ehe sich dessen Replikationssystem an das Gift anpassen kann“, erklärt Grüner. Durch seine Zusammensetzung ist grotamar®82 zusätzlich für dein Einsatz in Heizöl geeignet.

Erfolgsfaktor Dosierung
In puncto Dieselpest trifft der Spruch „Die Menge macht das Gift“ zu, verwendet man zu wenig Biozid, sterben nicht alle Mikroorganismen ab und das Problem ist nicht gelöst. „Der Biofilm im Tank muss durchdrungen werden, da hilft nur eine reichliche Schock-Dosierung, 500 bis 1.000ppm (=0,05 bis 0,1 % des Treibstoffvolumens) sollten es schon sein, damit es wirkt“, weiß Grüner aus Erfahrung. Nach etwa zwei bis drei Wochen sind die Organismen abgestorben, um eine Wiederansiedlung zu verhindern sollte nun dauerhaft eine vorbeugende Zugabe von 100ppm(=0,01 %) vorgenommen werden. „Gerade Transportfirmen sollten unbedingt auf die stete Einsatzbereitschaft achten und Kraftstoffleitungen immer verlässlich frei von mikrobiellen Verlegungen halten“, rät Grüner. (AT)

Quelle: LE Magazin 01-2013

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