Lastaufnahmesystem für Brückenüberquerung im Einsatz

Felbermayr macht Unmögliches möglich

Im Auftrag der LS Cargo Logistics GmbH aus Ratingen transportierte Felbermayr 16 Mühlensegmente von Magdeburg nach Hamburg. Für die Überwindung einer Eisenbahnüberführung kam die Felbermayr-Schwermontage zum Einsatz – auf grund der mitunter mehr als 100 Tonnen schweren Komponenten war die Errichtung eines speziellen Brückenüberfahrsystems nötig. Ausgearbeitet wurde das Vorzeigeprojekt durch das Vertriebsbüro Verden.

 

Aufgrund der umfangreichen Maßnahmen war höchste Flexibilität gefordert; darum sei, laut Cordes, bis zum Transportbeginn an der praktischen Umsetzung gefeilt worden. Insgesamt wurden 16 Mühlensegmente mit Durchmessern und Höhen von bis zu 8,7 beziehungsweise 4,6 Metern von Magdeburg bis in den rund 300 Kilometer entfernten Nordseehafen nach Hamburg transportiert. Während die acht kleineren Segmente mit Tonnagen von bis zu 23,2 Tonnen direkt auf der Straße transportiert werden konnten, mussten die restlichen aufgrund ihrer Abmessungen in den 16 Kilometer entfernten Elbe-Hafen in Schönbeck gefahren werden. Der Hafen Aken kam aufgrund zu vieler verkehrslenkender Maßnahmen nicht in Frage, weshalb die Strecke mit dem Brückenüberquerungssystem nötig wurde. Und diese Strecke hatte es in sich – trotz der nur 16 Kilometer. So wurde beinahe die Hälfte der Fahrzeit von einer Stunde für die Überquerung einer Bahnstrecke in Anspruch genommen.

 

Da die Brücke über die Bahnstrecke dem Gesamtgewicht der Transporte von bis zu 173 Tonnen nicht standgehalten hätte, musste eine Alternative her. Die Errichtung eines behelfsmäßigen Schienenüberganges, um die Brücke zu umgehen war nicht möglich, da die dadurch notwendige Bahnsperre zu lange gedauert hätte. In Frage kam also nur eine Brücke über die Brücke. Vor dem großen "Live-Event" wurde die "Fly-over-Konstruktion" noch am Firmengelände in Hilden aufgebaut und mit einer aufballastierten Transportgarnitur getestet.

 

Positive Tests überzeugten das Felbermayr Team und so wurde Mitte August mit dem Aufbau des Brückenüberfahrsystems bei Magdeburg begonnen. Drei Tage später war alles bereit und die erste Überfahrt konnte beginnen. Ganz langsam rollte die Zugmaschine mit 150 Tonnen im Schlepptau auf die etwa 30 Zentimeter hohe Rampe am Brückenkopf um in Kürze freitragend auf der Brücke über der Brücke zu schweben. Dabei wird das gesamte Gewicht über die Brückenköpfe in das Erdreich abgeleitet. Die Brücke braucht keinerlei Last aufzunehmen. Nach etwa einer halben Stunde hat der Transport die Hälfte des Weges hinter sich. Nach weiteren 30 Minuten verließ die letzte der insgesamt 16 Achsen die Abfahrtsrampe und hatte wieder asphaltierten Boden unter den Rädern. Drei weitere Brückensegmente folgten, dann ging es weiter in den Hafen von Schönebeck wo die Ladung unmittelbar ins Schiff umgeschlagen wurde. Anschließend fuhren die Fahrzeuge wieder zurück nach Magdeburg, um die noch verbleibenden Mühlensegmente zu laden und die Brückenüberquerung wiederholte sich. Zwei Tage später waren auch die verbleibenden Segmente in Schönebeck angekommen und auf das Binnenschiff verladen.

Quelle: Felbermayr GmbH

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