| |

KEP: Transportaufkommen, Durchschnittsgewicht der Sendungen und Fahrzeugbestand

Die KEP-Branche ist in Deutschland mehr als unübersichtlich, belastbare Daten gibt es kaum. Der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) stellt deshalb nun im wöchentlichen Rhythmus Zahlen, Daten und Fakten zur Kurier-, Express- und Paketbranche (KEP) vor. Im Fokus befindet sich aktuell der Fahrzeugbestand.

Der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) versucht die KEP-Branche etwas transparenter zu machen und veröffentlicht die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten zur Kurier-, Express- und Paketbranche im wöchentlichen Abstand in seinem neuen Kompendium.

In der ersten Ausgabe des Kompendiums drehte sich alles um das Transportaufkommen und das durchschnittliche Gewicht der Sendungen. Demnach beförderte die gesamte KEP-Branche 2016 bei 3,16 Milliarden Sendungen rund 23,5 Millionen Tonnen. Daraus ergibt sich pro Sendung ein durchschnittliches Gewicht von 7,4 Kilogramm. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt dabei, dass die Pakete durchschnittlich noch nie so leicht waren. 2014 und 2011 lag das Durchschnittsgewicht bei acht Kilo. Was viel klingt, ist im Vergleich zum gesamten Transportaufkommen im gesamten Landverkehr in Deutschland (Transporte auf der Straße, über die Bahn und durch Pipelines) nicht viel, dieser liegt nämlich bei 4.215,7 Millionen Tonnen. Gemessen am Landverkehr wird im KEP-Markt ein Anteil am Transportaufkommen von 0,6 Prozent befördert. Bezogen nur auf den Straßengüterverkehr liegt der Anteil des Transportaufkommens im KEP-Markt bei weniger als einem Prozent. Werden hingegen nur die Teilmärkte Konsumgüterdistribution (z. B. Transporte im Einzelhandel), Stückgut (z. B. 2-Mann-Handling) und KEP betrachtet, liegt der KEP-Anteil immerhin schon bei mehr als fünf Prozent.

BIEK-Kompendium Teil 1 - Anteile der Landverkehrsträger am Transportaufkommen
© BIEK-Kompendium Teil 1 – Anteile der Landverkehrsträger am Transportaufkommen

 

Fahrzeugbestand der KEP-Dienstleister.
Im zweiten und dritten Teil des Kompendiums steht vor allem der Fahrzeugbestand im Fokus. Spannendes Ergebnis: 2016 wurden 140.000 Fahrzeuge regelmäßig für die Beförderung von KEP-Sendungen eingesetzt. Aber auch hier gilt wieder – was viel klingt, ist nicht viel. Bezogen auf den Lkw-Bestand (3,1 Millionen) macht dies nur einen Anteil von 4,5 Prozent aus. Da im KEP-Bereich jedoch vor allem Pkw eingesetzt werden, liegt der Anteil der KEP-Fahrzeuge bezogen auf den gesamten Kraftfahrzeugbestand in Deutschland (55,6 Mio. Kraftfahrzeuge) bei mageren 0,3 Prozent.

Die erbrachten Fahrleistungen der Fahrzeuge betragen im Jahr 2016 insgesamt 5,3 Milliarden Fahrzeugkilometer. Bezogen auf die gesamten Fahrleistungen aller Kraftfahrzeuge in Deutschland (769 Milliarden Fz.-km) entfällt auf die KEP-Fahrzeuge ein Anteil von 0,7 Prozent. Bezogen auf die Lkw-Fahrleistung (88,3 Mrd. Fz.-km) sind es fünf Prozent.

Im aktuellen Kompendium zeigt sich zudem, das die KEP-Branche immer stärker auf das Thema Umweltschutz eingeht. 76 Prozent aller KEP-Fahrzeuge sind nach Euro 5 oder 6 klassifiziert.

Fahrzeugbestand insgesamt nach Emissionsklassen Anmerkung: Basis 93.000 KEP-Fahrzeuge (= 66 %)

© BIEK-Kompendium Teil 3 – Fahrzeugbestand insgesamt nach Emissionsklassen Anmerkung: Basis 93.000 KEP-Fahrzeuge (= 66 %)

Mit Blick auf die Zustellfahrzeuge bzw. leichten Nutzfahrzeuge wird deutlich, dass die Fahrzeuge im KEP-Markt im Schnitt emissionsärmer sind. 15 Prozent der Fahrzeuge sind der Euro-6-Klasse zuzurechnen. Der Anteil ist damit im Vergleich zum gesamten Bestand bei leichten Nutzfahrzeugen mehr als doppelt so hoch.

Drei Prozent der KEP-Fahrzeuge sind elektrisch angetrieben.
Die Bestrebungen hin zu mehr Umweltfreundlichkeit werden auch bei der Betrachtung der Antriebs- und Kraftstoffarten deutlich. Zwar liefen im Jahr 2016 96 Prozent der Fahrzeuge auf ölbasierte Antriebsarten, sind rund drei Prozent Elektrofahrzeuge und die übrigen Antriebsarten (z. B. Gas) kommen zusammen auf ein Prozent. Dennoch übersteigt der Anteil der Elektrofahrzeuge den Anteil bei den Pkw (mit 0,1 Prozent) und den Anteil bei den Lkw (mit 0,2 Prozent) deutlich.

Dass deutlich mehr E-Autos bei den KEP-Dienstleistern eingesetzt werden als im normalen Verkehr liegt vor allem an den Bemühungen um eine emissionsarme bzw. lokal emissionsfreie Zustellung in den Innenstädten. Problematisch ist und bleibt jedoch die geringe Verfügbarkeit „adäquater, auf die KEP-Bedürfnisse zugeschnittener Fahrzeuge der Hersteller“, heißt es im Kompendium. „Dennoch“, so die Analysten von KE-Consult kurte & Esser, „rechnen wir unter Berücksichtigung der Pläne und Vorhaben der Unternehmen sowie der zu erwartenden Marktentwicklungen und Rahmenbedingungen in den nächsten Jahren mit einem deutlich wachsenden Anteil der Elektrofahrzeuge an der gesamten Fahrzeugflotte im KEP-Markt.“

© urfin – shutterstock.com

Ähnliche Beiträge