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Kommentar: Englisch für Anfänger

Warum Sätze wie: „Shortly without from delay“ in Zukunft vermieden werden sollten. EU-Bildungsminister fordern, dass jeder EU-Bürger neben seiner Muttersprache zumindest zwei weitere EU-Sprachen sprechen sollte. Ein Kommentar zum Sinn des Mehrsprachentrainings im Kindergartenalter.
 
Englisch steht im Ranking der beliebtesten und bedeutendsten Fremdsprachen an erster Stelle. Wer fließend Englisch spricht, verschafft sich Vorteile, sowohl im Bezug auf Ausbildung als auch Karriere. Aber wie wird man zum „Native speaker in English“ und wann soll man mit dem Lernen der Fremdsprache beginnen?
 
Der "Stern" veröffentlichte unlängst eine Studie, wonach es von wenig Erfolg gekrönt ist, wenn man bereits in der Volksschule beginnt, Englisch zu lehren. Doch nicht das „Wann“ ist hier ausschlaggebend, sondern das „Wie“.
 
Spaß am Lernen mit Vorbehalt
Der Englischunterricht in der Volksschule ist zu spielerisch gestaltet, da er meist Teil des Gesamtunterrichts sein soll und daher von Kindern im Alter von sechs bis zehn oder elf Jahren verständlich sein soll. Die älteren Kinder werden auf diese Weise unterfordert. Englische Lieder und ein paar Sprichwörter zu beherrschen bedeutet nicht sprachliche Fähigkeiten erlernt zu haben. Das ziel- und beurteilungslose Englisch in der Grundschule ist keine profunde Basis, um im weiteren Sprachunterricht darauf aufbauen zu können. Daher wird in den weiterbildenden höheren Schulen und Hauptschulen auch wieder bei Null begonnen. Ungerecht ist hier natürlich, wenn einzelne Schüler in den Genuss von professionellem Englischunterricht an ihrer Volksschule gekommen sind, oder durch das Elternhaus in diese Richtung gefördert worden sind. 
 
Professioneller Englischunterricht kann jedoch nur garantiert werden, wenn auch die lehrenden Pädagogen eine entsprechende Ausbildung genossen haben. Dies ist aber nur äußerst selten der Fall. Fremdsprachen haben einfach zu wenig Priorität in der Grundschule. Ein Manko, das im Gymnasium nur schwer wieder auszugleichen ist, denn besonders im Falle der sprachlichen Kompetenz gilt das berühmte Sprichwort: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ – oder: „You can`t teach an old dog new tricks“. 
 
Diesbezüglich als Vorbild fungiert Bundeskanzler Werner Faymann. Trotz seines bereits etwas fortgeschrittenen Alters nimmt er nun Sprachunterricht in Englisch. 
 
Bei jüngeren Generationen sollte man jedoch früher anfangen. Am besten noch bevor diese in der Blüte ihres Berufslebens stehen und sich gegebenenfalls international mit Aussprüchen wie: „We are all sitting in one boat“ blamieren. (AS)

Quelle: Logistik express Print- und E-Paper Ausgabe 2-2012 

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