Karas: „Keine Grenzen für Online-Handel“

 „Für den Online-Handel gibt es spätestens zu Weihnachten 2018 keine künstlichen Grenzen mehr“, sagt der Europaabgeordnete Othmar Karas vor dem Beschluss zur Aufhebung des Geoblockings für E-Commerce im Plenum des Europaparlaments heute, Dienstag. „Für den Kunden werden Online-Einkäufe günstiger und er hat mehr Auswahl.“

„Niemand darf mehr wegen seines Wohn- oder Aufenthaltsortes von Online-Shops ausgeschlossen oder ungefragt auf eine womöglich teurere Seite oder Seiten-Version in einem anderen EU-Land weitergeleitet werden“, so Karas. „Elektronische Geräte, Konzerttickets, viele Online-Dienstleistungen und mehr können bald EU-weit im Internet gekauft werden. Wenn zum Beispiel der Laptop in Deutschland günstiger ist, kann man ihn bald direkt dort bestellen.“

„Dabei wird die Zahlungsart frei wählbar. Es darf zum Beispiel nicht mehr eine Kreditkarte vorgeschrieben werden, die in einem bestimmten Land ausgegeben wurde“, erläutert Karas.

Zur Klarstellung: „Geoblocking klingt hier etwas irreführend: Es geht nicht um das EU-weite Streaming von digitalen Inhalten wie dem Netflix-Programm von daheim oder der ORF-TVthek im Urlaub“, sagt Karas. „Audio-visuelle Inhalte und Finanzdienstleistungen sind vorerst ausgenommen.“

Konkret stimmt das Plenum über das Verhandlungsergebnis zwischen Mitgliedstaaten und Europaparlament ab. Die Mitgliedstaaten müssen es noch formell absegnen, das gilt aber als reine Formsache. Neun Monate nach Veröffentlichung im EU-Amtsblatt tritt das neue Gesetz in Kraft. Mit der Abschaffung des Geoblockings für audio-visuelle Dienstleistungen beschäftigen sich andere Gesetzesprojekte, sie sind noch nicht abgeschlossen.

Translate »