LBS fordert Entscheidung zur dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen

LBS: Edina BrennerIn 2016 konnte der Flughafen München in der Kategorie Starts und Landungen ein Wachstum von vier Prozent im Vergleich zu 2015 verbuchen. Gleichzeitig steigerte der Airport den Luftfrachtumschlag auf 334.497 Tonnen in 2016 – das bedeutet ein Plus von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Das ist eine sehr positive Entwicklung für unsere Branche“, erklärt Edina Brenner, Geschäftsführerin des LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure. Doch die bayerische Speditions- und Logistikbranche irritiert der Stillstand um das Bauvorhaben dritte Start- und Landebahn.

„Wir arbeiten eng mit dem Flughafen München zusammen, da er das Drehkreuz unserer Mitglieder für schnelle Luftfrachtverbindungen weltweit darstellt. Es erfüllt uns mit Besorgnis, dass Airlines abgewiesen werden müssen, weil das Angebot an Zeitfenstern für Starts und Landungen nahezu erschöpft ist. Das bedeutet langfristig Stagnation auf dem jetzigen Niveau“, sagt Brenner.

Schon heute muss Fracht aufgrund fehlender Kapazität vom Flughafen München zu anderen Flughäfen auf der Straße „getruckt“ werden. Die Fracht wird dabei bereits abflugfertig am Flughafen München konsolidiert. Anschließend wird sie zu einem anderen Flughafen auf der Straße transportiert und von dort ins Flugzeug verladen. „Das ist nicht ökonomisch. Es ist aber auch nicht ökologisch und sollte daher auch Gegner der dritten Startbahn zum Nachdenken anregen“, so Brenner weiter.

Auch ein weiteres Argument der Startbahngegner ist laut LBS bald nicht mehr unangefochten: die Lärmbelastung. Die neueste Generation der Flugzeuge hat einen wesentlich niedrigeren Lärmpegel als die Vorgänger. Der neue Airbus A350 gilt als das modernste und umweltfreundlichste Langstreckenflugzeug der Welt. Der Lärmteppich des Flugzeugs ist bei Start und Landung um 50 Prozent geringer als bei vergleichbaren Maschinen. Auch der Schallpegel ist deutlich reduziert: Er liegt 30 Prozent niedriger als bei herkömmlichen Flugzeugen. Seit Januar 2017 sind zehn A350 der Lufthansa-Flotte in München stationiert, und laut LBS ist davon auszugehen, dass auch die anderen Carrier bereits Bestellungen getätigt haben. Mit der neuen Flugzeuggeneration sei daher damit zu rechnen, dass die Lärmbelastung Jahr für Jahr sukzessive abnimmt.

„Angesichts der bestehenden Wachstumsraten im Luftfrachtbereich fordert der LBS daher eine zeitnahe politische Entscheidung für den Ausbau des Flughafens“, formuliert Brenner abschließend.

Quelle + Bildquelle: LBS

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